Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zubekommen. Da mir mein Handy abgenommen wurde, hatte ich weder Licht, etwas zu tun noch konnte ich jemanden erreichen. Mir blieb also nichts anderes als die Nacht abzuwarten und gegen die dunkle Wand zu starren.
Als ich hörte wie die Türe aufging und das Licht eingeschaltet wurde, schaute ich zur Türe, wo mir bereits der alte Hill mit einem spottenden Grinsen entgegenkam.
,,Du hast deinen alten Herren ganz schön übel zugerichtet, das ist eigentlich schon versuchter Totschlag'' kam es von ihm.Ich machte mir nicht einmal die Mühe etwas dazu zu sagen. Er kannte die Verhältnisse bei mir Zuhause. Er wusste, was mein Vater für ein Mann war und wie er uns behandelte. Er scherte sich einen Dreck darum.
,,Aber wie ich sehe, hat er dich auch gut erwischt'' deutete er auf mein Auge, während er sein Grinsen behielt.Er schlug mit den Papieren, die er in seiner Hand hielt, gegen das Gitter, um einem der Polizisten bescheid zu geben, dass sie die Türe öffnen sollten.
,,Deine Mutter hat bereits ausgesagt, da sie eine Zeugin ist und dich somit deckt. Du giltst also als unschuldig.'' fing er an.
,,Da hattest du wohl Glück im Unglück, huh?'' fuhr er fort, als ich neben ihm stand und ihm hasserfüllt direkt in die Augen schaute.Begleitet von Polizisten wurde ich zur Türe gebracht. Aus dem Augenwinkel sah ich George am Empfang neben Jens stehen. Auch sah ich seinen irritierten Blick, der mir bis nach draußen folgte. Ich hatte ihm keinen Blick gewürdigt.
Erst als ich draußen vor der Türe stand und die zwei Polizisten wieder verschwanden, fand sich der direkte Blickkontakt zwischen George und mir wieder. Ich unterbrach diesen indem ich ging. Täuschte ich mich oder hatte ich in seinem Blick so etwas wie Besorgnis gesehen?
Ich machte mich auf den Weg ins Versteck, wo ich auf Karl traf, der mit Nick herumzumachen schien. Es störte sie wohl nicht einmal, dass ich gekommen war und mich auf die andere Couch niedergelassen hatte.
Nachdem sie aufhörten sich gegenseitig zu verschlingen und Karl sich aufrichtete und mich anschaute, fiel ihm mein blaues Auge auf. Er hob eine Augenbraue an und musterte mich.
,,Wie sieht er aus?'' fragte er gelassen. Er wusste, dass niemand in der Lage dazu war mich zu verletzen außer mein Vater.
,,Krankenhaus'' antwortete ich kurz und knapp, ehe ich mir einen Joint anzündete.Ich spürte Nicks fragenden Blick auf mir, der auch zu Karl immer wieder schweifte. Er musste jedoch nicht mehr als nötig über mich wissen. Vermutlich hätte er es auch George erzählt und für ihn galt das Gleiche.
Es war das eine, wenn er sah, wie ich Leute auf der Straße verprügelte. Aber das andere, wenn er wissen würde, wie es bei mir Zuhause ausschaute. Ich wollte ihm zeigen, dass ich kein Monster war. Doch es war schwierig, wenn ich eins war. Ich kannte keine Gnade, kein Erbarmen. Was sein musste, musste sein.
,,Was hat er dazu gesagt?'' fragte Karl mich nun und ich wusste sofort, dass er George meinte.
,,Er weiß nichts davon und dabei soll es auch verbleiben, es geht ihn nichts an'' antwortete ich.
,,Redet ihr über George?'' kam es plötzlich von Nick.
,,Privates Zeug, Baby'' entgegnete Karl ihm küssend, damit er die Klappe hielt.Zugegeben beneidete ich die beiden manchmal schon. Sie schienen sich wirklich ineinander verliebt zu haben. Ich hatte bisher noch keine richtige Liebe gehabt. Jemanden, für den ich alles tun würde. Mein leben widmeten würde.
In eine Welt wie diese passte auch keine Liebe herein, das sollte Karl eigentlich auch wissen. Schnell konnte die Liebe gegen einen gewandt werden. Sie machte einen auch schwach. Karl wirkte wie ein Waschlappen, sobald Nick da war. Wie ein Schmusekätzchen.
Doch auch ich sollte es wissen.
Wieso stellte ich mir also vor wie es wäre George zu küssen? Ihn an Stellen zu berühren, die seine markanten Wangen durch seine Errötung zum Hervorstechen bringen würden? In seinen Augen das verlangen nach mir zu sehen? Ihn zu verwöhnen und meinen Namen aus seinem Mund zu hören, wie er nach mehr verlangte?
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Die letzten zwei Wochenenden war ich nur unterwegs, daher kam so wenig oder auch gar nichts, ohje haha. 🙆♀️
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Rebel Heart [ 1+2 Teil ]
FanficGeorge, der die Ziele eines Polizisten verfolgte und seinen Vater stolz machen wollte, traf auf Clay, der Polizisten und das Gesetz verabscheute und sie es dennoch schafften sich ineinander zu verlieben, trug schwerwiegende Folgen mit sich. Teil 2 b...