Georges PoV
Es war spät, sehr spät. Ich war müde, doch bekam kein Auge zu. Clays Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Zudem dieser Schmerz in meiner Brust nicht nachzulassen schien. Nicht, weil er mich benutzen wollte. Sondern, weil er gegangen war.
Von mir aus hätte er mich weiter benutzen können, ich war es nicht anders gewohnt. Mein gesamtes Leben spielte sich aus den verschiedensten Rollen für jede Person ab. Für jeden war ich nur ein Nutzen.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich das eines Tages sagen würde, doch ich schiss darauf, was für ein Mensch er war. Aus welcher Welt er kam, was er getan hatte. Denn dieser Mensch, der er glaubte zu sein, war ebenfalls nur eine Rolle. Wir alle spielten einfach nur Rollen.
Sein wahres Ich war aufrichtig. Er kümmerte sich um nah stehende, wollte sie beschützen und glücklich machen. Er achtete auf die Menschen, die ihm am Herzen lagen. Er fing Streitereien nie von sich aus an oder übte Gewalt von sich zuerst aus.
Erst, wenn es um Menschen ging, die ihm lieb waren oder um sich zu verteidigen. Auch er war nur eine einsame verlorene Seele, die eine Rolle in seiner Welt spielen musste, um darin zu überleben.
Ich dachte immer, dass wir nicht unterschiedlicher hätten sein können, doch dabei waren wir gar nicht so verschieden. Wir beide teilten ein uns vorgegebenes Schicksal. Spielten Rollen, die wir nicht sein wollten, doch gezwungen waren.
Nachdem ich von meinem Bett gegen kurz nach 12 aufgestanden und in die Küche gelaufen war, hörte und sah ich durch das Licht, das aus dem Wohnzimmer in die Küche hineinschien, dass mein Vater den Fernseher mal wieder angelassen hatte.
Ehe ich ins Wohnzimmer lief, schmiss ich mir kaltes Wasser über der Spüle ins Gesicht. Meine Wangen glühten, dabei war mir nicht einmal warm. Mit meiner nassen Hand fuhr ich mir seufzend durch die Haare und suchte nach der Fernbedienung.
Natürlich lag mein Vater mit seinem Fuß auf dem Couchtisch darauf. Ich zog sie vorsichtig zu mir, da ich ihn nicht wecken wollte. Wenn es eine nervigere Version, abgesehen der alkoholischen, von meinem Vater gab, dann die verschlafene.
Nachdem ich sie in meiner Hand gehalten hatte, mich zum Fernseher umdrehte und ihn ausschaltete, verdunkelte sich der gesamte Raum. Nun konnte man durch die großen Glasfenster hinausschauen, die zuvor vom Licht gespiegelt waren.
Ich starrte mein Spiegelbild an, als ich meinte jemanden vor dem Haus stehen zu sehen. Ich versuchte genauer hinzuschauen und als ich erkannte, dass wirklich jemand dort stand und um wen es sich handelte, weiteten sich meine Augen, während ich vor Schreck die Fernbedienung fallen ließ.
Zunächst dachte ich mir eingebildet zu haben, dass dort überhaupt jemand stand. Doch als ich erkannte, dass es sich um Clay handelte, verlor ich die Fassung. War er jetzt völlig übergeschnappt? Was tat er um diese Uhrzeit hier?
Mit schnellen Schritten lief ich zur Haustüre und öffnete sie.
,,Bist du verrückt? Was, wenn mein Vater dich gesehen hätte?'' rief ich ihm zu.
Als er mich sah, kam er auf mich zu und stand nun direkt vor mir.
Seine Alkoholfahne kam mir entgegengeschossen.,,Bist du betrunken?'' fragte ich zögerlich.
,,Denkst du so ein bisschen Wodka schießt mich sofort zum Mond?'' scherzte er, während er seine Hand unerwartet sanft an meine Wange legte und den Augenkontakt dabei nicht eine Sekunde unterbrach.Mir fielen seine glasigen Augen auf.
,,Hast du geweint?'' entfuhr es mir leise.
,,Ich bin vielleicht ein Monster, aber auch ich habe Gefühle...und kann mich verlieben'' antwortete er. Hatte er mir gerade gestanden, dass er sich in mich verliebt hatte?,,Du bist kein Monster'' entgegnete ich ihm.
Ein kurzes Lachen entfuhr ihm.
,,Nur, wenn ich bei dir bin.''
Mein Puls stieg mit jeder weiteren Sekunde, die er mir so intensiv in die Augen schaute und seine warme Hand, die trotz der Kühle draußen, an meiner Wange verweilte.,,George.''
,,Clay - '' sprachen wir gleichzeitig unsere Namen aus.
Er lächelte mich sanft an.
,,Was ich gesagt und dir angetan habe, tut mir leid'' entschuldigte er sich.
Ich starrte ihn an.
,,Das einzige, was du mir angetan hast, war mein Herz und nicht das Geld meines Vaters zu stehlen'' scherzte und gestand ich gleichzeitig.Plötzlich trat dieses Funkeln in seinen Augen auf. Es ließ seine grüne Augen hervorstechen und sah wunderschön aus. So wunderschön wie er.
Als ich bemerkte, dass sein Gesicht sich meinem immer mehr näherte, wurde ich nervös, doch konnte nicht anders, als ihm entgegenzukommen.Als sich unsere Lippen berührten, explodierte mein Körper, alle Sinne spielten verrückt. Meine Knie wurden weich, mein Körper sank. Ruckartig legte er seine andere Hand an meine Hüfte, um mich auf den Beinen zu halten. Wie konnte er mit nur einer Hand mein Gewicht oben halten und dabei so verdammt gut küssen?
Aus dem leidenschaftlichen gefühlvollem Kuss wurde ein intensiver und wilder. Nun legte er seine Hand von der Wange auf die andere Seite meiner Hüfte und schob mich in den Flur hinein.
,,Mein Vater sc - '' versuchte ich es hervorzubringen, doch er unterbrach mich, indem er seine Lippen erneut auf meine legte.
,,Scheiß auf den alten Sack.''Adrenalin schoss durch meinen Körper. Der Gedanke erwischt werden zu können gefiel mir genauso gut wie seinen Körper auf meinem zu spüren. Seine Berührungen über mich ergehen zu lassen, wie ich es einst geträumt hatte.
Ich griff nach seiner Hand und zog ihn hinter mich her nach oben in mein Zimmer. Kaum dort angekommen schloss er die Türe hinter sich und warf mich schon förmlich auf das Bett. Wenige Sekunden später fand ich ihn über mich gebeugt wieder vor, während er an der Bettkante zwischen meinen Beinen stand.
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Ja also das ist echt ein böser cut an der Stelle, dabei waren sie so gut dabei 😂
Mal schauen wie detailliert ich an der Stelle werde, aber erhofft euch nicht zu viel. Wie ihr wisst, gehe ich eher auf die Emotionen, statt dem Körperlichen ein. Aber das hat sich hier ja eigentlich auch ganz ok vermischt😁
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Rebel Heart [ 1+2 Teil ]
FanfictionGeorge, der die Ziele eines Polizisten verfolgte und seinen Vater stolz machen wollte, traf auf Clay, der Polizisten und das Gesetz verabscheute und sie es dennoch schafften sich ineinander zu verlieben, trug schwerwiegende Folgen mit sich. Teil 2 b...