Rebel Heart [ 1+2 Teil ]

Kapitel 27

Während ich vor dem Schreibtisch meines Vaters stand, beobachtete ich ihn dabei, wie er einen USB-Stick in seinen Laptop einsteckte, kurz herumtippte und den Bildschirm des Laptops anschließend zu mir herumdrehte.

Ich hatte mit nichts gerechnet, daher traf es mich umso mehr Clay und mich darauf plötzlich zu sehen. Es war von letzter Nacht, wie wir vor der Haustüre standen. Es wurde alles gefilmt, auch der Kuss.

Ich hatte keine Ahnung, dass mein Vater eine Überwachungskamera platziert hatte. Die musste erst seit kurzem dort gewesen sein, da er sonst die ganzen andere Male, die Clay sich vor dem Haus aufgehalten hatte sonst schon gesehen hätte.

Er tippte auf dem Laptop die Pfeil Taste, die nach rechts zeigte an und ein weiteres Video zeigte sich auf dem Bildschirm. Es war der Flur. Man konnte deutlich zuvor sehen, wie Clay mich hineingeschoben hatte und ich ihn mit nach oben gezogen hatte.

Mein erster Gedanke war zu hoffen, dass er keine Kamera in meinem Zimmer platziert hatte. Das wäre selbst ohne die Sache mit Clay unterste Schublade gewesen.
,,Ich kann mich glücklich schätzen keine in deinem Zimmer aufgestellt zu haben. Was ich dort gesehen hätte, hätte mich vermutlich bis in den Tod verfolgt'' kam es von ihm, als hätte er meine Gedanken lesen können.

Ich schluckte, meine Kehle war schlagartig wie ausgetrocknet.
Er drehte den Laptop wieder zu sich und entfernte den USB-Stick, den er in die unterste Schublade seines Schreibtisches legte, ehe er mich wieder ansah.

,,Ich hatte nur eine Bitte an dich, George'' fing er an.
,,Dass du dich von diesem Abschaum fernhältst und dann bringst du ihn auch noch in mein Haus'' fuhr er fort.

,,Wie lange geht das schon so?'' fragte er. Ich stand innerlich so unter Schock, dass ich mir nicht zu helfen wusste. Ich hatte mehr Angst darum, was mit Clay nun passieren würde, statt mit mir.
,,WIE LANGE DAS GEHT HABE ICH DICH GEFRAGT!'' schrie er mich plötzlich an, woraufhin ich zusammenzuckte.
,,Eine Weile...'' entfuhr es mir, während ich meinen Blick auf seinen Schreibtisch hielt.

Es herrschte Stille.
,,Dein Praktikum bei der Polizei ist vorläufig beendet'' hörte ich ihn sagen, woraufhin ich ihn wieder anschaute.
,,Was?'' entfuhr es mir schockiert.

,,Du bist es nicht würdig dich unter Menschen, die für das Gesetz einstehen zu schleichen, während du dich heimlich von einem Kriminellen Vögeln lässt'' kam es herablassend von ihm.
,,Er ist kein Krimineller'' war das einzige, was mir daraufhin entfuhr.
Abrupt stand er auf und schlug mit seiner Hand auf den Schreibtisch.
,,Sieh zu, dass du verschwindest!'' forderte er mich auf.

Ich drehte mich um und war dabei in Richtung Türe zu laufen, als ich ihn noch lachen hörte.
,,Falls du jetzt vorhast deinen kleinen Freund warnen zu gehen, kannst du das vergessen. Ich habe bereits eine Fahndung nach ihm herausgegeben.''

Ich schaute ihn kühl an.
,,Du hast kein Recht dazu, er hat nichts getan'' entgegnete ich ihm, woraufhin er erneut lachte.
,,Du hast dir seine Akte selbst durchgelesen. Er hat so vieles getan, wodurch ich ihn schon vor langer Zeit hinter Gitter bringen hätte können und nun wagt er es auch noch in mein Haus einzubrechen!''

,,Er ist nicht eingebrochen, ich habe ihn hereingelassen'' zischte ich.
,,Der einzige Kriminelle hier bist du, Dad.''
Wieder schlug er mit seiner Hand auf den Schreibtisch.
Ehe er noch etwas sagen konnte, verließ ich sein Büro.

Sein Büro lag am Ende der Wache. Die Türe war zu gewesen und niemand in der Nähe. Es bestand die Chance, dass niemand von etwas mitbekommen hatte. Als ich bei Jens ankam, verriet mir sein Blick, dass er etwas ahnte.

,,Schau mal...ich sage nicht, dass ich das unterstütze, aber seit er auf dich gestoßen ist, wurde er schon viel weniger in die Wache geschleppt als all die Jahre zuvor'' kam es von ihm.
,,Ich glaube daran, dass du ihn aus diesem Loch retten kannst'' sprach er mir Zuversicht aus, während er mir auf die Schulter klopfte.
,,Danke...'' entgegnete ich ihm, ehe ich die Wache verließ, um mich zu Clay zu begeben.
Ich hoffte, dass es nicht zu spät sein würde.

--------------------------------------------------------------------

Imagine er hätte eine Kamera in Georges Zimmer platziert und gesehen, wie sie gevögelt haben 💀