Mit dem Tablet in meiner Hand lief ich immer und immer wieder durch die schmalen Gänge des Clubs, die die Tische bildeten. Es wurde zu einem Algorithmus. Bar, Getränke, Kunden. Bisher fand ich diese Tätigkeit nicht einmal wirklich schlimm. Es war halt wirklich nur einfaches Kellnern, doch die Blicke und das Getuschel der ganzen Menschen machte es einfach nur unangenehm.
Für eine Weile hatte ich sogar vergessen, dass ich mit nur einem Schlüpfer an meinem Körper herumlief. Als ich Getränke in den VIP-Bereich bringen musste, wurde ich jedoch wieder daran erinnert, als mir ein alter Sack etwas hinterherrief.
,,Können die knackigen Arschbacken auch mehr als nur sexy aussehen?''
Im VIP-Bereich befand sich auch Malik, der alles mit haargenau beobachtete.
Ich schaute ihn nicht an, hatte ihn jedoch im Augenwinkel im Blick.Er saß dort, während er von anderen Leuten umgeben war, die sich mit ihm zu unterhalten schienen, er seinen Fokus aber auch mich gerichtet hatte. Es wirkte als hätte er alle anderen Menschen ausgeblendet und nur mich im Visier.
Nachdem ich das Getränk abgestellt hatte und mich zur Seite gedreht hatte, traf mein Blick direkt auf seinen. Er stieß den Rauch seines Joints aus, ehe sein Mundwinkel sich hochzog und er mich mild angrinste.
Würde mein Herz nicht Clay gehören und Malik nicht so ein Arschloch sein, hätte ich mich mit Sicherheit selbst auf ihn eingelassen. Ich schätzte, ich hatte eine Vorliebe für Kriminelle oder ähnliches. Auch wenn Clay in meinen Augen keiner war.
So sehr mein Herz auch für Clay schlug, hatte ich Angst.
Angst davor etwas Dummes zu tun.
Etwas, dass ich bereuen würde.Seit ich mit Clay geschlafen hatte, spielten meine Hormone verrückt. Mein Körper sehnte sich nach seinen Berührungen, seiner Nähe. Seiner Stimme, die meine Knie augenblicklich weich werden ließ und seinen Atem, der meine Haut streifte und mir eine bittere Gänsehaut bereitete.
Ich war zuversichtlich nichts Dummes anzustellen, doch wenn ich genauer darüber nachdachte hatte ich es bereits getan. Würde Clay mich hier und so sehen, würde er den Laden komplett auseinandernehmen und jeden, der sich darin befand.
Alleine dieser Gedanke war verdammt anziehend. Ich mochte es ganz und gar nicht, wenn er sich in Schwierigkeiten befand. Doch diese finstere, beschützerische Art an ihm war genau das, was mich erst so angezogen hatte.
Als ich realisierte, dass Malik und ich uns noch immer anschauten, unterbrach ich den Blickkontakt und schlenderte zurück zur Bar. Dabei wurde mir mal wieder an den Hintern gefasst, wodurch ich mich erneut zusammenreißen musste. Es war nicht das erste Mal, dass mich diesen Abend jemand begrabscht hatte.
,,Du schlägst dich gut für deine erste Schicht'' entgegnete mir Bryan, als ich an der Bar angekommen war und er neue Getränke hinauf stellte.
,,Hm'' machte ich nur.
,,Nein ehrlich. Es gab schon welche, die nach zwei Stunden aus dem Laden gestürmt sind und sich nie wieder blicken lassen haben'' sagte er.
,,Ich frag mich, wieso'' entfuhr es mir sarkastisch, woraufhin er lachte.
,,Die Jobs hier sind nichts für schwache Nerven, das hast du sicherlich schon selbst bemerkt'' entgegnete er mir, woraufhin ich nickte.,,Okay also, die Getränke musst du einmal in den Privatbereich A bringen. Das sind die Räume dahinten ab den Vorhängen. Die Räume sind mit den Buchstaben gekennzeichnet. A ist also der erste Raum'' erklärte er mir. Ich nickte und wollte loslaufen, als er mich noch einmal rief.
,,Sprich mit diesen Leuten nicht, versuch sie nicht einmal anzuschauen. Stell die Getränke einfach ab, nicke und lächel, wenn sie dich ansprechen und verlass den Raum wieder.''
Etwas irritiert musterte ich ihn, nickte jedoch.Als ich den Privatbereich A betrat, fielen sofort alle Augen auf mich. Nun verstand ich was Bryan gemeint hatte. Diese Leute waren nicht wie die anderen Gäste hier. Hier ging es offensichtlich um Geschäftliches. Zudem sie tatsächlich etwas angsteinflößend wirkten. Vor allem der Typ, der mich mit seinem Blick durchlöcherte. Er hätte Anfang, aber auch Ende 30 sein können.
Ich tat das, was Bryan mir geraten hatte. Ich konzentrierte mich darauf, niemanden direkt in die Augen zu schauen und stellte die Getränke nach und nach auf den Tisch, der in der Mitte von ihnen stand ab.
Als ich den Raum gerade wieder verlassen wollte wurde ich direkt angesprochen.
,,Dein Gesicht ist mir fremd, bist du neu hier?'' Ich schluckte und drehte mich um. Es war der Typ, dessen Alter ich vorhin eingeschätzt hatte. Der, der mir am unheimlichsten von allen hier vorkam.,,Meine erste Schicht'' antwortete ich stumpf, er musterte mich.
,,Es wurde alles gesprochen, Sie können gehen'' entgegnete er den anderen, die daraufhin nickten und den Raum verließen. Wieso wünschte ich mir, dass sie geblieben wären? Denn nun war ich alleine mit diesem Typ.,,Setz dich doch. Lass uns etwas unterhalten'' kam es von ihm, während er auf den Platz vor sich deutete. Mir wurde unwohler als zuvor.
,,Ich muss leider weiter arbeiten...'' fing ich an, woraufhin sein Blick ernster wurde, was mich einschüchterte und ich nachgab.
,, - aber ein paar Minuten müsste ich haben...'' fuhr ich also fort.
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Ich bin selber immer davon überrascht, was passiert 😂
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Rebel Heart [ 1+2 Teil ]
FanfictionGeorge, der die Ziele eines Polizisten verfolgte und seinen Vater stolz machen wollte, traf auf Clay, der Polizisten und das Gesetz verabscheute und sie es dennoch schafften sich ineinander zu verlieben, trug schwerwiegende Folgen mit sich. Teil 2 b...