Jahr 2: Kapitel 9 - Das Büro

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Die Wochen nach dem Spiel waren überraschend ereignislos. Quirinus hatte sich von dem Stein ferngehalten und auch der junge Potter und seine Anhängsel schienen mit etwas anderen beschäftigt zu sein. Obwohl Potters Misstrauen Severus und ihr gegenüber schon fast greifbar für Amina war, hatte er sie auch nicht auf ihre Begegnung in den Bäumen angesprochen. Sie wusste, dass das, was das Trio beschäftigte, etwas mit einem Drachen zu tun haben musste, machte sich aber keine weiteren Gedanken dazu. Sie musste ja nicht jedem Gedanken nachgehen, den sie aufschnappte.

Lieber verbrachte sie ihre wenige freie Zeit mit Besuchen bei ihrem Urgroßonkel und der Forschung an ihrem Todesbrecher. So nannte sie den Stein, der den Todesfluch abwenden sollte, vorläufig. Mal sehen, ob ihr irgendwann noch ein besserer Name einfallen würde. Sie versuchte verschiedene Zusammensätze und baute so nach und nach aus dem Stärkungstrank, den sie als Grundlage verwendete, den Stein zusammen. Es war eine mühsame Arbeit und auch sehr zeitaufwendig, da natürlich die wenigsten Versuche glückten. Die meisten hatten inzwischen aufgegeben, nach jeder Explosion oder jedem Beben nachzufragen, ob es ihr gut ginge. Amina war froh darüber, so musste sie nicht ständig ihre Arbeit unterbrechen.

Amina korrigierte gerade einige Aufsätze in ihrem Büro, als die Tür aufflog und Severus hineingestürmt kam. „Die Tür hat weder einen großen Widerstand noch einen automatischen Schließmechanismus.", informierte sie ihn mit ruhiger Stimme, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Ist mir aufgefallen.", antwortete er ihr knapp. Er platzierte seine Hände am Rand ihres Schreibtisches und beugte sich über diesen. Amina sah von ihrer Arbeit auf. Direkt in seine schwarzen Augen. „Im Wald tötet jemand oder etwas Einhörner.", zischte er und sah sie ernst an. Amina zog überrascht ihre Augenbrauen nach oben.

„Quirinus?", fragte sie. „Ich weiß es nicht. Hagrid hat es mir gerade erst erzählt. Er hat, was oder wer auch immer es war, selbst noch nicht gesehen. Er hat lediglich die Kadaver der Tiere gefunden." „Meinst du es will jemand an ihr Blut?", fragte sie leise. Ihre Bürotür stand immer noch offen und es liefen ab und an einige Lernenden vorbei, die neugierig in ihr Büro sahen. „Wahrscheinlich. Wir sollten auf jeden Fall wachsam bleiben." Sie sah eine weitere Bewegung hinter Severus und sah zur Tür. Dort standen der junge Potter und seine beiden Anhängsel. Severus bemerkte den Blick und richtete sich ruckartig auf, nur um sich zu den dreien umzudrehen. Die drei sahen sich kurz an und eilten dann davon. Severus schloss die Tür.

„Ich wette mit dir, die drei sind jetzt der festen Überzeugung, dass der böse Professor Snape mich bedrohen würde." Amina schmunzelte. Severus sah sie mit einem ebenfalls amüsierten Blick an. „Da kann der böse Professor Snape aber froh sein, dass Sie es besser wissen, Professor Tahnea." Er umrundete den Schreibtisch. Amina ließ ihn nicht aus den Augen. Er legte seine Hände auf ihre Stuhllehnen und beugte sich über sie. „Sie wissen es doch besser, oder?", flüsterte er ihr entgegen und beobachtete sie mit seinen schwarzen Augen.

Bevor sie darauf reagieren konnte, schlug ihre Tür erneut auf und Minerva stand mit gezücktem Zauberstab und gefolgt von den drei Kindern in ihr. Severus richtete sich abrupt auf und Amina seufzte genervt. „Diese Tür funktioniert, wie jede andere auch, sehr gut, ohne, dass man sie aufschlägt." „Entschuldige, Amina. Mr. Potter sagte, Sie würden bedroht werden.", erklärte Minerva und sah streng zu dem Schüler. „Aber wie ich sehe, ist alles in Ordnung. Oder haben Sie sich durch Professor Snape bedroht gefühlt?" Amina sah amüsiert zu dem Tränkemeister.

„Wie könnte ich nicht?" Severus zog fragend eine Augenbraue hoch. „Aber ich denke, meine Tür müsste mehr Angst vor ihm haben." Severus kräuselte amüsiert seine Lippen. „Dann ist ja alles in Ordnung. Entschuldigen Sie uns bitte." Mit diesen Worten drehte sich Minerva um und schob die drei Lernenden aus dem Büro. „Aber Frau Professor...", versuchte der Weasley zu widersprechen, doch Minerva ignorierte ihn und schloss die Tür hinten ihnen. „Hast du Lust auf einen Tee?", fragte Amina und erhob sich, um in Richtung ihres Feuers zu laufen, auf dem eine Teekanne stand. Severus nickte und setzte sich auf einen der Stühle.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt