Jahr 3: Kapitel 6 - Lucius Malfoy

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Das erste Quidditch-Spiel des Jahres würde an diesem Tag stattfinden. Amina war wie jeden Morgen, früh aufgestanden, um Sport zu machen und war, nachdem sie sich umgezogen hatte, zum Frühstück gegangen. Seit dem Angriff auf Mrs. Norris war nichts Verdächtiges mehr passiert. Amina beschloss noch eine Runde spazieren zu gehen, bevor sie sich während des Spiels mit Myrte treffen würde. Diese war seit der Todestagsfeier noch emotionaler als sonst und Amina wollte ihr ein wenig Gesellschaft leisten. Das Geistermädchen mochte es traurig zu sein, darum machte sich Amina keine Sorgen. Doch das hieß nicht, dass sie sich nicht über Gesellschaft beim traurig sein freute.

Ihr Spaziergang führte sie an Hagrids Hütte vorbei. Aus dieser kam soeben der Wildhüter und lief ihr entgegen. „Hallo, Amina. Und wie geht's dir?", fragte Hagrid mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, als er bei ihr ankam. „Gut, danke der Nachfrage. Und dir? Alles klar soweit?", fragte sie mit höflichem Interesse. „Ja, soweit alles gut. Hatte nur ein Fuchs oder nen Geist im Hühnerstall. Der hat einen Hahn gerissen. Blödes Vieh.", erzählte er. Amina stutzte, bis jetzt hatte Hagrid noch nie Probleme mit Wildtieren. „Wann war das Hagrid? Hoffentlich kommt es nicht noch einmal vor." „Das muss so um Halloween gewesen sein. Seitdem war er nich mehr da. Hoffentlich kommt der nich zurück. Tut mir leid, Amina. Ich muss jetzt los. Das Spiel, du weißt schon. Kommst' dieses Mal auch?" Er sah sie freundlich an. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Quidditch ist einfach nichts für mich. Ich bin mit Myrte verabredet.", erklärte sie. „Mit Myrte? Sag ihr nen Gruß von mir. Hab sie schon ewig nich mehr gesehen." „Mach ich, Hagrid. Viel Spaß beim Spiel." Sie drehte sich um und lief zum Schlosstor.

In der Eingangshalle angekommen sah sie dann ein recht ungewöhnliches Bild. Severus stand zusammen mit Lucius Malfoy in der Halle und unterhielt sich leise mit ihm. Was der Blonde wohl hier machte? Genau in diesem Moment bemerkten die beiden Männer sie. Lucius sah sie kurz prüfend an und lief dann mit einem falschen Lächeln auf sie zu. „Amina Tahnea. Meine liebe Cousine. Wir haben uns lange nicht gesehen.", begrüßte er sie mit einem arroganten Unterton in der Stimme, der bei ihm wohl angeboren war. „Lucius, es dürften inzwischen drei Jahre sein. Wie geht es dir?", fragte sie ihn möglichst freundlich.

Zuletzt waren sie sich im Zaubereiministerium begegnet, doch sie hatten sich bis auf ein paar Höflichkeiten nicht unterhalten können. Amina hätte es auch nicht gewollt. Doch jetzt würde sie versuchen, sich mit ihm gutzustellen, so wie es Severus ihr empfohlen hatte. „Mir geht es so weit gut, danke der Nachfrage. Gehst du nicht zum Spiel?" Ihr Gegenüber musterte sie scharf. „Nein, Quidditch ist nichts, wofür ich mich interessiere. Ich habe gehört, dein Sohn spielt heute zum ersten Mal für die Mannschaft. Du musst stolz auf ihn sein." „Aber natürlich. Ich habe der Mannschaft extra neue Besen gesponsort. Sie sollen ja nicht auf minderwertiger Qualität fliegen." Er schien bei diesen Worten ein Stück größer zu werden.

„Sag, was hast du so die letzten Jahre gemacht? Wir haben uns bei unserem letzten Treffen gar nicht richtig unterhalten können." Er lächelte sie an. Er hatte etwas von einem Raubtier auf der Jagd. Wenn sie wetten hätte müssen, dann kannte er ihren Lebenslauf bereits bis ins kleinste Detail. „Ich habe mich zur Alchemistin ausbilden lassen. Von Nicolas Flamel, du hast doch bestimmt von ihm gehört?" Sie sah ihn kurz fragend an. Er nickte bestätigend. „Und seit etwas mehr als zwei Jahren unterrichte ich jetzt hier.", endete sie ihre kurze Zusammenfassung.

„Ja, das habe ich von Severus gehört. Alchemie und Arithmantik, nicht wahr? Hast du deinen Lernenden schon gezeigt, wie man den Stein der Weisen herstellt?", fragte er in spöttischem Ton, aber sicher nicht ohne Hintergedanken. „Natürlich nicht. Du glaubst doch nicht, Mr. Flamel würde irgendjemandem dieses Geheimnis weitergeben? Ich gebe zu, ich habe ihn mehr als einmal darum gebeten, doch leider ohne Erfolg. Jetzt, da der Stein zerstört ist, kann ich ihn noch nicht mal untersuchen. Eine Schande." Sie verzog bedauernd das Gesicht. „In der Tat. Severus, du hast mir gar nicht erzählt, dass Amina einen solchen Forschungsdrang hat."

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt