Jahr 6: Kapitel 19 - Alte Freunde

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Wenig später betraten die sechs die Drei Besen. Es war bereits ordentlich etwas los und schon beim Eintreten sah Amina Severus, Albus und die anderen beiden an einem der Tische sitzen. Severus sah aus, als würde er am liebsten die Flucht ergreifen, während die anderen fröhlich lachten. So entspannt hatte sie sie schon lange nicht mehr gesehen.
Aminas Aufmerksamkeit wurde von Lana auf sich gezogen, die einen freien Tisch entdeckt hatte und Amina mit sich zog.

Als sie sich gesetzt hatten dauerte es keine Minute, bis Madame Rosmerta am Tisch stand. Überrascht sah diese Amina an. „Professorin Tahnea, heute mal in anderer Begleitung? Ich hätte ja gedacht, dass die Herren und Frauen Professoren zusammensitzen." Amina winkte ab. „Wir sind unabhängig voneinander hier. Der Schulleiter fand einen Lehrerabend sinnvoll.", erklärte Amina ihr. Madame Rosmerta lachte auf. „Das erklärt mir einiges. Professor Snape sah von Anfang an nicht glücklich darüber aus." „Wann sah er jemals glücklich aus?", erwiderte Amina. Wieder lachte Madame Rosmerta. „Eine gute Frage.", stimmte sie zu. „Bei Ihnen das übliche?", fragte sie dann. Amina nickte. „Und bei Ihnen?", fragte die Wirtin ihre Begleiter. Diese gaben nacheinander ihre Bestellung auf.

„Du bist wohl öfter hier, was?", fragte Davis sie, als Rosmerta gegangen war. Amina nickte. „Ich arbeite schließlich seit über fünf Jahren im Schloss." „Frau Professor Amina Tahnea. Das klingt doch mal gut. Ich hätte damit nie gerechnet, du warst immer so still." Bethany sah Amina freundlich an. Es überraschte Amina, dass sich wirklich alle zu freuen schienen sich wiederzusehen. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie sich alle anschweigen würden.

„Ja, in unserer kleinen Ami steckte doch mehr als erwartet. Wir haben dich wohl alle unterschätzt.", stimmte David zu. Amina nickte. „Ein Fehler, den viele machen." Die anderen lachten laut. Amina unterdrückte ein Augenverdrehen. Sie waren ihr doch etwas zu fröhlich.

Eine Stunde später hatten sie alle bereits mehrere Runde an Getränken hinter sich, wobei Amina die Einzige war, die keinen Alkohol zu sich genommen hatte. Die anderen waren bereits leicht beschwipst. Plötzlich wurde Aminas Metallion warm und sie öffnete es unauffällig. „Seit wann bist du hier?", fragte Severus sie. Sie antwortete: „Seit etwas mehr als einer Stunde." „Und wer sind deine Begleitungen?"Meine ehemalige Clique." Daraufhin antwortete er nicht mehr.

„Amina, warum trinkst du nicht auch mal was richtiges?", fragte David gutgelaunt und setzte sich leicht schwankend auf den leeren Platz neben ihr. „Kürbissaft und Tee sind durchaus richtige Getränke.", erwiderte sie ungerührt. „Aber ihnen fehlt der Alkohol.", widersprach der braunhaarige. „Ach komm, dann wirst du auch ein wenig lockerer. Du sitzt da, wie die alte McGonagall." Amina sah ihn finster an. „Nein.", antwortete sie schlicht, auch wenn sie ihm am liebsten noch mehr an den Kopf geworfen hätte. Einschließlich der Tasse in ihrer Hand.

„Hey Ami, sag mal, was hältst du davon? Lana meinte, wir könnten doch mal richtig zusammen essen gehen?", fragte Weena von der anderen Seite des Tisches. Amina zuckte mit den Schultern. „Ich habe viel zu tun und wahrscheinlich keine Zeit dafür." „Ach einen Abend bekommst du bestimmt hin.", lachte Lana. Amina zuckte wieder mit den Schultern und nahm einen Schluck ihres Tees. Er war überraschend schnell kalt geworden, wie sie feststellen musste. „Wir müssen das Essen ja nicht sofort machen aber so ein oder zwei Mal im Jahr wäre ein Treffen doch ganz nett.", stimmte auch Christofer seiner Frau zu. Amina konnte darauf verzichten. Dieser eine Abend reichte ihr vollkommen aus, um zu wissen, dass sie mit den Anwesenden nichts mehr gemeinsam hatte. Wieder nahm sie einen Schluck Tee. Und wieder schien er ein wenig kälter. Sie beschloss die Tasse auszutrinken und einen neuen zu bestellen. In wenigen Schlucken hatte sie die Tasse geleert und Madame Rosmerta ein Zeichen für eine weitere Tasse gegeben.

Sie bemerkte, wie ihre Finger anfingen zu kribbeln und bewegte sie ein wenig. Anscheinend waren sie eingeschlafen. „Und was machst du so in deiner Freizeit, dass du so beschäftigt bist?", fragte David, während er sie von der Seite anstupste. „Vieles.", antwortete Amina abwesend, während sie auf ihre Hand starrte. Inzwischen kribbelte diese komplett und Amina schien zunehmend das Gefühl in ihr zu verlieren. Sie konnte sich nicht erklären, woher diese plötzliche Taubheit kam. Madame Rosmerta stellte den neuen Tee vor ihr ab und Amina bedankte sich mit einem Nicken. Sie nahm die Tasse in die Hand, die nicht kribbelte, und trank einen vorsichtigen Schluck. Dieser Tee war wieder heiß, so, wie sie ihn am liebsten hatte.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt