Jahr 7: Kapitel 11 - Der Phönix

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Der Schüler erzählte, was auf dem Astronomieturm passiert war und die anderen Anwesenden ergänzten die Geschehnisse mit ihren eigenen Erlebnissen. Anscheinen war Severus in seinem Büro gewesen, als Filius ihn holen gekommen war. Er musste ihn geschockt haben und hatte dann zu den Schülerinnen, die vor seiner Tür wache gestanden haben, gesagt, Filius bräuchte ihre Hilfe und er würde Amina benachrichtigen. Das erklärte auch, warum keiner nach ihr gesucht hatte. Danach sei er ungehindert in den Turm gelangt, hatte Albus getötet und war mit Malfoy und den anderen zusammen geflohen. Davor hatte er wohl noch etwas gerufen. Die Erzählungen endeten als Potter sagte: „Er hat es ist vorbei gerufen. Er hatte getan, was er tun wollte." Amina setzte sich auf das Bett und hörte für einige Sekunden dem Gesang des Phönix zu. Der Plan schien problemlos aufgegangen zu sein. Plötzlich schlug die Tür auf und Molly und Arthur stürmten in den Raum. Amina zuckte erschrocken zusammen und Nymphadora, die noch neben dem Bett gesessen hatte, stand schnell auf und machte den Weasleys Platz.

„Alles in Ordnung?", fragte Remus sie leise von der Seite. Amina schüttelte den Kopf. Severus hatte sie zurückgelassen. „Und woher sollen wir wissen, dass wir ihr vertrauen können? Sie könnte uns anlügen, wie ihr Lover es auch getan hat.", fragte Sirius in die Runde und zeigte dabei abfällig auf Amina. Sie konnte seine Skepsis nachvollziehen, doch im Moment ging sie ihr nur auf die Nerven. Sie wühlte kurz in einer ihrer Hosentaschen und warf ihm dann einen Ring zu. Den Ring, der sie als Großmeisterin kennzeichnete. „Was ist das?", fragte Sirius misstrauisch, nachdem er ihn einige Sekunden gemustert hatte. „Ein Ring, Black. Wenn du nichts damit anzufangen weißt, dann gib ihn jemanden, der etwas von dieser Welt versteht.", antwortete sie mit ihrer üblichen monotonen Stimme. Sie hatte keine Kraft mehr zu diskutieren. Sirius schimpfte kurz und gab den Ring an Minerva weiter, die überrascht quickte, als sie ihn erkannte. Amina hatte ihr vor einigen Wochen verschiedene Alchemistensymbole erklärt, die Minerva in einem Buch über Verwandlung gefunden hatte. Darunter war auch das Symbol auf ihrem Ring.

„Ist das Ihrer?", fragte sie zur Sicherheit. Amina nickte. „Ziehen Sie ihn bitte an." Minerva stand auf und gab ihr den Ring zurück. Ohne zu zögern, zog Amina den Ring über ihren Finger. „Was hat das zu bedeuten?", fragte Nymphadora interessiert. „Das ist der Ring des Großmeisters für die alchemistische Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Er kann nur von jemandem mit diesem Titel getragen werden.", erklärte Remus, der anscheinend ebenfalls wusste, was der Ring beweisen konnte. „Na und? Warum ist es wichtig welchen Titel sie trägt?", fragte Sirius gereizt. „Um Großmeisterin zu werden, müssen einige Gesinnungsrituale vollzogen werden. Nur jemand der mit den Idealen der Alchemistengilde übereinstimmt und frei von jeder gedanklichen Manipulation ist, kann diesen Titel tragen. Ich kann nicht zu den Todessern gehören, sonst wäre ich nicht Großmeisterin geworden.", antwortete Amina.

Ihre Unterhaltung wurde durch eine Lautstarke Auseinandersetzung zwischen Molly und ihrer zukünftigen Schwiegertochter unterbrochen. Amina legte sich wieder hin, als die Aufmerksamkeit nicht mehr auf ihr lag. Sie starrte an die Decke und dachte darüber nach, wie es jetzt für sie weiter gehen sollte. Als erstes würde sie mit Minerva sprechen müssen. Und sie musste New informieren. Bess war erst am Vortag mit einem Brief von ihm zurückgekehrt. Sie konnte sie also zu ihm schicken. Hibou war gerade bei Olympe. Diese würde bestimmt über den Orden informiert werden. Dann würde sie in ihr Anwesen zurückkehren oder in eines der sichereren Häuser. In Hogwarts wollte sie nicht bleiben. Da fiel ihr Aberforth an. Sie würde auch mit ihm sprechen müssen. Er war neben Severus der Einzige, der von ihrer engsten Familie noch übrig war.

Sie bemerkte am Rande, wie Minerva mit Potter den Raum verließ. Die Weasleys waren mit ihrem ältesten Sohn beschäftigt, der anscheinend von Fenrir angegriffen worden war. Remus und Sirius unterhielten sich noch mit Granger und den beiden jüngsten Weasleys. Ein plötzliches Gewicht auf Aminas Matratze ließ sie aufsehen. „Fawkes.", flüsterte sie als sie den Phönix sah. Sie richtete sich wieder auf und sah dem Phönix in die traurigen Augen. Dieser kam über die Decke auf sie zugelaufen. Als sein Schnabel nur wenige Zentimeter von ihrer Nase entfernt war, neigte er den Kopf und schmiegte ihn an Aminas Wange. Sie hob ihre Arme und nahm den trauenden Phönix in eine Umarmung. Der Vogel rutschte noch näher zu ihr und so saßen sie gemeinsam da. Mensch und Phönix.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt