Jahr 4: Kapitel 1 - Der Ausgebrochene

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Die Sommerferien begannen in diesem Jahr genau so ruhig, wie Amina es sich erhofft hatte. Severus und sie verbrachten die ersten zwei Wochen in Waterperry und führten schon fast so etwas wie ein Muggelleben. Mit vielen Spaziergängen, Besuchen in verschiedenen Museen und Gedenkstätten und gemütlichen Abenden auf dem Sofa. Sogar Bess war über mehrere Tage bei ihnen und ließ sich mit verschiedenen Eulenkeksen verwöhnen. Seit Amina mit ihrer Lehre fertig war, flog Bess ständig zwischen ihr und den Flamels hin und her. Zudem wohnte sie, seitdem Amina Lehrerin war, in der Eulerei. So sah Amina ihre Eule nicht so häufig, wie sie es sich gewünscht hätte. Sie mochte den Vogel.

Auch die ersten Wochen bei den Flamels waren angenehm. Sie verbrachten die Zeit im Prinzip immer auf dieselbe Weise. Experimentieren, Tränke brauen, diskutieren und recherchieren. Zudem fuhr Nicolas fort, sie in sein Erbe einzuweisen. Bei seinem hohen Alter ging das entsprechend lang und in den letzten Sommerferien waren sie nicht einmal ansatzweise fertig geworden.

Als schon mehr als die Hälfte der Ferien um war, saßen sie alle bei einem gemütlichen Frühstück im Garten, als die Eule mit dem Tagespropheten ankam. Severus nahm ihr die Zeitung wie jedem Morgen ab und warf das Geld in den Beutel. Als er seinen Blick auf die Titelseite richtete, verschluckte er sich an seinem Kaffee. Er begann wild zu husten. Amina zog ihren Zauberstab und befreite ihn von seinem Problem. „Danke.", japste er und sah mit ungläubig geweiteten Augen auf die Titelseite. „Was steht denn da so Interessantes, mein Junge?", fragte der Meister interessiert.

„Sirius Black ist aus Askaban geflohen.", erwiderte Severus, als er sich wieder gefasst hatte. Amina runzelte die Stirn. „Aus Askaban? Aber das ist so gut wie unmöglich.", erwiderte sie. „Offensichtlich hat er einen Weg gefunden.", zischte Severus. Amina bemerkte, dass seine Laune im Keller war. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er Black aufs Tiefste hasste. Er war damals nicht nur mit James Potter einer seiner Peiniger gewesen. Er war es auch, der die Potters verraten hatte und somit indirekt Schuld an ihrem Tod war. Wie Severus selbst auch. Amina konnte seine Beweggründe dementsprechend gut verstehen. Sie selbst hatte ihm nur einmal einen Korb gegeben und sonst aber nichts mit ihm zu tun gehabt.

„Kennst du ihn denn persönlich? Du scheinst ihn nicht zu mögen.", fragte Perenelle. Sie war eine sehr einfühlsame Person und war auch ohne jegliche Legilimentik-Fähigkeiten mühelos dazu in der Lage, Gefühle von Menschen richtig zu deuten. Auch die von Severus, welcher dazu neigte, diese unter einer undurchsichtigen Maske zu verstecken. „Ich bin mit ihm zusammen in die Schule gegangen. Wir konnten uns nicht leiden.", antwortete Severus ihr. Amina war aufgefallen, wie ehrlich er zu dem Flamels war. Er band ihnen seine Geschichte nicht auf die Nase und ging nie wirklich ins Detail, das war wohl auch nicht seine Art, aber er antwortete immer wahrheitsgemäß, wenn sie ihn etwas fragten.

„Hoffentlich wird er schnell gefasst. Man ist normalerweise nicht ohne Grund in Askaban." Nicolas klang besorgt. Amina schnaubte abfällig. „Ich war ohne Grund dort und Hagrid letztes Schuljahr auch. Aber Sirius Black ist... war definitiv zu Recht dort eingesperrt. Er hat Lily und James Potter verraten und auf seiner Flucht viele Unschuldige umgebracht. Ich denke, wir können davon ausgehen, dass das nächste Schuljahr nicht so ruhig wird wie erhofft. Er wird wahrscheinlich hinter dem jungen Potter her sein.", überlegte Amina und biss von ihrem Toast ab.

„Da könntest du recht haben, meine Liebe. Vielleicht sollten wir noch ein paar Dinge zum Schutz herstellen?" Nicolas sah fragend in die Runde. „Ich denke, das wird nicht nötig sein. Black kennt sich zwar in Hogwarts aus, aber Dumbledore wird alles tun, um den Jungen zu schützen.", erwiderte Severus, der den Artikel inzwischen fertig gelesen hatte. „Außerdem sind wir beide auch noch da. Sollten wir doch etwas brauchen, werden wir es zur gegebenen Zeit herstellen.", ergänzte Amina. „Falls ihr etwas brauchen solltet, sagt Bescheid. Wir helfen euch gerne." Perenelle lächelte sie mütterlich an. „Das machen wir, versprochen.", sagte Amina.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt