Jahr 4: Kapitel 11 - Die Karte des Rumtreibers

1.2K 88 3
                                    

Amina blieb bei Severus im Büro. Sie machte es sich auf einem Stuhl ihm gegenüber bequem. Sie hatten beide noch Aufsätze zu korrigieren und genossen die Gesellschaft des anderen. Das ganze Schuljahr mussten sie solche Momente nutzen. Anders hätten sie keinerlei gemeinsame Zeit gehabt.

Nach etwa einer Stunde wurde die angenehme Stille durch ein hysterisches Klopfen unterbrochen. Malfoy schien etwas Dringendes von Severus zu wollen. Amina konnte durch die Tür den Gedanken: „Jetzt ist Potter dran." hören. Was hatte der Junge denn jetzt schon wieder angestellt? „Herein.", bat Severus in genervtem Ton. Die Tür schwang sofort auf und der blonde Schüler trat ein. Er erzählte, dass er sich mit Potters Freund unterhalten habe, als ihm ein Matschball im Genick traf und dass er Potters Kopf gesehen habe. Amina konnte sich denken, was passiert war. Potter hatte sich irgendwie aus dem Schloss geschlichen. Bedachte man, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte, wusste sie auch wie.

Severus entschuldigte sich bei ihr und eilte aus dem Raum. Er wollte Potter offensichtlich auf frischer Tat ertappen und war zudem sauer, dass der Junge sämtliche Schutzmaßnahmen mit Füßen trat. Der junge Malfoy sah sie mit wissendem Blick an. Amina hätte sich denken können, dass Lucius seinem Sohn von ihr und Severus erzählte. „Richten Sie ihren Eltern einen schönen Gruß von mir aus, Mr. Malfoy.", sagte sie zu ihm und winkte ihn dann davon. Mit einem überheblichen: „Mach ich, Frau Professor." verschwand der Slytherin.

Wenig später kam Severus gefolgt von Potter in das Büro. Dieser schien nicht so erstaunt sie hier vorzufinden, wie er eigentlich sein sollte. Sie bemerkte, dass sein Blick zwischen Severus und ihr hin und her huschte. Dann kam er zu dem Schluss, dass sie sich mit dem Tränkemeister gegen ihn verschworen hatte. Seinen Hass konnte sie fast schon greifen. Nie würde er auf den Gedanken kommen, sie würden ihm helfen. Sie hatten in den letzten Jahren ganze Arbeit geleistet. Auch wenn Amina selbst eher wenig dafür getan hatte.

Severus forderte den Jungen auf, seine Taschen zu leeren. Unter einigen Scherzartikeln befand sich auch ein altes Stück Pergament in den Taschen. Amina musterte es interessiert, hielt sich aus dem Wortgefecht jedoch raus. Severus konnte das auch ohne Hilfe. Sie bemerkte, dass Potter das Pergament in Gedanken als Karte betitelte. Eine Karte? Von Hogwarts etwa? Wofür brauchte er die? Er kannte sich doch hoffentlich nach drei Jahren in dem Schloss einigermaßen aus. Oder war diese Karte etwa mehr als ein einfacher Lageplan?

Severus bearbeitete das Pergament, um herauszufinden, um was es sich handelte. Erst als er sich als Oberlehrer betitelte und dem Blatt mit einem Schlag seines Zauberstabs befahl, sich zu offenbaren, erschien eine Schrift. Es musste sich um einen Abwehrmechanismus handeln, denn das Papier oder vielmehr ein gewisser Mr Moony bat Severus, sich aus den Angelegenheiten anderer herauszuhalten. Severus blick verfinsterte sich. Bei Potter wechselten sich Erstaunen und Panik ab. Dann erschien ein weiterer Schriftzug und nach diesem noch zwei weitere. Bei einem der Namen runzelte sie die Stirn.

Mr. Tatze, stand da. Es musste sich um Black handeln. Nannte Remus seinen alten Freund nicht so an Halloween? Dann war er bestimmt Moony und Potter und Pettigrew waren die anderen beiden. Auch von Severus konnte sie wahrnehmen, dass er die Namen erkannte. Er schien auch zu vermuten, um was es sich bei dem Papier handelte, und fasste einen Entschluss mit dem Amina nicht gerechnet hatte. Er holte Remus zu sich in das Büro. In voller Gewissheit, dass dieser Potter und die Karte schützen würde. Amina hielt ihn nicht auf. Sie wusste schließlich immer noch nicht, was es mit dieser Karte auf sich hatte.

Der Werwolf hingegen schien genau zu wissen, was das für ein Stück Pergament war. Sie konnte hören, wie er dachte: „Wie kommt der Junge an unsere Karte?" Der schäbig gekleidete Professor richtete seinen Blick forschend auf sie. Er war unsicher, ob sie eine Lüge seinerseits enttarnen würde. Sie nickte ihm hinter Severus und Potters Rücken wohlwollend zu. Erst dann zog er sich eine Geschichte über einen Scherzartikel aus den Fingern. Severus widersprach ihm, um den Schein zu wahren, doch der Braunhaarige nahm nach einigen Worten sowohl Potter als auch die Karte mit.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt