Jahr 3: Kapitel 10 - Valentinstag

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Die Weihnachtsferien endeten ohne größere Überraschungen. Auch wenn Amina immer wieder einmal das Gerücht hörte, Severus hätte eine Geliebte. Anscheinend hatte der Schüler, der sie bei ihrem Kuss unterbrochen hatte, sie gehört und seine Schlüsse daraus gezogen. Sogar einige der Lehrkräfte hatten bereits von dem Gerücht gehört, doch keiner wollte Severus darauf ansprechen und Amina hielt sich bei diesem Thema lieber im Hintergrund. Wobei sie bemerkt hatte, dass einige Kolleginnen sie im Verdacht hatten, diese Geliebte zu sein. Die meisten hielten es allerdings für wahrscheinlicher, dass an den Gerüchten nichts dran war, was wiederum zu der Meinung passte, die die meisten von Severus hatten.

Der Januar war unerwartet friedlich. Es gab nur wenige Ausnahmen. Eine davon war Myrtes Wutanfall, nachdem jemand ein Buch durch sie geworfen hatte. Amina hatte Stunden gebraucht, um sie wieder zu beruhigen. Potter und seine Freunde hatten das Buch wohl mitgenommen. Darüber machte sich Amina jedoch weniger sorgen. Schließlich war ein Buch in dem meisten Fällen nichts Gefährliches. Nur der Umstand, wie sie es bekamen, war etwas merkwürdig.

Mit Severus konnte sie alle Erinnerungen versiegeln, welche es zu versiegeln galt, so waren seine und ihre Geheimnisse erst mal sicher. Auch sie hatte das Gespräch mit ihrem Urgroßonkel, welches sie nach dem Duellier-Club-Zwischenfall hatten, versiegeln können. Die Gerüchte um Severus' Geliebte hatten auch wieder nachgelassen. Schlussendlich traute man es ihm wohl nicht zu, eine Beziehung zu führen.

Anfang Februar war es immer noch sehr ruhig, auch wenn die Mordlust gegenüber des Verteidigungslehrers im Kollegium ein neues Level erreichte, nachdem dieser andauernd verkündete, er sei der Grund, weshalb die Angriffe aufhörten. Amina bezweifelte, dass sich der Basilisk etwas von diesem blonden Einfaltspinsel sagen lassen würde. Genau dieser Einfaltspinsel kam dann auch noch auf die, mehr als fragwürdige, Idee den Valentinstag dieses Jahr besonders zu feiern. Albus hatte ihm dafür belustigt die Zusage erteilt und Amina hasste ihren Urgroßonkel dafür nahezu. Natürlich konnte er sich für so einen Blödsinn begeistern.

Gilderoy begegnete ihr am Morgen des vierzehnten Februars auf den Gängen, als sie gerade zu ihrem üblichen Frühsport ging. „Guten Morgen, Amina. Ist das nicht ein herrlicher Tag? Die Schülerinnen und Schüler werden begeistert sein. So eine wundervolle Idee kann ja nur von mir sein." „Wenn Sie meinen.", murrte Amina und lief an ihm vorbei. Er sah lächerlich aus in seiner rosa und gelben Kleidung. Sie hoffte, dass dieser Tag schnell vorbei sein würde.

Als sie einige Stunden später die Große Halle betrat, traf sie fast der Schlag. Überall war es rosa und gelb dekoriert. Die Halle war der reinste Albtraum. Auf ihrem Platz angekommen fragte Gilderoy sie sogleich, wie sie die Dekoration finden würde. Sie sah ihn finster an, antwortete aber nicht. Es würden keine netten Worte über ihre Lippen kommen. Eher im Gegenteil. Mit tödlich gespannter Miene saß sie zwischen Minerva und Gilderoy, während dieser seine Ansprache an die Schülerschaft hielt und allen Ernstes vorschlug, dass diese sie doch wegen Rauchsteinen mit verführerischer Wirkung zu ihr kommen könnten. Sie hoffte für die Schülerschaft, dass sich dies keiner auch nur ansatzweise überlegen würde. Auch Severus und Filius sahen alles andere als begeistert aus, dass Gilderoy auch ihre Künste bei den Lernenden anpries. Bei Severus mörderischem Blick würde sich wahrscheinlich kein Lernender trauen, auch nur daran zu denken, ihn nach der Zubereitung eines Liebestrankes zu fragen.

Zwölf Mal wurde ihr Unterricht durch einen von Gilderoys Liebesboten unterbrochen, damit diese die Valentinsgrüße überbringen konnten. Nach dem zwölften belegte sie die Tür des Klassenzimmers mit mehreren Schutzzaubern und sah finster in die Klasse. „Sie werden mit dem Empfang der Wünsche bis nach dem Unterricht warten müssen. Die Zwerge werden vor der Tür auf Sie warten." Keiner wagte es etwas dazu zu sagen.

Die Klasse hatte ihre schlechte Laune bemerkt und hüteten sich heute auch nur ein falsches Wort zu sprechen. Nach der Stunde überfielen die Zwerge die Mitglieder ihrer Klasse förmlich. Doch das Klassenzimmer konnten sie nicht betreten. Das sorgte dafür, dass einer der Zwerge ihr einen Brief entgegenwarf, welchen sie gerade noch auffangen konnte, bevor er ihr im Gesicht landete. Verdutzt sah sie den Brief an. Er enthielt keinen Absender. Hatte ihr wirklich jemand einen Valentinsgruß geschickt? Sie öffnete den Brief und begann ihn zu lesen.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt