Jahr 6: Kapitel 11 - Die Inspektionen

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Newts Besuch in der Schule war eine willkommene Abwechslung für Amina. Er erzählte ihr viel von seiner Arbeit und auch einige interessante Fakten über den Basilisken, die noch nicht in seinem Buch standen. Sie hatten sich zusammen in die Kammer des Schreckens begeben. Während Amina von der Architektur mehr als begeistert war, hatte Newt seine Freude über das Basiliskenskelett kaum in Grenzen halten können. Als Andenken hatte er sich dann einen der gelblichen Zähne genommen. Auch Amina hatte sich ein paar eingesteckt. Amina nutzte den Besuch des Magiezoologen auch gleich, um ihn davon zu überzeugen, auch für ihn einen Echostein anfertigen zu dürfen. Er willigte nach einigen interessierten Fragen ein und war hoch fasziniert, als er seinen Echostein in Händen hielt. Am liebsten hätte er ihn mitgenommen, doch das konnte Amina ihm ausreden.

Als Newt sich verabschiedete, versprachen sie sich, die Korrespondenz wieder aufzunehmen, nachdem sie wieder in Hogwarts war, war dies auch ohne Probleme möglich. Auch mit den Flamels und Mr. Ollivander hatte sie ihren Briefverkehr wieder aufgenommen (oder in Mr. Ollivanders Fall damit begonnen). Bess war überglücklich gewesen, wieder ihrer Aufgabe nachkommen zu können.

Am Tag ihrer Inspektion war Amina mehr als genervt. Dolores hatte sich in den letzten Wochen bei ausnahmslos allen aus dem Kollegium unbeliebt gemacht. Ähnlich, wie Gilderoy einige Jahre vor ihr, löste Dolores eine Welle des Hasses aus, sobald sie den Raum betrat. Amina versuchte sich nicht zu sehr davon mitreisen zu lassen, wo ihre Gefühle doch dieselben waren wie die, die sie überall wahrnahmen.

„Guten Tag zusammen.", begrüßte sie die Anwesenden, als sie ihr Arithmantik-Klassenzimmer mit schnellen Schritten betrat. Die Klasse packte schweigend ihre Sachen aus, während Amina fortfuhr: „Wir beschäftigen uns heute mit der Anwendung der Arithmantik bei dem Datieren von Zaubersprüchen.", erklärte sie der Klasse und fing an, die Grundlagen zu erklären. Keine zwei Minuten nachdem sie begonnen hatte, hörte sie ein verhaltenes: „Chrm, chrm." Sie ignorierte es und sprach lieber zu ihrer Klasse: „Sie werden jetzt die Aufgabe an der Tafel mit Hilfe Ihrer gerade eben gemachten Notizen lösen. Sie haben fünfzehn Minuten Zeit." Mit einem Schwenk ihres Zauberstabs erschien die Aufgabe.

Sie selbst setzte sich an ihr Pult und beobachtete ihre Lernenden genaustens. Ihre Legilimentik hatte sie ausgeweitet, weshalb sie es mitbekommen würde, wenn einer der Schüler Hilfe bräuchte. Dolores, die bis dahin im hinteren Teil des Klassenzimmers Notizen gemacht hatte, lief zu ihr. „Haben Sie eine Frage, Dolores?", fragte sie ihre Kollegin, wie sie auch einen Lernenden gefragt hätte. „Mehrere, meine Liebe. Wie lange unterrichten Sie bereits an dieser Schule?", fragte die kleine Lehrerin sie mit einem gekünstelten Lächeln. „Dies ist mein sechstes Jahr.", antwortete Amina gleichmütig. Dann stand sie auf und schritt durch die Tischreihen. „Und davor hatten Sie eine Lehrstelle bei Nicolas Flamel?", fragte Dolores weiter. Amina nickte. „Arithmantik habe ich allerdings bei Perenelle Flamel gelernt. Außerdem habe ich noch ungefähr ein Jahr mit freier Forschung verbracht." „Und warum sind Sie dann nach Hogwarts gekommen, um zu unterrichten?" Amina schenkte ihr einen kurzen kühlen Blick. „Weil ich es wollte." „Es hatte also keine familiären Gründe?", fragte die kleine Lehrerin mit einem falschen Lächeln, dass wohl unschuldig wirken sollte. „Nein.", antwortete Amina ihr mit frostiger Stimme.

„Dann haben Sie sich ohne jegliche Beweggründe in Hogwarts beworben?", fragte Dolores weiter. „Hogwarts ist nicht nur eine der größten und ältesten Schulen für Hexerei und Zaubereien in Europa, sondern auch weltweit die anerkannteste. Alle Lehrkräfte waren bis jetzt mehr als qualifiziert für ihre Stellen. Ich selbst konnte dank meines Abschlusses an dieser Schule eine Lehre bei zwei Unsterblichen machen, die seit fast zweihundert Jahren niemanden mehr ausgebildet hatten. Nur eine närrische Person würde nicht an dieser Schule unterrichten wollen, wenn die Möglichkeit dazu bestünde.", antwortete Amina ihr mit ihrer ruhigen und doch kühlen Stimme.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt