ELAIA MORETTI
„Hast du das Rennen wenigstens gewonnen?" fragt David mich nachdem ich in einer kleinen Verhörzelle auf einen Stuhl geschoben wurde und die Handschellen an einer kleinen Metallstange befestigt wurden.
Dieser kleine Raum war mir nur all zu bekannt, aber so langsam konnten sie schon die Handschellen lassen. So oft wie ich in der Woche hier auftauche müsste ich ihnen doch so langsam endlich mal bekannt sein.
„Was denkst du denn?" antworte ich amüsiert lächelnd auf seine Frage und fahre mit meiner Zunge über meine Lippe, daher das sie so langsam echt trocken werden.
Oder aber auch wegen der Anstrengung, denn ich habe mich gerade dazu entschlossen selber mich aus den Handschellen zu befreien und nicht noch mehrere Stunden zu warten bis die geehrten Polizisten beschließen mich zu befreien.
Ich nehme deswegen meine Haarklammer, die ich schon die ganze zeit in meiner Hand halte und verbiege diese leicht. Nachdem ich dies endlich mal geschafft habe schiebe ich das eine Ende der Klammer in einem bestimmten Winkel in die Öffnung, sodass der Kringel den ich eben fabriziert hatte, seine Zauber tun konnte.
Nach einigen Sekunden des herum hantieren machte es endlich klick und ich konnte meine Hände von den lästigen Dingern befreien.
Verdammt aber auch. Ich gewöhne mich nie daran.
Ich reibe noch meine geröteten Knöchel während mich ein Räuspern aus meinen Gedankengängen zog.
„13 Sekunden, du wirst immer besser", sagt David erstaunt und schaut mich mit einem stolzen Gesicht an, woraufhin ich ihm nur ein leichtes Nicken mit einem
Lächeln schenke.Ein Polizist Officer, der eine klein Kriminelle lobt, die gerade aus Handschellen ausgebrochen ist.
Wie ironisch.„Aber kommen wir jetzt zu den wichtigen Sachen. Elaia, es könnte sein das ich dir dieses mal nicht raushelfen könnte", teilt er mir besorgt mit und zwischen seinen Augenbrauen bildet sich eine Sorgenfalte, während er seine Gefühle vor mir nicht zu verstecken scheint.
Der mürrische alte Mann hat ja doch Gefühle.
„Und wieso?" frage ich ihn daraufhin und wage einen kurzen Blick auf meine weiß lackierten Nägel, die sich nicht mehr in ihrem besten Zustand befinden.
Verdammt nochmal, ich hätte sie vor dem Rennen noch mal lackieren sollen.
Weiter blickend auf meine Nägel unterbrach David meine Gedanken mit dem ernstesten Ton, den ich jemals von ihm gehört habe und das ließ mich dann doch aufhorchen.
„Sie wissen es", antwortet er mir nur auf meine Frage und blickt mir viel sagend in die Augen.
„Eine vom Jugendamt ist schon auf dem Weg hierher, Elaia. Sie wissen es, dass du seit Jahren alleine wohnst und jetzt versuchen sie Familienangehörige zu finden oder sie stecken dich wieder ins Heim", fährt David weiter und schaut mich mit einem traurigen Blick an.
Seine Worte dringen nur langsam zu mir durch und sie versetzen mich eindeutig in Panik. Meine Atmung bekommt etwas schneller und ich schaue ihn mit aufgerissenen Augen an.
„Wie meinst du das? Wann kommt diese Frau? Kannst du mir davor nicht raushelfen?" bombardiere ich ihn mit fragen und hoffe das ich eine Antwort bekomme, die mich erfreut und nicht genau das Gegenteil.
„Tut mir leid. Ich kann nichts für dich tun, weil sie ehrlich gesagt schon vor der Tür steht", antwortet David und erhebt sich langsam von seinem Stuhl während sein auf mich gerichteter Blick immer trauriger wird und Mitleid enthält.
Ich gebe mir garnicht mehr die Mühe zu antworten, weil ich weiß das es nichts bringen wird. Und daher das David schon mit langsamen Schritten zur Tür läuft und mich nicht aus den Augen lässt, weiß ich das die vom Jugendamt gleich hier rein kommt.
„Nur das du es weißt, es war nicht meine Absicht, dass es jetzt so endet, aber bitte versuch einfach nicht, da wo du jetzt hinkommst, in Ärger zu geraten, ok? Ich werde nämlich nicht mehr da sein um dir zu helfen", gibt er bedrückt von sich und hält schon den Türgriff in seiner rechten Hand, während er jedoch mit der Seite zu dieser gedreht ist.
„Ich gebe mein bester, aber ich kann dir nichts versprechen", antworte ich amüsiert von mir und überspiele meine Gefühle mit leichtem Humor, um das hier nicht noch schwerer zu machen. David schüttelt daraufhin nur seinen Kopf mit einem leichten lächeln auf den Lippen, was jedoch sofort durch seine alltägliche Grimasse ersetzt wird, als er die Tür öffne.
Vor der Tür steht eine Frau, die sich in mitten ihrer dreißiger befindet und braune Haare hat. Ihre Augen strahlen leicht und ihr Gesichtsausdruck ist warm und mitfühlend. Ihre braunen Augen gleiten über mich, aber scheinen nichts unfreundliches zu denken.
Wundert mich ehrlich gesagt, so wie ich hier sitze.
In der Zeit mit meinem Gespräch mit David habe ich mich nämlich etwas gemütlicher hingesetzt, also so gut wie es in einer Verhörzelle auch nur geht.
Damit ist gemeint, dass meine Beine überschlagen auf dem Tisch liegen und ich auf meinen Stuhl hänge. Dabei strecke ich noch meine schwarzen Boots in die Luft, die sich von der Farbe nicht wirklich vom dem Rest meines Outfits unterscheiden.
Ich trage nämlich eine schwarze Kargohose, die ausrechend mit Taschen bedeckt ist und dazu noch ein schwarzes bauchfreies Oberteil, dass aber so bestattet ist, dass es meine Narben bedeckt. Und zu guter letzt trage ich noch meine schwarze Lederjacke, die dem Outfit ihren schwarzen Touch noch mehr gibt.
Richtig Badass.
Das meint Adara immer, sobald sie einen Blick auf meine Outfits geworfen hat, aber kann ich ja nichts dafür das ich dunkle Farben präferiere, daher das man so abends bei den Rennen nicht wirklich auffällt.
„Hallo, ich bin Sofia! Ich bin hier um dir zu helfen deine Familie zu finden und deswegen machen wir direkt einen DNA-Test um keine Zeit zu verschwenden. So kommst du nämlich ganz schnell wieder hier raus, sobald wir Treffer im System gefunden haben", begrüßt mich Sofia mit warmen Worten und lächelt mich strahlend an, während sie eine einladende Geste in ihre Richtung macht.
Huh, viel Glück beim finden meiner Familie, denn ich habe keine mehr.
Weiter darüber nachdenkend wie sie meine Familie finden will, wenn ich keine Verwandten mehr habe, erhebe ich mich und gehe mit leichten Schritten in ihre Richtung.
Sobald ich neben ihr angekommen bin, will sie schon nach meiner Hand greifen, aber ich entziehe diese sofort und halte sie aus ihrer Reichweite und starre sie mit meinem alltäglichen grimmigen Blick an, sodass sie sofort einen Schritt zurück tritt und nur eine Geste mit ihrer Hand macht, dass ich raus gehen soll.
Nachdem ich dies getan hatte, leitet sie mich weiter, den all zu bekannten Gang runter, wo ich mich wie immer nicht die Mühe mache den anderen Polizisten auszuweichen.
Sollen die doch ausweichen.
So wie es aussieht sind wir fast an Sofia's Ziel angekommen, denn ihre Schritte verlangsamen sich. Vor einer Tür angekommen nimmt sie die Türklinke in die Hand und öffnet vorsichtig die Tür.
Ohne mir Mühe zu geben, meine Umgebung zu beachten, laufe ich einfach in den Raum hinein und setzte mich dahin, wo Sofia mit ihrer Hand drauf zeigt.
Nach kurzer Zeit kommt sie mit einer Nadel zurück und entnimmt mir schon das Blut.Hoffen wir einfach, dass das gut gehen wird.
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Solecito
Teen Fiction❗️𝐔𝐍𝐁𝐄𝐄𝐍𝐃𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃 𝐖𝐈𝐑𝐃 𝐍𝐈𝐂𝐇𝐓 𝐖𝐄𝐈𝐓𝐄𝐑𝐆𝐄𝐒𝐂𝐇𝐑𝐈𝐄𝐁𝐄𝐍❗️ 𝐓𝐡𝐨𝐬𝐞 𝐎𝐜𝐞𝐚𝐧 𝐄𝐲𝐞𝐬. ✿✿✿⇩ Elaia Moretti, ein Teenager der für Straßenrennen lebt und einen Scheiß über den Rest der Welt gibt, sogar über ihre eigene Fam...