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ELAIA MORETTI

Das Aufschlagen der Tür, lässt uns alle in die Richtung schauen und ich schließe meinen Mund wieder, um die unfreundlichen Worte, die ich ihnen gerade um die Ohren schmeißen wollte, nicht auszusprechen.

Sie haben es zwar verdient, aber ich bin kein Monster und möchte es nicht übertreiben. Ich habe gemerkt wie meine Worte eben und mein zurück treten von Eros sie verletzt hat, besonders Alessandro, aber wieso sollte ich ihre kleine tolle Schwester spielen, wenn sie ohne mich wie lange auskamen? Zwölf Jahre? Da-

„Schön das du dich auch mal wieder blicken lässt", sagt Matteo spöttisch und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Ich widme meine Aufmerksamkeit wieder dem Mann vor mir, der gerade den Raum mit einem dramatischen Auftritt betreten hat.

Er trägt einen schwarzen Anzug und sein Handgelenk wird von einer sehr teuren Rolex bedeckt. Außerdem ist sein Körper wirklich gut gebaut, was man an seinen breiten Schultern bemerkt. An Größe fehlt es ihm genau so wenig, aber wen wundert es. Alle Männer in diesem Raum sind größer als 1.80cm und ich bin tatsächlich nicht wirklich kleiner.

Außerdem hat er genau wie die meisten in diesem Raum braune fast schwarze haare und seine Augen starren tödlich in Matteos Richtung. Er sagt kein Wort, als er sich einfach auf den Sitz rechts vom Tischende fallen lässt und den Rest von uns keinen Blick schenkt außer Lorenzo, dem er ein kurzes Nicken schenkt.

Durch ein Räuspern im Raum wende ich meinen Blick von dem unbekannten ab und schaue zu Giovanni, der die unangenehme Stille unterbrochen hat.

„Elaia, das ist Kyros, dein zweitältester Bruder", sagt er in meine Richtung gewannt und zeigt auf den nun jetzt nicht mehr unbekannten, der mich sofort anschaut als er vorgestellt wird. Sein Gesicht wird von einer perfekten Pokerface bedeckt, aber als er mir einen kurzen Blick schenkt, werden seine Augen etwas größer, aber um dies zu bemerken muss man genau hinsehen.

Ich starre ihm zurück in die Augen, die mir jetzt irgendwie doch bekannt vorkommen. Seine Augen strahlen in dem gleichen grau wie meine, jedoch wirken seine kälter.
Ich weiß nicht woher, er mir bekannt vor kommt, aber er tut es einfach.

Aber warte mal.

„Noch einer? Wie beschäftigt warst du bitte?" frage ich gerade zu geschockt heraus und schaue ihn ungläubig an, nachdem ich mich endlich von Kyros Blick los reißen konnte. Leichte Lacher dringen kurz darauf durch das Zimmer und ich bemerke die anderen, die angelaufene rote Gesichter haben und ihr bestes versuchen nicht zu lachen. Sogar Vito lacht leicht.

In Kyros Richtung zu blicken, wage ich nicht, aber dafür bemerke ich das sogar das amüsierte kleine, fast nicht sichtbare Lächeln auf Giovannis Lippen. Ihm scheint es wohl nichts auszumachen.

„Das ist doch die Wahrheit, ich meine sechs Brüder? Sechs!" rufe ich nicht begeistert und lasse meine Augen über jeden von ihnen laufen. Jedoch unterbreche ich das, als Alessandro neben mir leicht aufkreischest und wie ein Gummiball anfängt rum zu springen.

„Du hast uns deine Brüder genannt!" schreit er dabei und wiederholt es immer wieder, während sein Zwilling einfach nur seine Augen über ihn rollt und versucht ihn zu beruhigen, indem er seine Hand auf seine Schulter legt und ihn versucht runterzudrücken.

Eros dagegen lächelt leise und schaut mich mit einem lieben Blick an, als meine Augen auf seine treffen, ich jedoch sofort seinem Blick ausweiche.

SolecitoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt