Solecito

•05•

ELAIA MORETTI

„Ich habe gute Nachrichten für dich!" ruft die enthusiastische Stimme von Sofia, die nach gefühlten Stunden in denen sie mich in diesem Raum zurückgelassen hatte, endlich aufgetaucht war.

Auf ihre Worte hin schaue ich sie nur fragend an und nippe an meiner heißen Schokolade, die mir irgendein Officer während meiner Wartezeit in diesem stickenden Raum, gebracht hatte.

„Wir haben deine Familie gefunden und sie sind bereit dich aufzunehmen! Dein Vater ist außerdem schon auf dem Weg hierher," spricht sie noch energischer und ich frage mich wirklich woher diese ganze Energie stammt.

Aber warte mal kurz. Hat sie gerade Familie gesagt? Mein Vater?

„Meine Familie?" frage ich sie nur geschockt und blinzele sie perplex an, während sie nur mit einem Riesen lächeln auf den Lippen nickt. Immer noch nicht auf ihre Worte klar kommend spricht sie schon weiter und wird das verdammte Lächeln auf ihren Lippen nicht los.

Ich kann sie nicht leiden.

„Ja, deine Familie! Genauer gesagt, dein Vater und deine Brüder", erklärt sie mir meine Familiensituation und ich keuche geschockt auf und weiß nicht wirklich wie ich diese Informationen verarbeiten soll.

Holy shit.

Mein Kopf kann diese Information nicht bearbeiten, ich meine was? Vater? Brüder?
Ich schaue Sofia weiterhin ungläubig an und bemerke wie mein Mund sich leicht geöffnet hatte.

Ich wette ich sehe gerade aus wie ein verdammter Fisch.

„Dein Vater müsste außerdem gleich schon hier sein!" lässt sie mich wissen, nachdem sie mich einige Minuten lächelnd beobachtet hatte, wie ich meinen Mund öffnete und immer wieder schloss, weil ich keine Worte zustande brachte zu sehr geschockt war ich.

„Und das sagen sie mir erst jetzt?" fragte ich sie mir monotoner Stimme, nachdem ich mich endlich von meinem fischartigen Schock erholt hatte und ich wieder im Stande war normal zu reden.

Meine monotone und kaltherzige Stimme bemerkend schaut sie mich leicht entschuldigend an und das Mitgefühl in ihren Augen schimmert immer deutlicher auf. Bevor sie mir antworten kann und sich wahrscheinlich bei mir entschuldigen kann, platzt irgendein willkürlicher Officer in den Raum, bevor er sein Eintreten mit einem kurzen Klopfen verdeutlicht.

Was bringt es zu klopfen, wenn man sowieso direkt reinkommt?

Diesen Sinn hatte ich noch nie verstanden, daher das Nevio genau das auch immer tut. Er klopft einmal bevor er keine Sekunde später schon im Raum steht und darüber kann ich immer nur den Kopf schütteln.

„Er ist hier und möchte die Papiere unterschreiben", murmelt er mit der Stimme eines verschreckenden Rehs und schaut uns mit deutlicher Angst in den Augen an, bevor Sofia sich einmal räusperte und sich langsam erhob. So langsam, als ob es wirkte, dass sie Zeit schinden wollte, damit sie nicht so schnell zu der Person musste, die draußen auf sie wartete und vor der sie und der Officer eine Heiden Angst haben mussten.

Außerdem konnte ich während den Worten des Mannes Sofias Reaktion beobachten und es schien so als ob ihr erst eben klar geworden ist mit wem sie es gleich zu tun haben wird, denn ihre Augen haben sich merklich geweitet.