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ELAIA MORETTI

»Wo warst du?« fragt Elio mich und ich lasse mich erschöpft mit meinem Kopf auf seinen Schoß fallen und ignoriere die laute Musik, die meinen Kopf durch die vielen Shots brummen lässt.

Bestimmt ist es inzwischen schon vier Uhr nachts und ich habe in drei Stunden dieses beschissene Kampftraining mit Vito. Ich freue mich ungemein mit einem leichten Kater und Schlafentzug Sport zu treiben, aber das habe ich mir leider selbst zu zu schreiben.

Und meinen Freunden. Statt mich normal zu besuchen wie es jeder getan hätte, wollten sie mit mir, diesen Abend an dem sie da sind, in einen Club gehen.

Wir hätten uns einen schönen Abend machen können und reden, aber wer wären sie, wenn ich das eigentlich nicht erwartet hätte.

Auch wenn ich weiß das sie bald schon wieder zurück fliegen, graut mir der Gedanke daran und ich verbanne das aus meinem Kopf.

»Draußen« antworte ich Elio und schließe meine Augen, während er leicht mit seiner Hand durch meine nun wohl zerzausten Haare fährt.

Dabei flackert in meinem Kopf kurz das Bild des schwarzhaarigen auf und seine ozeanblauen Augen sind dabei der größte Bestandteil.

»Mhm. Aber komm wir gehen, du siehst ziemlich fertig aus« antwortet er mir und ich nicke leicht mit meinem Kopf, der noch immer auf seinem Schoß liegt.

Ich bewege mich jedoch keinen Millimeter sondern lasse meine Augen nur geschlossen und bleibe in dieser unbequemen Position liegen.

»Dafür musst du aufstehen« murmelt Elio und streichelt mir leicht über die Wange, während irgendjemand meine Beine nimmt und mich leicht zieht. Ich öffne genervt meine Augen, aber werde mit einem Ruck auf den Boden des Clubs gezogen.

Ich stöhne schmerzvoll auf und schaue nach oben um in das lachende Gesicht von Nevio zu schauen, der sein Handy mit Blitz in mein Gesicht hält und wahrscheinlich ein Video macht.

»Wieso?« frage ich ihn und setzt mich langsam auf, während ich ihn böse anstarre und er ein paar Schritte zurück tritt.

Adara schmunzelt in meinem Augenwinkel leicht und Adrin schiebt sie etwas zurück. Ich spüre plötzlich zwei Arme unter meinen Achseln, die mich leicht hochheben, sodass ich wie ein klein Kind kurz in die Höhe gehoben werde und leicht mit meinen Beinen strampele.

»Ich würde rennen!« sagt Elio wissend zu Nevio und hält mich noch immer unter meinen Achseln fest, während Nevio ihn mit seinen großen braunen Augen anstarrt und meine Hände ignoriert, die versuchen nach ihm zu greifen.

»Das war wirklich nicht nötig!« bemerke ich und gebe mein bestes um mich von Elio los zu reißen. Nevio taumelt zurück und rennt schreiend los.

Durch den verdammten Club wie ein verrückter.

»stare fermo« schreie ich ihm nach und reiße mich von Elio los, während ich ihm hinterher renne und die Leute einfach zur Seite schubse.

Er rennt aus dem Club raus und man hört nur sein helles kreischen in der dunkeln Nacht. Vor dem Club sind die Straßen komplett leer und nur die Straßenlaternen und das grün leuchtende Schild des Clubs bieten uns Licht und füllen die Straßen.

SolecitoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt