•27•

536 18 15
                                    

ALESSANDRO MORETTI

»Wieso muss ich anrufen?« sage ich zweifelnd zu meinen Brüdern und starre verstört auf das Handy in meiner Hand. Würde ich jetzt die Nummer unserer Vaters wählen, wäre das wie ein Selbstmordversuch.

„Du bist der jüngste!« antwortet Vito und lächelt mich leicht ironisch an, während er mich an den Schultern packt und zu sich dreht. Ich schaue ihn nur verwirrt an, weil es scheint sein einziges Argument zu sein.

»Nur ein paar Minuten!« widerspreche ich ihm trotzdem  und kreuze meine Arme übereinander, während ich trotzig zu meinen Brüdern schaue und mein Blick auf Eros fällt, der in der Ecke des Raums steht und versucht nicht auffällig zu sein.

Ich lächele leicht schadenfroh und schlendere zu ihm rüber, während ich die verwirrten Blicke meiner Brüder gekonnt ignoriere. Während ich mich neben ihn stelle, lege ich meine Hände leicht auf seine Schulter und schiebe ihn vor mit hin. Er schaut mich über seine Schulter nur kopfschüttelnd und verängstigt an, wahrscheinlich in dem Wissen, was ich vor habe.

»Wenn der jüngste anrufen soll, wieso dann nicht Eros?« stelle ich eine frage in den Raum und stelle Eros in die Mitte unserer Brüder, die in einem Kreis in dem Raum lehnen. Ich geselle mich neben Vito an die Wand und grinse Eros entschuldigend an, denn ich weiß, dass Dad mich umbringen würde und bei Eros, sein jüngster Sohn und Elaias Zwilling, würde er hoffentlich etwas Gnade zeigen.

»Aber-« widerspricht Eros leise und schaut zu Lorenzo, der mich und Eros nur abwechselnd anstarrt und keinen Mucks von sich gibt.
Okay, wir sollen es wohl unter uns ausmachen.

»Komm schon, bitte ruf an« bettle ich schon nur um Dad nicht anzurufen und ihm die tolle Nachricht mitzuteilen. Eros schaut mich nur zweifelnd an, aber nickt im Endeffekt.

»Danke!« schreie ich nur und drücke ihm das Handy in die Hand, während ich mich einfach nur auf die Couch werfe und aus den Fenster starre, wo noch immer ein Kampf läuft, obwohl es in zwischen schon drei Uhr nachts oder später sein müsste.

Ich schaue wieder zu Eros, der sich das Handy ans Ohr legt, aber durch Matteos Blick, es in seine Hand legt und den Lautsprecher drückt. Einige Sekunden erfüllt das altbekannte Piepen den Raum bis Dads Stimme an Telefon zu hören ist.

»Ja?« fragt Dad und scheint zu wissen, das etwas schief gelaufen ist, denn eigentlich würden wir um so eine Uhrzeit niemals bei ihm anrufen.

»Hi Dad« antwortet Eros ihm nur leise und wandert mit dem Handy zu einer Wand um sich anzulehnen, dabei schaut er mir in die Augen und bricht kein einmal den Blickkontakt ab.

Merda... mein kleiner Bruder kann gruselig sein.

»Was ist passiert?« fragt Dad sofort nach, aber hat einen sanfteren Ton angelegt, als er normalerweise mit einem anderen von uns redet. Ich schaue Eros daraufhin nur mit einem hab ichs doch gesagt Blick an und lausche dem Gespräch weiter.

»Elaia ist abgehauen« haut Eros einfach nur raus und zuckt mit den Schultern, als ob es ihn nicht interessieren würde, was Elaia getan hat.

»Sie ist was?« flüstert Dad und ich schaue nur verwirrt zu Vito rüber, weil das war nicht die erwartete Reaktion mit der Dad eigentlich auf diese Nachricht reagieren sollte.

»Wisst ihr wohin?« fragt er ruhig nach und sogar Lorenzo scheint das Verhalten unseres Vaters zu verwirren. Er deutet Eros an ihm das Handy zu geben, was dieser ohne zögern tut.

SolecitoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt