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ELAIA MORETTI

»Das bringst mir wirklich« sage ich Augenverdrehend und lehne mich wie die letzten Minuten zuvor an das Auto und spiele mit meinem Haargummi am Arm herum. Dabei lausche ich bedacht den vielen Schritten, die über den Parkplatz eilen und ein paar mal Selena's Namen schreien, was ich jedoch gekonnt ignoriere. Auch wenn mir diese Situation noch immer bizarr vorkommt.

»Hä? Was meinst du?« fragt Misha verwirrt in einem flüsternden Ton und schenkt mir einen Seitenblick, während er sich leicht hinkniet und über die Motorhaube späht um zu schauen wo diese ganzen Russen sich rumtreiben.

»Ja, der Name« antworte ich ihm und schaue zu ihm rüber, aber fische dann mein Handy aus der Tasche um auf die Uhr zu schauen, während mir ein Bild von mir und meinen Freunden entgegenblickt.

»Scheiße halb 2?« rufe ich schon fast und schlage mir sofort meine Hand auf den Mund, während Misha sich so schnell zu mir dreht, dass er sein gleichgewichtig verliert und auf meinen Schoß fliegt.

Er schaut mit riesigen Augen zu mir auf, während ich ihn nur geschockt anschaue und bemerke, dass die Schritte, die eben quer über den Parkplatz gingen nun verklungen waren.

»Fuck.«nuschele ich in meine Hand und blicke zu Misha herunter, der sich an meine Hose krallt um nicht auf dem Teer zu landen.

»Du sagst es« flüstert Misha nur zurück und erhebt sich langsam, sodass er wieder vor mir sitzt und wuschelt sich dabei leicht durch seine braunen Haare.

»Und jetzt?« frage ich ihn verzweifelt, weil ich mir sicher bin, dass die vielen Männer, die für die russische Mafia arbeiten, uns gehört haben und wahrscheinlich schon hinter dem Auto stehen.

Ich schaue in seine genauso weit aufgerissenen braunen Augen und seufze einmal verzweifelt, während Misha das einige Sekunden nach mir auch tut.

Aber als Antwort auf meine Frage, zuckt Misha nur mit den Schultern und kramt sein Handy heraus, während er hektisch darauf herum tippt und mir keine Aufmerksamkeit mehr schenkt.

Denk nach Elaia.

Was könnte man in so einer dummen Situation tun?
Wir könnten gegen diese riesigen Muskelprotze kämpfen, aber damit würden wir unser eigenes Todesurteil unterschreiben und dafür bin ich und ich schätze mal Misha eher nicht bereit für. Also brauchen wir eine andere Möglichkeit.

Ich kann doch nicht so Ideenlos sein... komm schon.

Eine weitere Option wäre wegrennen, aber ehrlich gesagt ist dies keine bessere Möglichkeit um diesen Gorillas zu entfliehen, weil sie wahrscheinlich eine doppelte Geschwindigkeit als wir zusammen drauf legen könnten und wirklich darauf anlegen möchte ich nicht, heute zu sterben, weil ich dazu noch irgendwann mal doch zu meiner Familie zurück muss und die werden wohl noch weniger erfreut sein mich zu sehen, als diese Schränke.

Na gut... darüber mache ich mir später Gedanken, erstmal sollte ich- wir versuchen hier irgendwie lebend rauszukommen und bis der Freund von Misha wohl kommt, scheint es noch etwas zu dauern.

Obwohl dieser Freund wohl nicht alleine kommen sollte, also wieso nicht irgendwie Zeit schinden bis dieser kommt. Irgendwie müsste das schon klappen und eine bessere Option haben wir ehrlich gesagt nicht.

SolecitoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt