Solecito

•17•

VITO MORETTI

»Ich will nicht mit ihm reden!« flüstere ich in Lorenzo Richtung und starre ängstlich den Raum vor mir an, wo grausame Schreie hervor treten.

»Ich werde sterben! Genauso wie die Männer da drin« füge ich noch hinzu und habe das verlangen obwohl ich es gewohnt bin, diese grausamen schreie zu hören, mir die Ohren zu zu halten.

Es gehört zu meinem Alltag diese schreie zu hören und selbst der Grunde für diese schreie zu sein, aber so eine art der schreie kommen selbst bei mir nicht vor und falls doch suche manchmal selbst ich die weite.

Normalerweise bin ich auch grausam und habe nicht wirklich erbarmen mit den Gefangenen, aber wenn ich jetzt vor dieser Tür im Keller stehe aus der 24/7 schreie ertönen und Kyros diesen Raum nie verlässt, bekomme ich schon Angst.

Nicht vor irgendwas. Nope, vor meinem eigenen Bruder.

»Übertreib nicht!« erwidert Lorenzo nur und schaut auf seine teuere Armbanduhr, die fast jeder von uns trägt.

»Übertreiben? Nicht mal du kannst zuschauen wie Kyros jemanden Foltert« antworte ich nur augenverdrehend und muss eingestehen, dass ich mich tatsächlich wie ein kleines Kind verhalte.

Es geht nur mal nicht anders, weil jeder aus der Familie, auch unsere Onkels vor Kyros manchmal Angst haben und das hat was zu bedeuten.

Und jetzt muss ich mit ihm reden, obwohl er nie ein wort sagt und das nur wegen Elaia. Dieses Mädel sollte eigentlich garnicht hier sein, aber trotzdem wäre ich mir nicht sicher, wie ich es finden würde, wenn sie jetzt wieder gehen würde.

»Geh einfach rein. Rede mit ihm und verschwinde wieder. So schwer ist das nicht« sagt Lorenzo nur noch und klopft mir im vorbeigehen einmal auf die Schulter, während er einige Zimmer weiter verschwindet.

»Ist ja auch so einfach« murmele ich nur noch und wage einen kurzen Blick auf die verschlossene Tür.

Verdammt.

Ich bin so eine Heulsuse geworden und das nur wegen Elaia. Dieses Mädchen bringt unser Leben komplett durcheinander und das mir Dad jetzt aufgedrückt hat ihr zusammen mit Kyros kämpfen beizubringen, macht es auch nicht besser.

Ich öffne leise die knarzende Tür und versuche so leise wie möglich zu sein, weil die Schreie nun immer lauter geworden sind.

Ich komme durch eine Glasscheibe mit dem Geschehen in dem Raum zu Gesicht und das erste was mir auffällt ist das ganze Blut im Zimmer verteilt. An den Wänden und es haben sich schon Blutlachen auf dem Boden gebildet.

Es sind drei Personen. Zwei Männer, eine Frau. Die Frau sieht so aus als ob sie schon Tot ist, daher das ihr ihre halbe Haut fehlt und Kyros ihr den Arm abgesägt hat, was ziemlich abartig aussieht, weil ihr Arm in einer komischen Weise absteht.

Ihr Gesicht kann ich nicht sehen, weil ihr Kopf schlaff nach unten hängt, aber ihre Kopfhaut sieht ziemlich mittgenommen aus, denn in der Hand des Mannes neben ihr erkennt man einen braunen Haarbüschel.

Der Mann mit dem Haarbüschel sieht noch ziemlich lebendig aus und scheint noch nicht so viel von Kyros Foltermethoden abbekommen zu haben, weil Kyros sich gerade herzhaft dem anderen Mann widmet.