•06•

772 22 5
                                    

ELAIA MORETTI

„Hallo, Principessa", sagt mein Erzeuger und schaut mich mit einem sanften Blick an, bei dem man eigentlich erwartet hätte, dass er zu sowas nicht mal im Stande wäre.

Er scheint auf eine Antwort meinerseits zu warten, aber ich schaue ihn nur unbehindert an, während er mich komisch anschaut.

Traurig?

Ist er jetzt etwa traurig, weil ich nicht antworte? Es ist nicht meine Schuld, dass sie mich abgeben haben und mich ohne schlechtes Gewissen in den verscheiden Höllen leben lassen haben. Also wieso sollte ich mir die Mühe geben ihnen zu antworten und das kleine naive Mädchen zu spielen, dass ich so wie es aussieht einmal war.

Jedoch scheint dieser Emotions Wechsel  nicht lange anzuhalten, denn nach ein paar Sekunden, setzt er seine emotionslose Maske wieder auf und man könnte meinen, dass ich er diese nie abgelegt hat.

Zu stolz um Emotionen zu zeigen oder was.

„Komm", sagt er deswegen nur und macht eine leichte Bewegung mit seiner Hand, um mir klar zu machen, dass ich mich zu ihm bewegen soll.

„Ich bin kein Hund", murre ich nur und erhebe mich trotzdem, während ich in seine Richtung schlendere, spüre ich seinen Blick auf mir, der jedoch durch ein amüsiertes Lächeln ersetzt wird.

Durch Sofias leichtes lachen bemerke ich sie so langsam wieder und den anderen Officer, der noch immer wie ein Reh in dem Raum steht. Beiden schenke ich nur kurz Beachtung, bevor ich vor meinem Vater zum stehen komme.

Gott fühlt sich das komisch an ihn meinen Vater zu nennen. Das lass ich lieber, denn er hat es nicht verdient.

„Und was jetzt?" frage ich ihn und bemerke seine Augen, die über mein gesamtes Outfit fahren.

„Wir fliegen gleich nach Italien", antwortet er mir nur kurz und nickt Sofia einmal kurz zu, bevor er ansetzt den Raum zu verlassen und mir dabei die Tür aufhält.

Die Hektik ignorierend drehe ich mich wieder schwungvoll zu Giovanni um und deute nur mit einer fragenden Bewegung an, wo wir jetzt hingehen, daher dass das Gebäude zwei Ausgänge hat.

Eine Wahl hab ich ja sowieso nicht?

Er scheint jedoch zu verstehen, was ich frage und deutet mit seinem Kopf leicht nach links und währenddessen scheint er mich noch immer angestrengt  zu mustern.

Ich setzte schon an, in die gezeigte Richtung zu gehen, als eine helle Stimme mich aufhält und hinter mir auftaucht.

„Es war mir eine Freude dir zu helfen deine Familie zu finden und falls irgendwas sein sollte, ruf mich an und sag es mir", sagt Sofia und schaut mich mit einem ernsten aber lächelnden Gesicht an.

Ich weiß zwar, dass ich sie nie an rufen werde, aber was soll es, muss sie ja nicht wissen.

„Danke", murmele  ich nur leicht nickend und schaue ihr einen Moment in die Augen, um das zu verdeutlichen. Danach drehe ich mich zurück zu Giovanni und folge ihm in Richtung der Tür.

Während wir an die frische Luft treten, atme ich einmal tief ein und kann mich nur darüber freuen, dass wir endlich aus diesem stickigen Gebäude raus sind.

SolecitoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt