Kapitel 18

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Am Montag darauf war es wieder so weit: eine Vollmondnacht voller Abenteuer stand den Rumtreibern bevor. Eine schöne Angelegenheit für alle außer Remus, der an diesem Tag wie üblich nicht zum Unterricht ging.
Doch auch Harry und Hermine maßen dem Abend eine ziemlich große Bedeutung bei, denn sie würden nun endlich diese lästigen Alraunenblätter loswerden.
Während sich also die vier Rumtreiber auf ihren monatlichen Streifzug begaben, spuckten Harry und Hermine kurz bevor der Vollmond aufging die besagten Blätter in je ein Kristallfläschchen.
Mit einem erleichterten Seufzer ließ sich Hermine in ihrem Sessel zurückfallen.
"Das tut so gut", seufzte sie glücklich und Harry grinste breit.
"Wie recht du doch hast! Ich wurde einige Male von ein Leuten gefragt, ob ich ein Bonbon lutschen würde oder was ich sonst im Mund hätte. Jedes Mal musste ich mir verkneifen, dieses scheußliche Grünzeug einfach bis zum Mond zu schießen", erzählte er und sein Pate lachte bellend.
"Tja, Harry. Es war gut, dass du das nicht gemacht hast. Sonst hättest du ja wieder von vorne anfangen müssen.
Apropos: ich denke, ihr habt heute wirklich Glück. Der Himmel ist klar und wir haben freie Sicht auf den Vollmond. Am besten stellt ihr die Fläschchen dort auf das Fensterbrett und fügt dann ein Haar von euch, je einen Teelöffel Tau und einen Totenkopfschwärmerkokon hinzu", schlug Sirius vor und die Jugendlichen taten, was er sagte.
"Sirius, wo, zum Kuckuck, hast du eigentlich Tau, der eine Woche lang von Menschenfüßen unberührt in der Dunkelheit war und zwei Totenkopfschwärmerkokons her?", fragte Hermine schließlich, nachdem die beiden alle Zutaten zum Trank hinzugefügt hatten.
"Was hat denn jetzt ein Kuckuck damit zu tun?", fragte der Angesprochene jedoch nur verwirrt und Hermine musste schmunzeln.
"Das sagen die Muggel manchmal. Aber jetzt sag schon, woher -"
"Betriebsgeheimnis."
Ärgerlich verschränkte die Hexe ihre Arme vor der Brust und tippte abwartend mit der Fußspitze auf den hölzernen Boden.
"Sirius, hör, erstens, auf, mich zu unterbrechen und rück, zweitens, endlich mit der Antwort heraus!"
"Schon gut, schon gut. Der Raum der Wünsche eignet sich für solche Dinge sehr gut", erklärte der Black und in den zwei Augenpaaren, die ihn anblickten, leuchtete jeweils Erkenntnis auf.
"Nicht schlecht", gab Harry anerkennend zu und Sirius lachte erneut.
"Danke!"

Von diesem Abend an legten die beiden Jugendlichen jeden Tag jeweils zum Sonnenauf- und Untergang die Spitze ihres Zauberstabes auf ihr Herz und sprachen die Formel Amato Animo Animato Animagus. Dies mussten sie bis zum nächsten Gewitter fortführen, während ihre Tränke ab dem nächsten Tag im dunklen Raum der Wünsche ruhen würden.

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Zwischenzeitlich neigte sich auch der Februar dem Ende zu und die zwei letzten Zusatzstunden des Monats standen an. Und gerade diese sollten sehr besonders werden.

"Schön, dass ihr alle da seid. Ich weiß, ihr wundert euch über diesen Wald und die Atmosphäre hier, aber das wird gleich alles Sinn ergeben. Passt auf, ich möchte, dass ihr euch in Zweierpaare aufteilt, jedoch nicht in den üblichen Konstellationen, sondern mit jemandem, mit dem ihr bis jetzt vielleicht immer etwas weniger zu tun hattet. Dann werden wir auslosen, welche drei Teams sich heute im Wald Schutzräume erschaffen müssen. Die anderen drei Paare und meine Wenigkeit suchen die Versteckten nach einer halben Stunde. Nächste Stunde tauschen wir dann. Falls jemand in ein Schutzschild zu laufen droht, wird der Raum der Wünsche eine Wand erscheinen lassen. Wird ein Team gefunden, so werden wir dieses in ein Duell verwickeln, um auch die restlichen Schildzauber zu überprüfen. Außerdem sehe ich so auch gleich, auf welchem Stand ihr bezüglich der Angriffszauber seid. Was diese angeht, sind nur solche der hellen Magie und davon nur Zauber, die nicht tödlich enden, gestattet. Nach zwei Stunden ertönt ein lautes Signal. Wer bis dahin nicht gefunden wurde, hebt alle Zauber auf und kommt wieder zu unserer Sitzecke. Habt ihr das alle verstanden?"
Prüfend blickte Sirius in die Runde. Lauter entschlossene Gesichter sahen ihm entgegen, als alle Schüler nickten.
"Gut, dann sucht euch bitte einen entsprechenden Partner."
Mit einem warmen Lächeln ging Lily auf Harry zu.
"Henry, hast du Lust, mit mir zusammenzuarbeiten?"
Grinsend nickte Harry und freute sich innerlich wie ein Honigkuchenpferd. Seine Mutter wollte ihn als Partner haben - ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitete sich in Harry aus.
Auch die anderen Teams hatten sich schnell gefunden: Hermine und Frank, Alice und Peter, Marlene und Remus, Dorcas und James, Sirius und Emmeline.
"Sehr gut", rief das ältere Selbst des Blacks und schnippte einmal mit dem Zauberstab. Sechs schmale Zettel erschienen in der Luft und ordneten sich in einem Kreis an. Dann flog einer der Zettel heraus und auf Sirius zu. Dieser nahm das Pergament, faltete es auseinander und sagte:
"Sirius und Emmeline, ihr dürft euch im Wald verbergen."
Anschließend flogen der zweite und der dritte Zettel ebenso auf den Professor zu, sodass am Ende neben den zwei Genannten noch Harry und Lily sowie Remus und Marlene im dichten Wald verschwanden.
Währenddessen rief Sirius die übrigen drei Teams zu sich und sie ließen sich auf den roten, gemütlichen Sofas im Eingangsbereich des Raumes nieder.
"Wir warten jetzt dreißig Minuten. Dann ertönt ein Gong und alle wissen Bescheid, dass es losgeht. Wir bleiben vorerst als Gruppe zusammen. Sollten wir uns jedoch dazu entschließen, uns aufzuteilen, dann geht ihr mit eurem jeweiligen Partner. Verstanden?", fragte der Erwachsene und die Jugendlichen nickten.

𝑑ᵢₑ ꜱ𝒑Լᵢ𝑡𝑡ₑᵣ 𝑑ₑᵣ 𝑧ₑᵢ𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt