Kapitel 27

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"Happy birthday to you. Happy birthday to you. Happy birthday, happy birthday, happy birthday to you."
Verschlafen öffnete James sein linkes Auge. Mühsam drehte er seinen Kopf, um nach der Geräuschquelle zu suchen und dann sah er sie.
Alle seine Freunde hatten sich um sein Bett versammelt und wollten ihm zum Geburtstag gratulieren: Lily, Sirius, Remus, Peter, Marlene, Dorcas, Emmeline, Frank und Alice. Erstere hielt eine große Schokoladen-Erdbeertorte in den Händen, auf der achtzehn kleine Kerzen nur darauf zu warten schienen, dass er sie auspusten würde.
Mit verstrubbelten Haaren richtete James sich auf, angelte nach seiner Brille und schob sie sich auf die Nase, ehe er sich erneut seinen Freunden zuwandte.
"Vielen Dank, Leute! Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr alle hier seid", sagte er breit grinsend und blickte sie alle nacheinander an, während er sich mit einer Hand durch die Haare fuhr.
Ebenfalls lächelnd reichte Lily ihm die Torte, damit er die Flammen löschen konnte - natürlich nicht, ohne sich etwas zu wünschen -, bevor sie ihn in eine feste Umarmung zog und ihn anschließend lange und innig küsste.
"Lass uns noch was von ihm übrig, Evans", beschwerte Sirius sich lachend und Lily löste sich mit einem verlegenen Grinsen von ihrem Freund.
"Alles Gute, mein Schatz", flüsterte sie und James bedankte sich freudestrahlend.
Nach und nach kamen auch all die anderen zum Zuge und gratulierten James noch einmal persönlich.
"Deine Geschenke sind übrigens im Gemeinschaftsraum", bemerkte sein bester Freund und James sprang auf als stünde Merlin persönlich im Raum.
"Mensch, Tatze, warum hast du das nicht gleich gesagt?", fragte er und seine braunen Augen glitzerten voller Vorfreude.
Schmunzelnd schüttelte Lily ihren Kopf.
"Wenn es ums Geschenkeauspacken geht, könnte man denken, du wärst nicht achtzehn geworden, sondern acht, James", äußerte sie ihre Gedanken und die Belustigung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
"Das könnte daran liegen, dass er im Geiste nie älter geworden ist. Im Prinzip bist du mit einem Kind zusammen, Lily. Vielleicht ändert er sich nochmal, wenn er sechzig Jahre alt ist... aber ich glaube nicht daran", entgegnete Remus trocken und alle bis auf James lachten.
Dieser ließ sich mit vor der Brust verschränkten Armen und trotzig vorgeschobener Unterlippe zurück auf sein Bett fallen.
"Ähm, James... Du trägst gerade nicht wirklich dazu bei, uns das Gegenteil zu beweisen", sagte Marlene vorsichtig und eine weitere Lachsalve machte die Runde, während James vor sich hin grummelte, sich das Grinsen jedoch nur schwer verkneifen konnte.
Schließlich reichte es ihm und er erhob sich erneut, fasste Lily und Remus, die ihm am nächsten gestanden hatten, an je einem Arm und zog sie mit sich zur Tür des Schlafsaals.
"Wir gehen jetzt Geschenke auspacken", rief er entschlossen über die Schulter, bevor die drei die Schwelle überquerten und aus dem Blickfeld der anderen verschwanden.
Der Rest folgte ihnen die Treppe nach unten in den Gemeinschaftsraum, um James' Reaktion auf die Geschenke zu beobachten.
Der Schulsprecher wurde jedoch mit jedem Päckchen, das er aus dem Papier herauszog, verwirrter und seine Blicke immer unbezahlbarer.
"Bei Merlins blau-gelb karierter Unterhose, habt ihr Angst, dass ich obdachlos werde?", stellte er schließlich die Frage, die ihm schon mehrere Minuten lang auf der Zunge gelegen hatte. Anhand des magisch verkleinerten Zeltes, des Campingkochers und der Outdoor-Kleidung, die sich auf dem Tisch vor ihm stapelten, war sie vermutlich auch nicht ganz unberechtigt.
"Und Lily etwa auch?", fügte er nach einem skeptischen Blick auf die zwei verkleinerten Luftmatzatzen hinzu.
"Ich würde schließlich nur eine Matratze brauchen... Oder wartet... Ihr habt an meinen Rücken gedacht! Ich soll ja keine Schmerzen haben, richtig?"
Begeistert sah er zu seinen Freunden, auf eine Bestätigung hoffend.
Doch diese lächelten nur geheimnisvoll und Lily überreichte ihm schließlich einen roten Briefumschlag, der mit goldenen Ornamenten verziert war.
Etwas verunsichert hob James die Lasche und zog ein Stück Pergament hervor, auf dem die Drei Zinnen abgebildet waren.
Mit großen Augen blickte er erst zu Lily und dann zurück auf das Pergament.
"Dreh es um", sagte sie grinsend und James folgte ihrer Anweisung. In hohem Tempo bewegten sich seine Augen hin und her, während er den von Lily geschriebenen Text überflog und seine Mundwinkel immer weiter in die Höhe wanderten.
Fassungslos ließ er den Brief schließlich sinken. Sein Blick ruhte auf seiner Freundin, die ihn erwartungsvoll angrinste.
"Ich..." krächzte James und räusperte sich, bevor er erneut versuchte, etwas zu sagen.
"Lily, du... Merlin, du bist verrückt!", murmelte er, stand auf und zog die Rothaarige an der Taille zu sich heran, ehe er sie hochhob und lachend herumwirbelte.
"Lily, du bist großartig!"
Mit leuchtenden Augen setzte er sie sanft wieder auf dem Boden ab und küsste sie glücklich.
"Und was ist mit uns?", fragte Sirius gespielt beleidigt und James grinste, nachdem Lily sich von ihm gelöst hatte.
"Du darfst auch einen Kuss haben, Tatze", erwiderte er und Sirius riss erschrocken seine Augen auf.
"Bloß nicht!", rief er gespielt entsetzt und duckte sich hinter Marlene, um Schutz zu suchen.
"Ist auch besser so, mein Freundchen. Sonst wären wir geschiedene Leute", sagte diese trocken und hob mahnend ihren Zeigefinger, während sie einen Schritt beiseite trat, um ihren Freund nicht zu verdecken.
Ernst nickte Sirius, ehe beide in Gelächter ausbrachen.
"Vielen Dank, Leute. Ich bin mir sicher, dass Lily und ich all diese Sachen gut gebrauchen können, wenn wir im Sommer nach Südtirol fahren. Merlin, Südtirol - da wollte ich schon so lange einmal hin", seufzte James träumerisch und Lily entgegnete lächelnd: "Deswegen habe ich es dir ja auch geschenkt."
"Und jetzt schneide endlich den Kuchen an, Krone, ich habe Hunger!"
"Sirius!"
"Was denn, Marls? Sonst esse ich am Ende noch dich, wenn du nicht aufpasst!"

𝑑ᵢₑ ꜱ𝒑Լᵢ𝑡𝑡ₑᵣ 𝑑ₑᵣ 𝑧ₑᵢ𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt