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Kapitel 24

Am nächsten Nachmittag schwänzten James, Sirius und Peter Muggelkunde und schlichen sich stattdessen über den Geheimgang der einäugigen Hexe nach Hogsmeade. Dort wollten sie die letzten Einkäufe für Remus' Geburtstag zwei Tage später erledigen.
"Gut, dass Moony gerade noch in Alte Runen sitzt und danach mit Lily lernen wollte. Dann haben wir auf jeden Fall genügend Zeit", sagte Sirius unbeschwert. Er erhielt ein Nicken von seinen Freunden, ehe James ihm und Peter bedeutete, leise zu sein, damit er die Klappe öffnen konnte.
Möglichst geräuschlos kletterten die drei über die Sprossen der hölzernen Leiter in den Keller des Honigtopfes. Anschließend schloss Sirius die Klappe wieder, während James schon durch die Tür in den Laden lugte. Mit einer schnellen Geste ließ er die anderen wissen, dass die Luft rein zu sein schien und zu dritt betraten sie den Verkaufsraum.
Augenblicklich stieg ihnen der süßliche, appetiterregende Duft der Leckereien in die Nasen und es dauerte nicht lange, da standen sie vor den unterschiedlichsten Regalen und füllten ihre Körbe, um auch die eigenen Süßigkeitenvorräte wieder aufzustocken.
Nach langem Hin und Her fanden sie sich schließlich an der Kasse wieder und bezahlten ihre Ausbeute. Zusätzlich zu Naschereien wie Bertie Botts Bohnen, Lakritzzauberstäben, Frucht-Sahnebonbons und Schokofröschen kauften sie eine fast unmenschliche Menge an Schokoladentafeln in Remus' Lieblingssorte. Der Betreiber des Ladens, Ambrosius Flume, zog zwar zweifelnd eine Augenbraue nach oben, während er die siebzehn Tafeln eintütete, sagte jedoch nichts dazu. Er kannte die Jungs schon, seitdem sie in der dritten Klasse waren und wusste von dem unzumutbaren Schokoladenkonsum, der vor allen Dingen den Kopf des Vierergespanns betraf.
"Immerhin hat er gelernt, unsere Einkäufe nicht mehr zu hinterfragen", grinste James, als die drei schließlich den Laden verlassen hatten.

"Ja. Und er will auch nicht mehr wissen, wie wir außerhalb der Hogsmeade-Wochenenden ins Dorf kommen. Man könnte meinen, er hätte es aufgegeben. Oder er hat mittlerweile einfach bemerkt, dass wir seinen Laden nie durch die Vordertür betreten und sich eins und eins zusammengereimt", fügte Sirius belustigt hinzu und Peter lachte leise.
Dann wurde er aber wieder ernst: "Kommt, Leute, wir haben noch eine Menge zu erledigen. Wir müssen Butterbier kaufen und ein paar Bücher!"

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"Hey."
Die leise, zögerliche Stimme ließ das Paar überrascht herumfahren.
"Du?"
Er konnte die Überraschung in seiner Stimme nicht weniger als die Abneigung verstecken.
Sie hingegen blickte ihn aus warmen Augen an und zeigte, im Gegensatz zu den verschränkten Armen ihres Mannes, eine offene Körperhaltung.
"Ja, ich."
Schweigen.
Schließlich durchbrach der Neuankömmling die Stille erneut, während er seine Hände nervös knetete.
"Ich hätte schon viel eher zu euch kommen sollen. Aber ich hatte nicht den Mut dazu."
"Du willst uns erzählen, dass du fast zehn Jahre brauchtest, um Mut zu sammeln?"
Misstrauisch zog er seine Augenbrauen zusammen.
"Bitte, hört mir nur zu. Ich kann euch freilich nicht dazu zwingen, aber es ist von größter Wichtigkeit. Und außerdem habe ich nicht die ganzen letzten Jahre nur damit verbracht, Mut zu sammeln. Ich habe auch Nachforschungen angestellt. Aber dazu später mehr."
"Wir" - sie legte eine ihrer zarten Hände auf den Unterarm ihres Mannes - "werden dich anhören."
Zähneknirschend stimmte ihr Mann zu und das Gegenüber der beiden atmete erleichtert aus.
"Es geht um ihn. Er ist nicht tot, wie alle denken."
"Ist er nicht? Aber er ist doch..."
"Nein."
Seine Stimme war schneidend, kalt und voller Abscheu.
"Er lebt nicht, doch tot ist er noch lange nicht. Er hat Horkruxe erschaffen. Er ist unsterblich."
Ein Schaudern ergriff das Paar und sie rückte näher an ihren Mann heran.
"Horkruxe? Mehrere? Woher weiß du das? Bist du deswegen hier?"
Seine Stimme klang weniger abweisend, die Neugier verdrängte alles andere.
"Glaube mir, ohne dieses mit der Zeit zusammengereimte Wissen stünde ich nun nicht hier. Doch es ist gut so, wie es ist. Ja, er hat mehrere Horkruxe erschaffen. Sieben Seelenstücke sind sein Ziel, doch er hat es noch nicht erreicht. Beim letzten Mord zu diesem Zweck wurde er bekanntermaßen aufgehalten. Aber es ist klar, dass er wiederkommen wird - nur der Zeitpunkt ist noch nicht klar. Ich weiß, dass euch das Wissen mehr nützt als mir.
Bringt es zu Ende.
In meinem Namen.
Das ist alles, worum ich euch bitte.
Hier eine Liste mit Menschen, denen ihr in der nächsten Zeit einen Besuch abstatten solltet. Das ist das Ergebnis meiner Nachforschungen.
Ich werde euch nun verlassen. Danke für eure Gastfreundschaft.
Viel Erfolg!"
Langsam drehte sich der junge Mann um, kehrte dem nur um wenige Jahre älteren Paar den Rücken zu und verschwand lautlos.
Fragend sah sie in seine von Wut erfüllten Augen.
Sie wusste, er dachte das Gleiche wie sie.