Gerade hatten es sich Sirius, Hermine und Harry gemütlich in ihrem Abteil des Hogwarts Express' gemacht, da wurde die Tür erneut aufgeschoben. "Entschuldigung, ist hier noch frei?", fragte ein junger Remus Lupin etwas zurückhaltend. "Ja, klar, kommt rein", erwiderte Harry und so traten auch noch James, Peter und Sirius in das Abteil. Das war für die Zeitreisenden umso praktischer, denn so konnten sie die Karte der Rumtreiber leichter manipulieren. "Ich bin Henry, das ist Rose und das ist unser Vater, William Star", stellte Harry sie der Reihe nach vor, woraufhin die Rumtreiber ebenfalls ihre Namen nannten. Zwar war es in dem Abteil nun relativ eng, doch dieses Problem wurde schnell behoben, als James mit den Worten "Ich bin mal bei den Mädels und dann im Abteil der Schülersprecher" aufstand und Remus ihm kurze Zeit später folgte, um sich zu den restlichen Vertrauensschülern zu begeben.
Interessanterweise saß der ältere Sirius neben seinem jüngeren Ich und dieses hatte, wie der Zeitreisende natürlich wusste, die Karte im Koffer. Während Hermine und Harry, die den beiden und Peter gegenüber saßen, die zwei übrig gebliebenen Rumtreiber mit ausschweifenden Gesprächen ablenkten, führte der ältere Sirius ein paar stablose Zauber aus, um die Karte zu manipulieren. Er hatte zwar keine Möglichkeit, nachzusehen, ob es funktionierte, war sich aber trotzdem ziemlich sicher, dass er die Namen erfolgreich zu ihren Decknamen verändert hatte.
Als er fertig war, hatten Harry und Hermine auch schon so gut wie alles von sich preisgegeben, was sie erzählen durften und so wandte sich Sirius nun an sein älteres Ich.
"Sir, Sie werden ja unser neuer Professor für Verteidigung. Haben Sie schon Ideen für den Unterricht? Also ich bevorzuge ja -"
"Entschuldigen Sie, Mr..?"
"Black, Sir."
"Entschuldigen Sie, Mr. Black, aber ich persönlich bevorzuge es, meinen Unterricht selbst zu planen. Wenn ich irgendwann ratlos sein sollte, werde ich mich gerne an Sie wenden. Fragen können Sie selbstverständlich immer stellen, nur -"
"Nur, dass Sie antworten, können Sie mir nicht garantieren", vervollständige der Schüler den Satz seines Professors, woraufhin Harry und Hermine einen unbehaglichen Blick tauschten. Das konnte ja etwas werden, wenn die beiden sich ständig so verhalten würden.Als schließlich alle Schüler und Lehrer den Marsch und die Kutschfahrt durch das winterliche Hogsmeade hinter sich gebracht hatten und in der Großen Halle zum Abendessen versammelt waren, lernten Harry und Hermine auch Lily Evans kennen. Natürlich hatten sie sie auch schon bei der Beerdigung ihrer Eltern gesehen, aber eben nicht aus der Nähe.
"Ich bin Lily. Seid ihr neu?", fragte die verantwortungsbewusste Schulsprecherin auch sogleich. Harry starrte sie bloß an. Er wusste, er hatte viele äußerliche Merkmale von seinem Vater geerbt, doch manche seiner Gesichtszüge erkannte er in Lilys wieder. Als Harry immer noch keine Anstalten machte, die Frage der Rothaarigen zu beantworten, übernahm Hermine das Reden.
"Ja, wir sind neu. Das ist Henry und ich bin Rose. Wir gehen in die 4. Klasse." Gerade wollte Lily darauf antworten, da wurde es plötzlich still in der Halle. Dumbledore war aufgestanden, um etwas zu sagen. Also schloss die Rothaarige ihren Mund wieder.
"Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, mit großer Freude darf ich Ihnen heute Ihren neuen Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen: Professor William Star. Sie können sich schon jetzt auf Ihre Stunden bei ihm freuen!", sagte er und setzte sich, nachdem der Applaus abgeklungen war, mit funkelnden Augen wieder auf seinen Stuhl. Sofort erschienen die Speisen auf den langen Tischen und das Essen begann.
"Seid ihr mit Professor Star verwandt? Ihr seht ihm sehr ähnlich", knüpfte Lily an ihr vorheriges Gespräch an. Harry nickte.
"Er ist unser Dad."
"Das muss schrecklich sein, seinen Vater in Hogwarts zu haben", klinkte sich James nun auch in die Unterhaltung ein. Hermine zuckte mit den Schultern. "Warum? Ich sehe darin eigentlich nur Vorteile. So wissen wir wenigstens, dass es ihm gut geht und er noch am Leben ist." Dafür erntete sie von allen Seiten verwirrte Blicke.
Nur Lily blieb still und sah auf ihre Hände, während Hermine seufzte und Harry einen Blick zuwarf.
Dieser nickte leicht und so erklärte Hermine: "Naja, wir werden von Voldemort und seinen Todessern verfolgt und sind deswegen nach Hogwarts gekommen. Hier ist es weitestgehend sicher und wir können beieinander sein."
Daraufhin folgte betroffenes Schweigen, bis sich Lily schließlich als Erste rührte. "Ich verstehe, was du meinst. Ich würde alles dafür geben, meine Eltern jetzt in meiner Nähe zu haben", sagte sie mit einem unfassbaren Schmerz in der Stimme, die zum Ende hin immer leiser wurde. Sanft griff James nach ihrer Hand, die auf dem Tisch lag, und drückte sie leicht.
Da sie es eigentlich nicht wissen konnten, fragte Harry: "Sind sie...?" Lily nickte und er und Hermine drückten der jungen Hexe ihr Beileid aus.
"Aber sagt mal, unterrichtet euer Dad gut? Wir könnten mal einen vernünftigen Lehrer in diesem Fach gebrauchen!", versuchte Sirius, die Stimmung etwas aufzuheitern. "Ja, er ist einer der besten Lehrer, die wir je hatten. Aber das waren auch nicht sehr viele, da wir ja Heimunterricht bekommen haben. Er kann einem aber so gut wie alles beibringen, wenn man ihn darum bittet. Ich möchte zum Beispiel ein Animagus werden und werde ihn da bald nach Unterstützung fragen", erklärte Harry und die übrigen Gryffindors warfen ihm dafür einen Haufen erstaunter Blicke zu. Nur Hermine schien sauer zu sein.
"Henry Star, wann hattest du vor, mir das zu erzählen?", fragte sie aufgebracht. Der Angesprochene fuhr sich durch seine Haare, was ihn jedoch eher unzufrieden stimmte, da er seine eigentliche Haarpracht vermisste. "Rose, ich wollte es dir noch sagen, aber erst, nachdem ich Dad gefragt habe. Ich muss mich ja dann auch registrieren lassen und so, deswegen bin ich noch nicht ganz sicher, ob ich es wirklich mache", sagte er unsicher.
Es stimmte, seitdem er wusste, dass sein Pate und sogar sein Vater Animagi waren, hatte er das Bedürfnis, ebenfalls einer zu werden. Er wusste, dass er eine gewisse Zeit brauchen würde, doch er war zuversichtlich, es zu schaffen. Nur die Registrierung würde sehr kompliziert werden und insgeheim hatte er auch schon darüber nachgedacht, unregistriert zu bleiben. Aber darüber würde er sich noch früh genug mit seinem Paten unterhalten.》》》》》
Am Freitagabend der ersten Schulwoche ließ sich Sirius mit einem erschöpften Stöhnen auf das Sofa fallen. Schmunzelnd blickten Harry und Hermine von ihren Hausaufgaben auf.
"Hattest du einen schönen Tag?", fragte Hermine zuckersüß und Sirius brummte nur etwas Unverständliches. "Ich glaube, wir haben dich nicht ganz verstanden...", fing nun auch Harry an, seinen Professor für Verteidigung zu necken. "Ich sag's euch, das ist so viel anstrengender als es aussieht", antwortete Sirius nun deutlicher und sah die beiden Jugendlichen mit einem gequälten Gesichtsausdruck an.
Gerade, als er seine Füße auf den vor ihm stehenden Tisch legen wollte, klopfte es an der Tür.
"Erwartet ihr jemanden?" Harry und Hermine schüttelten die Köpfe. Also erhob Sirius sich seufzend aus den weichen Polstern und lief zur Tür.
Als er sie öffnete, standen dahinter die Rumtreiber. Überrascht sah Sirius sie an, doch dann fiel ihm ein, was er vor für ihn vielen vielen Jahren einmal selbst vorgeschlagen hatte.
"Guten Abend, Professor Star. Entschuldigen Sie die Störung, aber hätten Sie kurz einen Moment Zeit für uns?", ergriff James das Wort. "Aber natürlich, kommen Sie doch herein", erwiderte der Angesprochene und machte eine einladende Geste in Richtung der dunkelroten, mit Kissen übersäten Couch. Also traten die vier Schüler in das gemütliche Wohnzimmer ein und nahmen Platz.
"Also, worum geht's?", fragte Sirius, als niemand Anstalten machte, etwas zu sagen. Ihm entgingen allerdings nicht die Blicke, die die vier untereinander austauschten, um sich einig zu werden, wer zu erst reden sollte. Sein jüngeres Selbst verlor.
"Also, wir alle sind wirklich sehr begeistert von Ihnen und Ihrem Unterricht, Sir. Und wir wollten Sie fragen, ob Sie uns vielleicht Zusatzstunden geben könnten, denn Sie sind seit einigen Jahren endlich mal wieder ein kompetenter Lehrer in diesem Fach", erklärte der Schwarzhaarige.
Der Professor hob eine Augenbraue und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Gemächlich überschlug er die Beine, bevor er antwortete: "Warum?"
Nun übernahm James das Reden.
"Nun ja, da draußen tobt ein Krieg und immer mehr Leute werden entführt oder ermordet. In den Weihnachtsferien hat es auch Lilys Eltern erwischt, sie wurden durch ein Feuer umgebracht. Wir haben bemerkt, dass wir in einem echten Kampf vermutlich kaum Chancen hätten und da dachten wir, Zusatzstunden wären vielleicht eine gute Lösung."
"Mister Potter, da haben Sie völlig recht. In einem echten Kampf hätte keiner von Ihnen eine Chance. Von daher stimme ich dem Ganzen zu -" Sirius und Remus klatschten sich ab, doch wurden von ihrem Lehrer unterbrochen, der noch nicht fertig gewesen war: "- wenn Sie drei Bedingungen einhalten. Erstens: Sie verraten mir, wer an diesen Stunden teilnehmen möchte - ich werde bis auf meine Kinder, die natürlich dabei sein werden, keine von Ihnen nicht vor Beginn angemeldeten Personen zulassen -, zweitens: diese Zusatzstunden unterliegen absoluter und ausnahmsloser Verschwiegenheit - keiner außer Professor Dumbledore und den Teilnehmern darf davon erfahren - und drittens: ich darf Sie alle währenddessen beim Vornamen nennen und Duzen."
Verdutzt sahen sich die vier Jungs an, dann nickten sie gleichzeitig. "Das geht klar, Professor. Wir bringen Ihnen dann zur nächsten Verteidigungs-Stunde eine Liste derjenigen mit, die gerne teilnehmen würden. Selbstverständlich nur Freunde von uns."
"Sehr gut, dann sehen wir uns am Montag im Unterricht. Seien Sie pünktlich!", erwiderte der ältere Sirius und somit verabschiedeten sich die Rumtreiber und der Erwachsene konnte endlich seinen verdienten Feierabend genießen.
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𝑑ᵢₑ ꜱ𝒑Լᵢ𝑡𝑡ₑᵣ 𝑑ₑᵣ 𝑧ₑᵢ𝑡
FanfictionHarry und Hermine haben es geschafft. Sie konnten Sirius vor den Küssen der Dementoren retten und ihn aus seinem Verließ im höchsten Turm Hogwarts' befreien. Dass Hermines Zeitumkehrer dabei in tausende Splitter zersprang, hatte jedoch fatale Folgen...