Kapitel 8

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Elisa Weber

Nach meiner kleinen Rede starrte Raphael mich für einen Augenblick wortlos an. Stille um uns, der Balkon nur im schwachen Licht der indirekten Beleuchtung seiner Wohnung.

Seine Gesichtszüge ernst, er schien zu überlegen und ich nutze den Moment um ihn zu betrachten.

Er hatte den kleinen Zopf aus seinem Haar gelöst, welches,von der Dusche noch feucht, in sein Gesucht fiel und ihm einen Hauch Verwegenheit verlieh.Hatte Nach dem Duschen darauf verzichtet, sich ein Shirt anzuziehen, trug  nur eine graue Jogginghose und ich kam nicht umhin, seinen trainierten Körper anzusehen.

Nachdem ich in seinem Bett gewesen war,  fand ich ihn nicht mehr nur ganz gut aussehend sondern ziemlich heiß. Aber das tat nichts zur Sache.

"Du glaubst also, dass ich quasi ein, zwei, drei Lebensgeschichten auf Lager habe, die ich bei solchen Treffen abspule, je nachdem wie es gerade zur Situation passt?", wollte er wissen.

Zuvor war ich noch resistent gegen diese tiefe Stimme gewesen. Nun hörte ich sie die Dinge sagen, mit denen er mich im Bett in den Wahnsinn getrieben hatte. Gänsehaut auf meinem Körper, es war, als könnte ich es noch einmal fühlen.

Ich schaffte es, die Gedanken vor ihm zu verbergen.

"Ja. So in etwa stell ich mir das vor.", gab ich zurück. "Darum verwirrt es mich sehr, dass wir hier stehen."

Die Nächte im April waren noch kühl und ich begann zu bibbern trotz des Hemdes,welches er mir gegeben.

Ich drückte meine Kippe aus, sah ihn an.

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Lass uns rein gehen, mir wird auch kalt." Auch er machte seine Tschick aus.

"Liz, du kannst selbstverständlich gehen, wann du willst. Ich rufe dir ein Taxi oder bringe dich nach Hause. Ich habe aber nichts dagegen, wenn du bleibst."

"Wofür? Dachte, du kannst nicht mehr." Ich warf ihm ein Grinsen zu ehe wir zurück in seine Wohnung gingen und ich für einen Moment unschlüssig herum stand.

"Ich hole kurz meine Sachen aus dem Wasser.", ließ ich Raphael wissen. Er nickte und ich machte mich auf den Weg durch sein Schlafzimmer auf den zweiten Balkon, der wiederum zum Pool auf der Dachterrasse führte.

Mein Kleid trieb mittig im Wasser, mein BH hing am Beckenrand, neben Raphaels Shirt. Mein Slip offensichtlich lost, zumindest fand ich ihn nicht.

Ich betrachtete das Szenario für einen Moment und unwillkürlich musste ich lachen.

Spürte wieder das harte Holz der Balkonbodens an meinem Rücken, die Hitze, die von Raphael ausgegangen war, als er mich dort genommen hatte. Die kühle Luft auf meiner Haut, seine Küsse auf meinem Körper und meinem Mund. Ein angenehmer Schauer durchfuhr mich.

Zu gut war die ganze Nummer gewesen. Gönn dir war auf jeden Fall aufgegangen.

Und dennoch wusste ich nicht wirklich, was ich tun sollte. Ich hatte nicht erwartet, dass er mich explizit zum Bleiben auffordern würde, hatte mich schon nur halb angezogen in nassen Klamotten die Wohnung verlassen sehen.

Ich fischte mein Kleid und meinen BH sowie Raphaels Shirt und Boxershorts aus dem Wasser.

"Pass auf, dass du nicht nochmal rein fällst."

Ich hatte ihn nicht kommen hören und erschrak kurz, als ich ihn hinter mir vernahm.

"Ein zweites Mal wollte ich nicht baden gehen.", gab ich zurück und wrang den nassen Stoff aus.

Ich Weiß Du Kommst / RAF Camora Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt