15. Ziemlich schwanger
Ava
„Ach man!“ fluche ich, pfeffere auch die nächste Bluse in die Ecke und setzte mich frustriert aufs Bett. Jamie klopft und steckt den Kopf durch die Tür. „Alles ok?“ fragt er mich. „Nein“, maule ich und schnaufe. Er schmunzelt und kommt ins Zimmer, sieht das Chaos und lacht. „Lass mich raten. Nix anzuziehen?“ vermutet er und ich funkle ihn an. „Wie kommst du denn darauf?“ „Sollen wir einkaufen fahren?“ bietet er mir an. „Ich will nicht mir dir einkaufen. Du hasst shoppen und ich brauche niemanden, der nur rummault, wenn ich Klamotten anprobiere.“ Ich weiß selbst, dass er es nur lieb meint, aber ich bin unzufrieden, fühle mich nicht wohl in meiner Haut und brauche jemanden zum Danpf ablassen. „Millie müsste gleich wieder da sein. Sie kommt bestimmt mit“, schlägt er mir vor und beginnt, meine Sachen aufzuheben. „Lass meinen Kram liegen, Jamie. Ich kann selber aufräumen“, pflaume ich ihn an, und reiße ihm die Jeans aus der Hand, die er aufgehoben hat. „Ach ich liebe es, wenn du so zickig bist“, meint er ironisch und drückt mir einen Kuss auf den Kopf. „Blödmann“, brumme ich und er grinst. „Gibt’s denn nen besonderen Anlass für deine Klamottenwut?“ will er wissen und ich seufzte. „Abgesehen davon, das mir rein gar nichts mehr passt?", frage ich sarkastisch, seufzte dann aber frustriert. "Henrys Bruder hat morgen Geburtstag und ich bin auch eingeladen. Ich lerne also einen weiteren Teil seiner Familie kennen.“ „Ah“, macht er. „Mach dir keinen Kopf, Avy. Sie werden dich genauso lieb haben, wie seine Eltern. Auch wenn du in Jogginghosen und meinem Sweatshirt auftauchst.“ Ich verdrehe die Augen. Es ist lieb, dass er das sagt, aber es hilft mir keineswegs. „Geh mit Millie shoppen“, meint er und verlässt grinsend das Zimmer. Ich kann froh sein, dass Jamie kaum aus der Ruhe zu bekommen ist. Ich kenne keinen anderen Menschen, der so eine Engelsgeduld hat. Niemand Anderes hätte mein Gemaule so gelassen über sich ergehen lassen. Ich sollte mich entschuldigen und Jamie sagen, dass ich ihn lieb hab.
Es dauert nicht lange, da ziehe ich mir meine Jacke an, während Millie mit dem Wagenschlüssel an der Haustür auf mich wartet. Doch statt mit ihr zu gehen, gehe ich nochmal in die Küche, wo Jamie an der Arbeitsplatte steht und Mittagessen für sich und die Mädchen macht. Ich umarme ihn von hinten und kuschle mich kurz an seinen Rücken. „Hab dich lieb, Brüderchen“, murmle ich und löse mich dann, lasse ihn allein. Ich höre ihn lachen, während Millie und ich das Haus verlassen. „Hattet ihr Streit?“ fragt mich meine Schwägerin, als wir im Wagen sitzen. Ich kichere „Du weißt schon, wie schwer es ist, sich mit Jamie zu streiten, oder? Nein ich war ein bisschen gemein zu ihm und wie immer hat er es einfach stillschweigend hingenommen und mich maulen lassen. Da musste ich ihm einfach mal sagen, dass ich ihn lieb hab“, erkläre ich und Millie schenkt mir ein warmes Lächeln. Sie liebe ich auch. Sie ist ein toller Mensch, hat mich nie im Stich gelassen und nimmt Jamie, wie er ist. Und es kann schon mal anstrengend sein, viel Zeit mit ihm zu verbringen. Er kann kaum fünf Minuten still sitzen, singt die meiste Zeit und erzählt manchmal den reinsten Blödsinn. Er ist eben ein kleiner Clown, aber Millie beschwert sich nie, und dafür liebe ich sie. „Dich hab ich auch lieb“, sage ich deshalb und auch Millie lacht. „Ach Avy. Wir dich doch auch“, erwidert sie und drückt kurz meine Hand.
„Eine Umstandsklamotten? Das lohnt sich doch gar nicht. Ich kann mir doch einfach Hosen in zwei Nummern größer kaufen“, murmle ich, als mich Millie in die Abteilung für Schwangere schleift. „Glaub mir, die kneifen auch innerhalb eines Monats. Und wenn du erstmal eine Umstandshose anhast, willst du keine andere mehr anziehen“, erklärt sie. „Aber es sind doch nur ein paar Monate.“ „Die sehr lang werden können. Außerdem wirst du sie sicher auch in den ersten Wochen nach der Schwangerschaft anziehen wollen.“ „Aber die sind so unglaublich unsexy“, murmelte ich und wieder lacht Millie. „Sag das mal deinem Bruder. Das fand er nämlich nicht. Und erst recht nicht, wenn ich eine Latzhose getragen habe“, kichert sie. Ich schnaufe, nehme aber die Hose entgegen, die sie mir reicht, und gehe damit in die Umkleidekabine. Naja, schön sind sie nicht wirklich, aber mit einem Oberteil, was lang genug ist, fällt dieser komische Gummibund am Bauch gar nicht auf. Und bequem sind sie auf jeden Fall. Schon jetzt ist eine Wohltat, keinen kneifenden Gummizug, oder Jeansbund am Bauch zu haben. „Und?“ will Millie wissen. „Gar nicht so übel“, gebe ich zu und trete aus der Umkleide. „Na siehst du. Schaut doch gut aus“, zwinkert sie und drückt mir eine Latzhose in die Hand. „Darin wirst du mit deinen meterlangen Beinen wunderbar aussehen“, meint sie und ich probiere sie an. Als ich mich im Spiegel betrachte, kriege ich einen Schreck. Diese Hose kann nichts verstecken. Es sei denn, ich würde, wie in den letzten Tagen auch schon, Jamies Shirts und Pullover tragen. Ich habe mich immer irgendwie unwohl und dick gefühlt. „Alles okay?“ fragt Millie, die mein schweres Atmen wohl gehört hat. „Scheiße, bin ich schwanger“, sage ich und trete aus der Kabine. Millie lächelt sanft. „Eine wunderschöne Schwangere“, sagt sie und streicht mir liebevoll über den Bauch. Ich bin eigen mit meinem Bauch, hasse es, wenn jemand ungefragt meinen Bauch begrabbelt. Bei Millie und Jamie jedoch ist es ok. Und bei Henry. Der aber, hat mich so noch gar nicht gesehen. Sein letztes freies Wochenende musste er verschieben und so ist es bereits fast 4 Wochen her, als wir uns das letzte mal gesehen haben. Da war mein Bauch noch um einiges kleiner. „Henry wird einen Schock bekommen, wenn er mich so sieht“, murmle ich. „Gewiss nicht. Erstaunt. Ja. Aber geschockt? Nein. Du siehst zauberhaft aus.“ Und irgendwie hat sie recht. Irgendwie gefällt mir der Anblick meines Spiegelbildes. „Henry wird verzückt sein“, kichert sie und ich kann nicht anders, stimme mit ein. Ich kaufe zwei einfache Umstandshosen, diese Latzhose und noch einige Longsleeves und lange Kapuzenpullover. Ein Trägerkleid und passende Strumpfhosen. Außerdem Unterwäsche und vor allem passende BH’s. Einen davon behalte ich gleich an, ebenso wie eine der Hosen. In der Babyabteilung kann ich mir nicht verkneifen, ein paar süße Strampler und Söckchen in neutralen Farben zu kaufen. Und weil wir in Shoppinglaune sind, gibt es auch noch Schuhe. Ich kaufe ein paar Sneakers und Stiefeletten, die ich morgen, zum Geburtstag von Henrys Bruder, zusammen mit dem Kleid und der Strumpfhose anziehen möchte.
Ich hatte total vergessen, wieviel Spaß es eigentlich macht, shoppen zu gehen.
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Es war doch nur ein Mal (Henry Cavill FF)
FanfictionWusstet ihr, dass Jamie Dornan eine kleine Schwester hat? Nein, ich auch nicht. Aber hier hat er eine. Sie heißt Ava, die nach einer fürchterlich toxischen Beziehung Zuflucht bei ihrem älteren Bruder findet. Und dann lernt sie seinen heißen Kollegen...