16. Familie Cavill

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16. Familie Cavill

Henry

Nackt liegt sie in meinen Armen, an mich geschmiegt und ich liebe es, wie sie mein Brusthaar krault. Ich hauche ihr einen Kuss an die Stirn und nach einer Weile Schweigen, durchbreche ich die Stille. „Dad hat die Babywiege fertig“, erzähle ich ihr. „Sie ist toll geworden. Mom und Dad bringen sie morgen mit. Ich hab überlegt, mein Büro zum Kinderzimmer zu machen. Das ist am näherten am Schlafzimmer.“ Ava seufzt, beißt sich etwas verlegen auf die Unterlippe. „Alles ok?“ frage ich, denn ich denke, ihr liegt etwas auf der Seele. „Henry, ich…. bin dabei, mir eine Wohnung zu suchen“, sagt sie dann und setzt sich auf. „Eine Wohnung? Aber ich habe hier doch genug Platz für uns alle“, wende ich ein. „Das weiß ich, aber… Ich muss erstmal auf eigenen Beinen stehen.“ „Hm…“ mache ich und setze mich nun ebenfalls auf, fühle mich etwas überfahren. Sie will also nicht bei mir einziehen. „Bitte, Henry. Ich will nicht gleich wieder von einem Mann abhängig sein“, erklärt sie. „Wärst du doch gar nicht“, meine ich trotzig, doch ich weiß was sie meint. Das muss ich wohl akzeptieren, so schwer es mir auch fällt. „Ich bin noch nicht bereit, gleich wieder mit einem Mann zusammen zu ziehen.“ Ich seufze und nicke. „Verstehe“, murmle ich geknickt. „Es ist nur… Ich wollte nie ein Teilzeit Dad sein“, mache ich ihr klar und sie legt ihre Hand an meine Wange. „Das weiß ich und ich habe nicht vor, dich aus irgendetwas herauszuhalten.“ Das tröstet mich nur ein wenig.  „Wir werden oft bei dir sein. Und du kannst jederzeit zu uns“, erklärt sie. „Sicher…“ schnaufe ich und stehe auf. Ich muss mich bewegen. Ich bin enttäuscht, aber ich verstehe sie. Wir sind noch nicht lange zusammen. Da wäre zusammenziehen wohl wirklich etwas verfrüht. Dennoch wurmt es mich. Ich schlüpfe in meine Shorts und gehe rüber in die Küche, gieße mir und ihr ein Gals Wasser ein. Als ich zurück ins Wohnzimmer komme, ist Ava dabei, sich hektisch wieder anzuziehen. „Was machst du da?“ frage ich sie und sie streicht sich nervös durch die Haare. „Ich… sollte nach Hause“, murmelt sie und sehe Angst in ihren Augen. Mist. Mir sollte klar sein, dass die kleinste Auseinandersetzung sie so reagieren lassen könnte. Ich stelle die Gläser ab und umfasse ihre Hände. Sie zuckt zurück und ich lasse sie augenblicklich los. „Ava, beruhige dich“, sage ich sanft und sie sieht mich aus ängstlichen Augen an. „Bitte bleib hier. Ich möchte nicht, dass du gehst“, sage ich, doch die Worte sind scheinbar auch nicht die Richtigen. Ava schlägt die Hände vor ihrem Gesicht zusammen und seufzt verzweifelt. „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Das überfordert mich“ sagt sie, vermutlich zu sich selbst. „Ava…“ sage ich sanft und als sie den Blick hebt, recke ich ihr meine Hand entgegen. Sie entscheidet, ob sie sie ergreift. Sie scheint zu entspannen, ergreift nach einem Zögern meine Hand. Wir setzen uns, ich verflechte unsere Finger und ich hauche ihr einen Kuss an den Handrücken. „Unser erster Streit“, murmelt sie. „Das war kein Streit. Nur eine Meinungsverschiedenheit“, korrigiere ich sie und sie hebt ihren Blick, seufzt und legt ihren Kopf an meine Schulter. Gott sei dank. Ich lege den Arm um sie und hauche ihr einen Kuss an die Schläfe.  „Du bist also nicht böse?“ fragt sie. „Nein. Etwas enttäuscht, ja. Aber ich verstehe dich. Wie kann ich nicht, nach allem, was du durchgemacht hast“ mache ich ihr klar und sie nickt. Damit ist das Thema erstmal von Tisch, denn ihr Magen knurrt. Ich lache und erhebe mich. „Ich mach uns was zu essen“, sage ich und drücke ihr einen Kuss auf die Lippen. „Pasta mit Shrimps und Sahnesoße, oder lieber mit Lachs und Spinat?“ stelle ich sie vor die Wahl und sie überlegt kurz. „Shrimps“, entscheidet sie und lächelt süß. Ich zwinkere ihr zu und gehe in die Küche, um für uns Essen zu machen.

Ava

Auseinandersetzungen mit Henry sind Neuland für mich. Ich hasse es, dass ich noch immer so unsicher bin, dabei macht er es mir eigentlich ganz einfach. Natürlich war Henry nicht so begeistert davon, dass ich mir eine eigene Wohnung suchen will, obwohl hier reichlich Platz vorhanden ist. Aber er versteht mich. Und ich bin froh darüber, dass ich auf Jamies Rat gehört habe, auf mein Bauchgefühl zu hören und nicht nachzugeben, nur um möglichen Ärger aus dem Weg zu gehen. Henry wäre jemand, mit dem man reden könnte. Und er hat recht behalten. Ich fühle mich erleichtert, was die Sache mit der Wohnung angeht, auch wenn es Henry gern anders gehabt hätte.

Es war doch nur ein Mal (Henry Cavill FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt