Kapitel 21

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Mike

„Mike!" Meine beste Freundin klingt ungeduldig. „Wo zum Henker bleibst du?", will sie vorwurfsvoll wissen. „Wir werden nicht auf dich - "

Ich schneide ihr das Wort ab, da sie nämlich sonst nicht aufgehört hätte zu quatschen: „Dreh dich um, Kleine."

Ich gehe eben aus dem Haus und sehe, wie sie ihre Arme in die Hüften gestützt hat, in der anderen das Telefon. Jeder ist schon da, bis auf Cameron und Mijou. Sobald ich das ausgesprochen habe, dreht sich Adela tatsächlich um, woraufhin sie erwartungsvoll eine Augenbraue hochzieht und die Lippen schürzt.

„Außerdem sind Cam und Mijou noch nicht da."

Ich lasse meinen Blick weiter gleiten, bleibe jedoch bei Charlie hängen, die sich an Jaydens Auto lehnt und ganz in ihr Handy vertieft ist.

„Ja. Aber darum geht es nicht.", winkt Adela ab.

Jayden öffnet mir seinen Kofferraum, sodass ich meine Tasche mit dem Schlafsack reinpacken kann.

„Mijou?" Erneut blicke ich Adela an, die eben telefoniert. „Um wie viel? Das müssen wir einkalkulieren." Frustriert lässt sie die Luft raus. „Bitte was?", stößt sie ungläubig aus. Ich schmunzele angesichts ihrer Reaktion. Noch nie hat sie es leiden können, wenn etwas nicht nach Plan verlief. „Dann müsst ihr nachkommen, oder? Kriegt ihr das hin oder sollen die anderen schon los fahren und ich warte auf euch?"

„Manchmal frage ich mich, wie sie immer so schnell denken kann. Oder wie sie so vorbereitet sein kann.", flüstert Jayden mir zu. „War sie schon immer so?"

Ich brauche nicht mal überlegen, bevor ich antworte: „Oh ja. Fast genauso schlimm." Ich sehe Jayden neben mir an, dessen Augen jedoch nur auf Adela gerichtet sind. Ein Lächeln ziert sein markantes Gesicht, was dieses erweichen lässt. „Früher war sie diejenige, die die ganzen Abläufe geregelt hat, wenn die Gruppe irgendwohin gefahren ist. Sie hat das auch immer freiwillig gemacht. Ich zum Beispiel kann diese Aufgabe gar nicht leiden. Viel lieber lehne ich mich zurück und genieße."

„Klingt nach ihr.", stellt Jayden fest.

„Jap." Grinsend lehne nun auch ich mich an das Auto neben Charlie, weshalb sie aufblickt. „Hi, Kitty Kat."

„Mike.", gibt sie nur von sich und schreibt wieder etwas in ihr Handy.

„Hey." Ich stoße sie leicht mit der Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. „Ist bei dir alles in Ordnung?" Gestern war sie schon komisch. Aber eigentlich kann ich es ihr nicht verübeln. Der Fast – Kuss ist auch bei mir im Gedächtnis geblieben. Wenn das denn überhaupt der Grund für ihre Distanziertheit ist. Aber es muss einfach alles wieder wie vorher werden. Ich wüsste nämlich nicht, was ich ohne sie tun würde.

„Jap.", erwidert sie jedoch nur knapp.

„Ok. Leute, Folgendes.", unterbricht uns Adela. „Planänderung. Mijou und Cam verspäten sich. Sie werden dann einfach mich noch einmal anrufen, wenn es Probleme unterwegs gibt, aber sie werden nachkommen. Also los. Alle einsteigen. Alex! Rick!", ruft sie die beiden, die ich weiter vorne vor der Tankstelle entdecke.

Adela deutet auf den Wagen als Zeichen dafür, dass wir nun losfahren. Sie steigen ein, was wir alle ihnen gleich machen.

„Ich sitz vorne!", sagt Adela aufgeregt und setzt sich auch schon neben Jayden, der wie beim ersten Mal fährt.

„Du müsstest auch vorne sitzen, Babe." Er legt ihr eine Hand auf den Oberschenkel. „Sonst wüsste ich den Weg nicht.", gibt er zu bedenken.

Auch Charlie und ich sitzen wie beim ersten Mal hinten. Doch diesmal ist die Spannung greifbar in diesem Auto. Sie lächelt mich noch an, dreht sich dann jedoch zum Fenster.

Not me. Please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt