Charlie
Alles tut mir weh. Das Piepen in meinen Ohren trägt auch nicht gerade viel zu meiner Ruhe bei. Es riecht nach Desinfektionsmittel. Aber außer diesem nerv tötenden Piepen scheint im Raum, in welchem ich scheinbar liege, nichts mehr zu sein. Alles ist ruhig.
Mein Schädel drückt und ich bekomme nur ganz schwer Luft. So, als hätte jemand etwas auf meinen Brustkorb gelegt. Langsam dringt das Licht im Raum durch meine Augenlieder, die ich nun flatternd öffne.
Als ich allerdings meinen Oberkörper bewegen wollte, schießt ein starker Schmerz durch meinen Körper und ich zucke zusammen. Daraufhin schnellt jemand neben mir in die Höhe und ich erschrecke mich ein weiteres Mal. Ich beruhige mich jedoch, sobald ich sehe, dass es Ryder ist.
„Charlie?" Seine Stimme klingt noch ganz rau, so, als hätte er die gesamte Zeit geschlafen. Müde reibt er sich die Augen, während ich noch von meinem Schock wieder runterkomme. Das Piepen ist indessen schneller geworden.
Langsam nehme ich meine Umgebung genauer wahr. In dem Raum ist es ungewöhnlich steril. Alles in Weiß gehalten. Ein Fenster links an der Wand erhellt den Raum zusätzlich, an der Wand rechts neben dem Eingang steht ein Schrank. Ebenfalls in Weiß. Rechts von mir steht auch noch ein Bett, welches aber leer ist. Von meinem Arm geht eine Nadel rauf zu einer Infusion. Daneben findet sich auch die Ursache für das Piepsen. Lauter Striche und Zahlen erscheinen drauf. Nach meinen Beobachtungen komme ich zu dem Schluss, dass ich wohl im Krankenhaus sein muss.
„Wie geht es dir?"
„Äh... Ich weiß es nicht. Gib mir eine Minute." Ich versuche mich an das letzte zu erinnern, was passiert ist. Ich weiß noch, wie Mike zu mir gekommen ist, nachdem Vater die Küche verunstaltet hat. Dann haben wir Ryder gesucht und ihn gefunden. Und dann... Nichts. Ich horche in mich hinein, jedoch scheint mir nichts zu fehlen. „Gut. Denke ich?"
Die Türe öffnet sich. Ich erwarte einen Doktor zu sehen, doch ich werde von jemand ganz anderem überrascht.
„Sie hatten leider nur dieses eine mit Schinken und - " Mike bleibt abrupt stehen, als er mich sieht. Beinahe fallen ihm die zwei Sandwiches, die er in der Hand hat, auf den Boden. So geschockt ist er. „Charlie? Wie geht's dir? Wie fühlst du dich? Wie lange ist sie schon wach? Habt ihr den Arzt gerufen? Hast du Hunger? Durst? Fehlt dir etwas?"
„Ruhig, Mike. Atmen.", lacht Ryder. Ich aber finde es irgendwie süß, dass er sich solche Sorgen macht. Gleichzeitig scheint es, als würde ihm eine gewaltige Last von den Schultern gefallen sein.
„Mir geht es gut. Mein Bauch zwickt nur noch. Und jetzt wo du es ansprichst... ja, ich habe etwas Hunger."
Schnellen Schrittes geht Mike auf mich zu und lässt sich neben mir nieder. Einen Moment bleiben wir sitzen und sehen uns an. Mehr nicht. Keiner von uns wagt es, den Augenkontakt zu unterbrechen. Plötzlich spüre ich nichts mehr. Keinen Schmerz. Keinen Hunger. Keine Erschöpfung. Nur noch Freude und Glück.
Ryder räuspert sich. „Ich hole mal den Doktor. Und danke für das Sandwich." Mit diesen Worten schwenkt er das eingepackte Essen in seinen Händen leicht hin und her und verlässt anschließend den Raum.
„Ich hatte solche Angst um dich.", gesteht Mike auf einmal. So leise, dass ich ihn fast nicht gehört hätte. Der Monitor neben mir wird unregelmäßiger. „Wieso hast du nicht gesagt, wie schwer du wirklich verletzt warst?" Aus großen Augen sieht er mich an. Sie wirken erschöpft. Scheint, als hätte er kein Auge zu getan, seit er hier ist. War er die ganze Nacht bei mir? Er trägt noch immer die Klamotten von gestern, also muss es wohl so sein.
„Es tut mir leid." Traurig senke ich den Blick. Hinterher sehe ich ihn wieder an. „Aber ich wollte dir keine Sorgen - "
Mike unterbricht mich mit seinen Lippen. Diese legt er so schnell auf meine, dass ich nicht mal mehr nach Luft schnappen kann. Sachte aber bestimmt bewegt er diese auf meinen. Seine Zunge fährt über meine Unterlippe und ich öffne meinen Mund, damit diese eindringen kann. Seine Küsse machen mich verrückt.
DU LIEST GERADE
Not me. Please.
Romance》Band 2《 Charlie fühlt sich wie im goldenen Käfig. Ihr einziger Wunsch ist es, endlich frei zu sein, doch ihr Vater sowie ihr Bruder Ryder halten sie noch hier. Und Gott bewahre jemand findet den Grund dafür heraus. Alles läuft nach Plan, bis sie Mi...