Ich wusste nicht mehr, wie viele Cocktails ich bereits intus hatte. Jedenfalls waren es einige, denn von meiner Panik war nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil, jetzt fand ich die maskierten Männer sehr anziehend. Irgendwie hatten die Masken auch was Mystisches, Heißes.
Wir sahen uns gemeinsam das Festival an und spielten an einigen Ständen, Dosenwerfen und Leano fand Gefallen an dem Schießstand, an dem wir gerade standen.
Leider konnte Leano keinen Gewinn für mich ergattern, aber ihm beim Schießen zu beobachten, war so unheimlich heiß. Dieser Mann brachte mich einfach um den Verstand.
Ab und an kamen verkleidete Menschen und versuchten, uns zu erschrecken. Bei mir hatten sie so gut wie immer Erfolg. Ich zuckte zu schnell zusammen und war daher ein beliebtes Ziel unter den Darstellern.
Leano und ich liefen Hand in Hand gerade den Weg entlang und schauten uns das ganze Geschehen an. Unser Ziel war die große Show, welche gleich stattfinden sollte.
Der Alkohol schaltete meine Gedanken aus, weswegen ich mir auch keinen Kopf darüber machte, dass Leano, Adelias Vater ist. Uns erkannte hier eh niemand und ich hätte mir einen schönen Abend verdient.
Kurz vor dem Showzelt angekommen meldete sich meine Blase und ich sagte Leano Bescheid, dass ich kurz auf Toilette verschwinden würde.
In diesem Irrgarten hier konnte man sich nicht zurechtfinden. Ich lief eine Ewigkeit, bis ich bemerkte, dass ich mich wohl vollkommen verirrt hatte.
Ich glaubte, ich kam von rechts und bog in die Richtung ab, in der Hoffnung zu Leano zurückzufinden. Doch Fehlanzeige, alles, was ich vorfand, war eine dunkle, leere Gasse. Hier war ich definitiv falsch. Ich musste mir dies wohl eingestehen und kramte in meiner Tasche nach meinem Handy, um Leano um Hilfe zu bitten.
Was zur Hölle hatte ich alles mitgenommen? Ich kramte eine Ewigkeit, bis ich mein Handy fühlen konnte. Erleichtert atmete ich aus und schaltete den Bildschirm an.
Ich suchte Leanos Nummer und wählte diese. Bereits nach dem zweiten Mal klingeln nahm er ab.
„Milena, wo bist du?", fragte er. Ich musste wohl schon einige Zeit verschwunden sein. Ich wollte ihm gerade antworten, als plötzlich der Bildschirm ausging. Mehrmals versuchte ich, das Handy neu zu starten, doch es funktionierte nicht. Gerade als ich bereits aufgeben wollte, ging der Bildschirm an. Ich spürte Erleichterung, welche im nächsten Moment jedoch zerstört wurde. Zu sehen war eine Batterie, eine leere Batterie. Gerade jetzt war mein Akku leer. Na toll.
Ich konnte Leano also nicht erreichen und musste selbst einen Weg zu ihm zurückfinden. Mein Blick schweifte durch die dunkle Gasse und in einigen Metern Entfernung sah ich ein Licht. Ich entschied mich dazu, dass es wohl das Beste wäre in diese Richtung zu laufen. Vielleicht würde ich jemanden finden, der mir helfen könnte.
Betrunken in einer dunklen Gasse rumzulaufen, war nicht die beste Entscheidung, allerdings war es meine einzige Möglichkeit gerade, um wieder zurückzufinden. Ich lief oder besser gesagt torkelte zu dem Licht. Dort angekommen blickte ich mich erneut um und nahm in einiger Entfernung einen Mann mit Maske wahr. Er würde meine Rettung sein.
Ich ging selbstbewusst auf ihn zu, denn der Alkohol ließ sämtliche Angst und Schüchternheit in mir verschwinden.
„Entschuldigen sie, könnten sie mir sagen, wie ich zurück auf das Festival komme? Ich habe mich wohl etwas auf der Suche nach der Toilette verlaufen.", fragte ich ihn, während ich ihm auf die eine Seite seiner Schulter tippte.
Er drehte sich um und starrte mir tief in die Augen. Ich wisch seinem Blick aus. Sein starren war mir unangenehm. Dachte er, in meinen Augen etwas finden zu können?
Nun kam er einige Schritte auf mich zu. Ich wisch ihm auch diesmal aus und machte einige Schritte rückwärts.
„Entschuldigung, ich wollte nur wissen wie ich zurück komme.", erwähnte ich erneut meine Bitte.
Doch er schien mich zu ignorieren und kam weiter auf mich zu. Mittlerweile machte sich die Panik in mir bemerkbar und von dem Alkohol war nicht mehr zu spüren.
Ich wisch dem Typen weiter aus. Wollte er mir nur Angst machen? Dann spielte er eine super Performance. Mein Atem beschleunigte sich und ich bekam kaum noch Luft.
Plötzlich stieß ich gegen etwas Hartes. Es musste wohl die Wand sein. Ich machte wohl einige Schritte nach hinten, sodass ich nun auf diese stieß. Doch im nächsten Moment spürte ich einen warmen Atem in meinem Nacken.
Ich drehte mich um und sah in zwei schwarze Augen. Der Typ war genau wie sein Kollege maskiert.
Meine Panik nahm nun von mir Besitz. Ich hob meine Tasche und schlug ihn damit. Anscheinend hatte ich die Hoffnung, sie würden mich gehen lassen, wenn ich sie mit meiner Handtasche schlug. Als würden sie überhaupt davon etwas spüren.
Ich wollte gerade ein weiteres Mal ausholen, als der andere von den beiden meine Hand nahm und sie fest auf meinem Rücken drückte. Er fixierte sie mit einer Hand und mit der anderen nahm er von hinten mein Kinn in die Hand.
Der schmierige Typ vor mir nahm sein Handy in die Hand und machte ein Foto von mir. Nachdem er es anscheinend jemanden gesendet hatte, hielt er das Telefon an sein Ohr.
„Boss wir haben sie.", sagte er in das Handy.
„Was wollt ihr von mir?", erwiderte ich fragend und unter schwerer Atmung.
Der Typ schien irgendwas zu besprechen und nachdem er aufgelegt hat, nickte er dem anderen hinter mir zu.
Ich wusste nicht, was hier passierte, und wollte gerade einen neuen Angriff starten, als der Typ hinter mir plötzlich ein Tuch auf meinen Mund und über meine Nase drückte.
Weiter schwer atmend nahm ich plötzlich, diesen beißenden Geruch war. Es war Chloroform. Ich musste die Luft anhalten. Doch leider war es dafür zu spät und ich spürte, wie sich bereits mein Blickfeld verdunkelte.
Ein letztes Mal setzte ich einen Tritt mit meinem Fuß an, doch leider endete dieser ohne Erfolg. Ich merkte, wie mich meine Kräfte verließen.
Der Typ drückte noch einmal fester zu und ich sackte zusammen. Mein Blickfeld war nun vollkommen schwarz und ich driftete in völlige Leere ab.
Das Letzte, was ich spürte, war der kalte, nasse Boden unter mir.
⭐️⭐️⭐️
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Miracle of the Mafia Boss
Romantik~ Band 1 ~ Mafia | Slowburn | Dark Romance Milena arbeitet in ihrem Traumberuf bereits seit mehreren Jahren. Sie betreut Kinder in einer Kita. Ihr Alltag ist meist langweilig und wiederholt sich, allerdings liebt sie ihren Job. Eines Tages fällt ih...