Kapitel 35

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~ Leano Salvani ~

*einige Stunden zuvor

Ich ließ Milena bei Emilio im Zimmer zurück. Sie sollte sich ausruhen. Schlafen. Sie hatte Schreckliches erlebt.

Isalie lag im selben Krankenhaus. Ich hatte sie die letzten Wochen leider nicht besuchen können. Zuviel Zeit hatte ich meiner Blume gewidmet. Doch jetzt musste ich die Chance nutzen.

Mit dem Fahrstuhl fuhr ich in die fünfte Etage. Die Intensivstation. Ich ging zu Isalies Zimmer.

Der Typ, welcher versucht hatte, sie zu bedrohen, wurde bereits von meinen Männern beseitigt. Er schmorte jetzt sicherlich an einem schönen warmen Plätzchen und winselte wie ein Baby um sein Leben. Ich war mir sicher Emilio würde sich noch an ihm austoben wollen, wenn er erst einmal wieder bei Kräften wäre.

An ihrer Tür angekommen, öffnete ich diese und ging hindurch. Ich nahm auf demselben Sessel platz, auf welchen ich bereits bei meinem letzten Besuch saß.

Meine Hand umschloss die von Isalie und ich wurde mir bewusst, dass meine liebsten Menschen sich in diesem Krankenhaus gerade befanden. Alle bis auf Adelia. Meine kleine Nichte wurde in Sicherheit gebracht und schlief gerade tief und fest. Meine Männer sorgten dafür, dass sie geschützt war. Ebenso stellten sie den Schutz des Krankenhauses und vor allem den von Milena und Emilio sicher. Regelmäßig kontaktierten sie mich über den derzeitigen Stand. Ich brauchte mir überhaupt keine Sorgen machen. Serafino würde uns hier nicht besuchen. Andererseits würde ich nicht zögern, ihm dieses Mal höchstpersönlich eine Kugel in den Kopf zu jagen.

Ich schwieg eine lange Zeit. Fühlte ihre kalte Hand. Betrachtete ihr blasses Gesicht. Hörte auf die regelmäßigen Geräusche, welche die Geräte von sich gaben.

Und dann fing ich an. Ich erzählte meiner geliebten Schwester alles. Erzählte über Adelia. Wie sie in den Kindergarten gegangen ist. Erzählte ihr von Serafino, seinem Angriff. Emilios Verletzung erwähnte ich ebenfalls. Redete über meine Rachepläne, meine Intentionen und wie sehr ich sie vermisste. Am Ende begann ich ihr von Milena zu erzählen.

„Sie ist wunderschön. Wenn sie lacht beginnt mein Bauch zukribbeln und ich hasse dieses Gefühl. Wie sie sich um Adelia kümmert. Einfach nur traumhaft. Sie könnte dich nie ersetzen, als Mutter. Im Moment ist sie das Beste für Adelia. Die Kleine fühlt sich in ihrer Nähe sehr wohl und erblüht zum ersten Mal wieder vor Freude. Sie vermisst dich auch sehr. Sie ist eine gute Frau. Eine herzliche Seele. Adelia spricht sogar wieder. Durch sie hat sie angefangen zu sprechen Isalie."

Ich schwärmte so sehr von Milena, sodass ich ein ziehen in meiner Brust spürte. Ein schmerzhaftes Ziehen, begleitet von einer Leere. Ich vermisste Milena. Schon jetzt, obwohl wir uns im gleichen Gebäude befanden. Ich würde sie nie wieder gehen lassen, schwor ich mir selbst.

Noch nie hatte eine Frau solche Gefühle in mir ausgelöst. Milena war die Erste, die mein eisernes Herz zum Schmelzen brachte. Jedes Mal wenn ich an sie denke, kribbelt mein Bauch. Emilio dieser Wichser zieht mich schon immer auf. Irgendwann prügel ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht, wenn er noch einmal erwähnt, wie verliebt ich Milena ansah.

Diese Gefühle, die ich für Milena empfand, waren so unfassbar stark. Als sie mich damals geküsst hatte in der Küche, konnte mein Schwanz nicht anders, als zu platzen. Als uns dann noch Emilio unterbrochen hatte, platzte ich vor Wut. Die Eifersucht, welche damals von mir Besitz nahm, brannte wie lodernde Flammen in mir. Ich wollte diese Frau. Nicht nur für Sex. Nicht nur für eine Nacht. Nicht nur als Babysittern für Adelia. Sie soll mein sein. Meine Frau. Die Mutter meiner Kinder. Die Vorstellung alleine, sie gibt sich mir hin, nicht wie eine der Nutten, welche ich zuvor immer gefickt hatte. Sie wollte mich. Ich erkannte es in ihren kleinen unschuldigen Augen, welche mich immer mit ihren Blicken ausziehen.

Ich erinnerte mich wieder daran, wo ich saß. An dem Bett meiner, im komaliegenden, Schwester. Ich verdrängte die Bilder von Milenas perfekten Nackten Körper unter mir und schob sie beiseite. Es würde bald Realität sein. Lange würde sie mir nicht widerstehen können, darüber war ich mir sicher.

Die Tür öffnete sich, als ich gerade dabei war wieder in meine Gedanken abzudriften.

Hindurch kam der Arzt, welcher Isalie behandelte. Er hatte mir bei unserer ersten Begegnung seinen Namen genannt, doch er ist mir im Laufe der Zeit entfallen. Er wusste, wenn Isalie etwas geschieht, stirbt er. Nachdem ich ihm diese Drohung gegenüber geäußert hatte, weinte er, wie ein Baby erzählte mir von seiner Frau und seinen zwei Töchtern. Ich ignorierte sein Gejammere und seither ist er überfreundlich zu mir.

Er hatte gute Nachrichten. Das wusste ich sofort, denn immer wenn er mir Schlechte übermitteln musste, machte er tagelang einen Bogen um mich. Auch wenn ich heute zufällig hier bin und er wahrscheinlich nichts von meiner Anwesenheit wusste, konnte ich sofort auf seinem Gesicht ablesen, wie glücklich er wirkte.

„Signor Salvani", begrüßte er mich in einem freundlichen Ton.

Er kam auf mich zu und blieb vor mir stehen. Ich erhob mich nicht. Blieb weiterhin auf dem Sessel sitzen und hielt die Hand von Isalie fest in meiner.

Er räusperte sich kurz und begann dann zu sprechen.

„Ich habe gute Nachrichten. Ihre Schwester befindet sich auf dem Weg der Besserung. Das Gift ist fast vollständig aus ihrem Körper. Ich denke in zwei bis drei Wochen könnte sie erwachen, sobald sich ihr Körper erholt hat."

Ich stand ruckartig von dem Sessel auf. Er erschrak sich und wich ängstlich ein paar Schritte zurück. Meine Beine trugen mich fast automatisch zu ihm und ich blieb direkt vor ihm stehen. Mit meinen 1,98 Metern überragte ich ihn um fast einen Kopf. Er musste seinen Kopf in den Nacken legen, um mir weiterhin in mein Gesicht schauen zu können.

„Sind sie sich sicher?", fragte ich ihn bedrohlich.

„Sie wissen was passiert, sollte sie sterben", ergänzte ich meine Drohung.

Er schluckte hart und nickte undeutlich. Ich konnte es allerdings erkennen.

Die Tür öffnete sich erneut und die mir bereits bekannte Krankenschwester steckte ihren Kopf hindurch. Sie war dieselbe Krankenschwester, welche Milena und mich zu Emilios Zimmer geführt hatte und seitdem für sie zuständig ist.

„Signor Salvani?", fragte sie und als ich ihr nichts erwiderte, fuhr sie fort.

„Ihre Frau ist aufgewacht. Ich sollte ihnen doch Bescheid geben."

Mit einer ausladenden Handgeste bedeutete ich ihr, wieder zu gehen. Sie nannte Milena meine Frau. Daran könnte ich mich gewöhnen. 

⭐️⭐️⭐️

Und weil es so schön war, heute noch eins für euch. Ich danke euch für alle Votes und Kommentare! ❤️❤️❤️

Miracle of the Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt