~ Leano Salvani ~
Ich konnte es immer noch nicht fassen. Meine geliebte Schwester war endlich erwacht. Milena umarmte mich weiterhin und ich hörte ihre Schluchzer. Die Freudentränen rannen ihr über das Gesicht. Sanft schob ich sie etwas von mir, um sie liebevoll anzublicken.
"Wir müssen-", begann sie zu reden und ich nickte ihr zu. Eilig verließen wir die Umkleidekabine. Ihre Hand lag in meiner und ich zog sie hinter mir her. Sie trug noch immer diesen Rock und Bluse, welche nicht viel der Fantasie übrig ließen. Ich würde jeden Kerl töten müssen, der sie anstarrte.
Wir erreichten die Ladentür. Mein Griff lag bereits auf der Türklinke, als die Blondine sich räusperte. "Sie müssen noch zahlen."
Milena erstarrte als ihr bewusst wurde, dass sie noch immer die Kleidung der Boutique trug. Meine Füße trugen mich mit schweren Schritten zur Kasse. Ich kramte ein paar hundert Euro scheine hervor und warf sie der Angestellten entgegen. Neben ihr lag ein Block Papier und ein Kugelschreiber. Ich nahm beides an mich, um ihr schnell meine Adresse zu notieren. "Liefern sie das an diese Adresse. Den Rest können Sie behalten."
Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, verließen Milena und ich das Geschäft. Während wir zum Auto liefen, zückte ich mein Handy und versuchte Emilio zu erreichen. Es klingelte einige Male bis er abnahm.
"Komm zum Krankenhaus. Sofort!", befahl ich ihm. Die wunderschöne Frau an meiner Seite hatte Mühe mit meinem Schritt mitzuhalten. Ich hörte bereits ihre hektischen Atemzüge. An meinem Audi angekommen zog ich die Beifahrertür auf, damit sie sich setzen konnte. Ich nahm ebenfalls in dem Auto Platz und atmete kurz durch. Mein Bauch kribbelte vor Aufregung. Während Isalie im Koma lag, gab es so viel, was ich ihr sagen wollte. Was ich ihr sagen musste. Doch jetzt, war mein Kopf wie leergefegt. Ich wollte sie nur in meine Arme schließen und nie wieder loslassen. Ihren Duft einatmen, ihr Herz spüren. Den reinen Klang ihrer Stimme hören.
Milena sagte neben mir kein Wort auf dem Weg zum Krankenhaus. Zu sehr waren wir beide in unsere Gedanken vertieft.
"Emilio kann dich nach Hause fahren, ich habe ihn zum Krankenhaus gebeten", erklärte ich ihr. Sie nickte nur mit dem Kopf, bis sie mir erwiderte: "ich bleibe. Ich kann draußen warten, aber ich werde nicht gehen. Ich möchte für dich da sein." Sie erhob eine Hand und streichelte über meinen Arm. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen.
Diese Frau würde mein Untergang sein. Noch nie hatte jemand, außer Emilio, sich so um mich gekümmert. Die meisten Frauen waren immer nur auf mein Geld aus und meinen Schwanz. Nachdem sie ein schönes Abenteuer hatten sind sie gegangen. Ich hatte mich noch nie einer Frau so verbunden gefühlt, wie jetzt bei Milena. Es war die richtige Entscheidung, mich für sie zu entscheiden. Das wusste ich bereits damals. Für sie würde ich die ganze Welt niederbrennen.
Ich parkte den Audi und stieg aus. Milenas Hand wieder fest in meiner. Wir stiegen gemeinsam in den Aufzug und fuhren in die Etage, in welcher sich die Intensivstation befand.
Emilio bekam mir bereits entgegen, als sich die Aufzugtüren öffneten.
"Du wirst auf sie aufpassen. Wehe ihr passiert etwas!", drohte ich ihm. Er wusste genau was passieren würde, wenn ihr etwas zustoßen würde. Doch ich war mir auch sicher, er würde sie mit seinem Leben beschützen. Für Emilio war Milena ebenfalls keine Fremde mehr. Er mochte sie und deswegen würde er auf sie achten. Milena drückte fest meine Hand, als sie auf die Sitzbänke nickte. "Ich werde hier auf dich warten."
Ich küsste sie ein letztes Mal sanft auf die Stirn, ehe ich den Gang entlang zu Isalies Tür ging. Vor ihr angekommen, hielt ich kurz inne. Meine Atmung beruhigte sich. Ein leichtes Zittern legte sich auf meine Hand, welche die Türklinke umschloss. Ich gab mir einen Ruck und öffnete die Tür. Entgegen kam mir der Geruch von Desinfektion und die hellen Sonnenstrahlen, welche von dem großen Panoramafenster in den Raum drangen.
Meine Schritte trugen mich weiter in den Raum. Zum Vorschein kam ihr Bett mit dem Nachttisch und da lag sie. Isalies blonde Haare lagen ihr in leichten Wellen über die Schultern. Ihre zimtbraunen Augen starrten mich an. Als sich unsere Blicke trafen wurden sie gläsern. Eine Träne drang ihr über das Gesicht, als sie ungläubig eine Hand auf ihren Mund legte.
"Leano", presste sie hervor.
"Ich bin da Isalie. Ich werde dich nie wieder verlassen. Das verspreche ich." Vor dem Bett angekommen, schloss ich sie in die Arme, während sie an meiner Schulter begann vor Freude zu schluchzen. Sanfte kreisende Bewegungen fuhr meine Hand über ihren Rücken. Ihre Haut war eingefallen und blass. Sie war schon immer sehr schlank gewesen, doch nun traten ihre Knochen unter ihrer Haut hervor. Sie wirke in meinen Armen so schwach, dass Koma muss ihren Körper extrem viel Kraft gekostet haben.
Wir unterhielten uns gefühlt eine Ewigkeit. Ich erzählte ihr von Adelia und von Emilio. Was passiert war. Sogar von Milena erzählte ich ihr. Sie freute sich so sehr für mich. Als ich begann von Milena zu schwärmen, schaute sie mich stolz an. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ein Glanz umgab ihre Augen. Ich hatte auf ihrem Bett Platz genommen und hielt sie fest in meinen Armen. Als ich tiefe Atemzüge von ihr vernahm, blickte ich auf sie. Ihre Augen waren fest verschlossen. Sie schlief
Eine Pflegerin betrat das Zimmer, um ihre Werte zu kontrollieren.
"Es sieht im Moment alles hervorragend aus", teilte sie mir die Ergebnisse ihrer Untersuchung mit. Ich nickte ihr freudig zu. Als ich mir sicher war, dass Isalie tief und fest schlief, stand ich auf. Einen kurzen Kuss auf ihre Stirn hauchend, wandte ich mich ab und ging in den Flur hinaus, auf welchem bereits Milena und Emilio warteten. Sie waren wirklich geblieben. Die ganzen Stunden über hatte sie hier auf mich gewartet. Als sie mich erblickte, sprang sie auf und lief auf mich zu. Ihre Arme legten sich um meinen Körper. Ich zog sie fest an mich. Atmete ihren betörenden Duft, nach Flieder ein. Inhalierte ihn, um ihn in meinen Lungen zu halten. Sie hatte schon immer eine besondere Wirkung auf mich gehabt.
Milena nahm Abstand zu mir, um mich neugierig anzublicken. "Wie geht es ihr?"
Bei ihren Worten blickte nun auch Emilio aufmerksam auf. Er sah mich hoffnungsvoll an. Er hatte schon immer eine besondere Verbindung zu Isalie. Die beiden waren wie Geschwister. Die Schwester, welche Emilio nie hatte. Sie liebten sich auf eine besondere Weise und konnten nicht ohne einander.
"Die Ärzte sagen es sieht alles gut aus. Sie muss noch einige Tage für Tests und Untersuchungen hierbleiben, aber es würde nicht lange dauern, bis sie wieder nach Hause dürfte."
Milena atmete erleichtern durch. Auch Emilio beruhigte sich. Ich bemerkte wie sich seine Muskeln langsam entspannten. Ebenfalls legte sich ein sanftes Lächeln an seine Lippen. "Sie möchte morgen Adelia sehen", ergänzte ich meinen Satz und sah zu Milena herab. "Es wäre schön, wenn du auch dabei wärst. Ich habe ihr bereits von dir erzählt. Sie möchte dich kennenlernen."
Milena sah mich mit großen Augen an. Unsicher nickte sie mit ihrem Kopf. Sie glitt mit ihren Händen, durch ihre Haare. Das tat sie immer, wenn sie nervös war. Ich nahm ihre Hände in meine und drückte sie sanft. Ihre Körperspannung lockerte sich etwas. Sie hatte keinen Grund nervös zu sein. Isalie war bereits begeistert von ihr, als ich meiner Schwester davon erzählte, wie sie sich um Adelia gekümmert hatte.
"Lasst und nach Hause fahren", flüsterte ich in die Stille des Ganges. Es war bereits dunkel. Die Besuchszeit hatte vor einigen Stunden geendet. Für mich galten selbstverständlich andere Regelungen und keiner vom Personal hatte den Mut sich mir zu widersetzen.
Milenas Hand noch immer fest umklammert verließen wir das Krankenhaus. Emilio nickte mir zum Abschied zu, ehe er zu seinem schwarzen Mercedes lief. Meine Augen waren bereits schwer von den ganzen Ereignissen des Tages. Ein prüfender Blick auf Milena, bestätigte mir, das es ihr ebenfalls so ging. Kaum saßen wir im Auto, fuhr ich los. Es dauerte nicht lange, bis ich tiefe Atemzüge neben mir vernahm. Sie war eingeschlafen. An der Villa angekommen, hob ich sie auf meine Arme und trug sie in unser Schlafzimmer.
Nachdem ich sie in dem Bett abgelegt hatte, entkleidete ich mich und ließ mich ebenfalls neben ihr nieder. Sie schlief noch immer tief und fest. Ihr Anblick trieb mir eine unfassbare Hitze in den Bauch. Ließ meinen Schwanz pulsieren. Sie war so unfassbar schön. Meine Hand streichelte über ihre warme Wange, ehe ich mich eng an sie schmiegte und wir gemeinsam einschliefen.
⭐️⭐️⭐️
DU LIEST GERADE
Miracle of the Mafia Boss
Romance~ Band 1 ~ Mafia | Slowburn | Dark Romance Milena arbeitet in ihrem Traumberuf bereits seit mehreren Jahren. Sie betreut Kinder in einer Kita. Ihr Alltag ist meist langweilig und wiederholt sich, allerdings liebt sie ihren Job. Eines Tages fällt ih...