Kapitel 18

4.5K 184 51
                                    

Ich stand am Treppenende und immer noch umarmte mich Adelia. Hatte sie gerade wirklich gesprochen und ihre Worte brachten mein Herz zum Schmelzen. Mir wurde plötzlich so warm und ich konnte nur knapp die Freudentränen unterdrücken.

„Ich bin froh, dass du dich aus deinem Zimmer getraut hast.", sprach nun eine dunkle, männliche Stimme. Ich hob meinen Kopf und erkannte Leano im Türrahmen stehen.

Er lächelte mir schwach entgegen und war sich wohl unsicher, wie er sich in meiner Gegenwart verhalten sollte.

Ich blickte Leano entgegen und schien mich in seinen wunderschönen Augen zu verlieren. Doch bevor dies geschehen konnte, drehte er sich um und nickte mir noch mit einer Kopfbewegung zu, dass ich ihm folgen sollte. Adelia ließ mich los und eilte die Treppenstufen nach oben. Sie würde wohl in ihr Zimmer gehen, vermutete ich.

Leanos Aufforderung nachkommend, folgte ich ihm durch den Eingangsbereich in den offenen Wohn-Ess-Bereich. Die Küche war unfassbar groß und in den dunklen Grautönen einfach ein Traum für mich. Ich liebte das Kochen und Backen und konnte von so einer Küche nur träumen. Eine Kücheninsel trennte den Koch vom Essbereich, denn gegenüber der Kücheninsel stand eine große moderne Esstafel, an welcher bestimmt zehn Personen Platz finden konnten. Links befanden sich eine Couch und eine unheimlich große Wohnwand. Es war einfach ein Traum. Ich überlegte, woher sich Leano all den Luxus leisten konnte, allerdings hatte ich ihn nie nach seinem Beruf gefragt.

Gerade als ich zu der Frage ansetzen wollte, wandte Leano sich an mich.

„Setz dich bitte", bat er mich und ich kam seiner Aufforderung nach.

Nachdem ich mich auf dem weichen Polster der Stühle niederließ, inspizierte ich Leano abwartend.

„Möchtest du etwas essen?", fragte er mich und ich schüttelte verneinend meinen Kopf. Nach Essen war mir nach allem, was passiert war nicht zumute.

„Nein, danke. Ich würde wirklich gerne nach Hause und...", begann ich zu sprechen, doch bereits in der Mitte unterbrach mich Leano.

„Bitte höre mir einen Moment zu und wenn du dann immer noch nach Hause möchtest, setzen wir uns sofort in mein Auto und ich fahre dich."

Ich musterte ihn abwartend auf das Kommende und nickte leicht meinen Kopf, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich verstand.

„Adelia macht eine sehr schwierige Phase durch. Bevor sie in den Kindergarten kam, wurde sie nur zu Hause betreut von ihrer Mutter.", er schluckte kurz und setzte dann fort. „Ihre Mutter, kann momentan leider nicht auf sie aufpassen. Ich muss mich um meine Arbeit und um das geschäftliche kümmern, weswegen für Adelia nur ein Betreuungsplatz in Frage kam. Zunächst schien sie sich nicht wohl zu fühlen doch seitdem sie Kontakt zu dir hat öffnet sie sich mehr und mehr. Sie hat sich so verwandelt in letzter Zeit und wirkt fröhlicher. Es tut mir leid, dass du deinen Job verloren hast, sehr sogar. Doch ich könnte dir ein Angebot machen. Ein Angebot welches du dir sehr gut überlegen solltest, denn so etwas wirst du nie wieder bekommen.", ergänzte er seine vorherigen Aussagen.

Ich wusste nicht, was er meinte, und hatte auch überhaupt keine Idee, was ein solches Angebot beinhalten könnte, weswegen ich ihn abwartend ansah.

Er schien zu merken, dass ich mich mit diesen Informationen nicht zufrieden geben würde, und fuhr das Gespräch weiter fort.

„Adelia mag dich. Ich mag deine Arbeitsweise. Du könntest hier wohnen und für Adelia das Kindermädchen sein und sie damit weiter betreuen. Mein Gefühl sagt mir das du sie gerne weiter verfolgen möchtest, in ihrer Entwicklung. Ich weiß es ist keine Kindergartengruppe, aber vielleicht findest du in dieser Arbeit etwas Trost. Davon abgesehen, dass du überdurchschnittlich bezahlt werden würdest. In einem Haus mit allem, wovon andere nur träumen wohnen könntest. Du könntest weiterhin in dem Zimmer wohnen, in welchem du jetzt untergebracht bist. Außer du möchtest ein anderes, dir steht jedes Zimmer zur Verfügung."

Atmen wie ging das nochmal? Bevor mir die Luft ganz ausblieb, nahm ich einen tiefen Atemzug. Der Schock schien mir im Gesicht zustehen, denn Leano sah mich besorgt an.

„Ich weiß nicht...ehm...", was sagte man, wenn man ein solches Angebot bekam?

Danke? Nein oder?

Überfordert mit der Situation überlegte ich, einfach aufzustehen und aus der Tür zu rennen. Doch das konnte ich Leano nicht antun.

„Könnte ich es mir überlegen? Immerhin ist es eine große Entscheidung.", hakte ich nach und Leano nickte zustimmend.

____________

Leano fuhr mich nach diesem verwirrenden Gespräch nach Hause. Dort angekommen war ich froh über etwas Freiraum, nach all den Geschehnissen.

In meinem Apartment zog ich mir die Schuhe und den Mantel, welche mir Leano nach dem Gespräch gab, aus und ließ mich anschließend auf meine Couch fallen.

Auch nach Stunden schwirrten meine Gedanken noch um das eine Thema. Leanos Angebot war gut, sehr gut sogar. Aber sollte ich es deswegen annehmen?

Ich überlegte noch weitere Stunden und wog die pro und contra ab. Bis ich zu einem Entschluss kam. Die positiven Argumente in meinem Kopf hatten gewonnen, weswegen ich nun aufstand und mein Handy in die Hand nahm.

Mein Handy in der Hand schaute ich gefühlte zehn Minuten den schwarzen Bildschirm an und überlegte erneut, ob ich diesen Schritt wirklich gehen sollte. Doch mein Entschluss stand fest.

Ich schaltete den Bildschirm ein, welcher mich im gleichen Augenblick anleuchtete und wählte Leanos-Nummer, bevor ich mich umentscheiden konnte. Bereits nach dem zweiten Mal klingeln nahm er ab.

„Milena, alles in inord...?",setzte er eine Frage an, doch ich unterbrach ihn.

„Ich nehme dein Angebot an!"

„Wie bitte?!", fragte er und wirkte erschüttert.

„Ich nehme dein Angebot an und werde Adelias Babysitter.", wiederholte ich mit fester Stimme, damit er verstand, wie ernst es mir war.

„Ich hole dich dann morgen früh ab, um deine Sachen kümmert sich ein Umzugsunternehmen.", waren seine letzten Worte, bevor er das Telefonat beendete.

Ich hoffe, ich würde diese Entscheidung nicht bereuen.

⭐️⭐️⭐️

Sind wir mal ehrlich. So ein Angebot hätte doch jeder angenommen oder? 😏🥰

Ich danke euch, für eure ganzen Kommentare und Votes. Sie zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht und zeigen mir, dass das was ich tue genau das richtige für mich ist. Vielen dank! ❤️🫶🏻

Miracle of the Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt