Ich stand weiterhin regungslos da. Mein Körper begann zu zittern. Voller Angst, was er mir als Bestrafung antun würde.
Leano trat auf mich zu und suchte in meinem Gesicht nach einer Regung. Ich gab mir Mühe ihn meine Angst nicht sehen zulassen.
Er kam ganz langsam auf mich zu. Emilio ließ meinen Arm los und trat hinter mich, um mich von der Tür abzuschirmen. Leano machte vor mir Halt. Ich schluckte fest. Starrte gegen seine muskulöse Brust, welche von dem Hemd sehr gut zur Geltung kam.
Immer noch zitternd bemerkte ich, wie er zwei seiner Finger unter mein Kinn legte um es anschließend leicht anzuheben. Mein Blick fiel zu ihm hoch. Landete direkt in dem Strudel seiner braunen Augen und zog mich wie jedesmal in seinen Bann. Dieser Mann war einfach so unberechenbar. Einerseits war er der gefährlichste Mann dieser Stadt. Ein Mafiosi im Stande alles und jeden zu töten. Doch da war auch diese romantische, liebevolle Seite in ihm. Die Seite welche ich vergangene Nacht spüren durfte. Die Seite die mich aus der Villa rettete. Die mich Sein nannte... Seine Blume.
Ein sanftes warmes Gefühl auf meinen Lippen entriss mich meinen Gedanken. Es waren Leanos Lippen die auf meine trafen. Sofort zog sich alles in mir zusammen und wurde anschließend von einem warmen Kribbeln ersetzt. Ich erwiderte den Kuss. Er war sanft, liebevoll. Genau die Art die mich immer wieder in den Bann zog und mich zwang diesem Mann alles von mir zu geben.
Er ließ von mir ab und legte seine Stirn an die meine. Beide atmeten wir hektisch. Mein Herz raste vor Anspannung.
"Warum hast du versucht zu fliehen?"
Seine Stimme war nur ein leises Flüstern. Nur ich konnte seine Worte hören. Sein ruhiger Ton löste in mir Schuldgefühle aus.
"Ich wollte nicht-", versuchte ich ihm zu erklären. Leano riss sich blitzschnell von mir los, drehte seinen Rücken zu mir und brachte Abstand zwischen uns.
"Alle raus hier!", befahl er im strengen Ton. Die Wachmänner, welche ich vor Angst nicht wahrgenommen hatte verließen das Haus. Nur noch Emilio, Leano und ich befanden uns hier. Mein Herzschlag beschleunigte sich bei seinem scharfen Ton. Panik überkam meine Instinkte. Ich musste hier weg... endgültig. Doch bevor ich mich abwenden konnte, stand Leano wieder vor mir.
"Lüg mich nie wieder an!" Bei seinen Worten überkam mich ein Schauer. Ich konnte mich daran erinnern, dass er je so wütend war. Ich hielt mich gerade noch so auf meinen schlotternden Beinen.
"Es ist Zeit meiner kleinen Blume ein Geschenk zu überreichen. Emilio wenn ich bitten dürfte."
Emilio nickte ihm zu und verschwand rasch über die Treppen nach oben. Ich wusste nicht was Leano meinte. Welches Geschenk?
"Ich frage dich ein letztes Mal. Warum wolltest du fliehen? Reicht dir nicht alles was ich dir gebe? Verdammt Milena was willst du noch alles? Mein Geld es gehört dir-", er nahm eine Stapel an Geldscheinen aus seiner Hosentasche und warf sie in die Luft vor mir. Das Geld rieselte ganz langsam zu Boden. Ich starrte ihn vor Erschütterung nur an.
"-meine Macht?" Er machte eine einnehmende Handbewegung und bat mir sein ganzes Imperium an.
"Oder etwa mein Herz? Du kannst es haben. Du kannst verdammt alles haben. Doch spiel nicht mit meinen Gefühlen zu dir." Sein Blick war voller Schmerz. Mein Herz riss bei seinem Anblick in zwei Stücke.
Doch bevor ich zu Leano schreiten und ihn unter Tränen in eine Umarmung ziehen konnte polterte plötzlich etwas die Treppen herunter.
"Lass den Scheiß", zischte Emilio unter zusammen gepressten Zähnen hervor, während er eine Waffe auf eine Frau richtete.
Die Frau war zierlich und trug nur ein dünnes Nachthemd an ihrem Leib. Ihre Hände waren auf dem Rücken zusammen gebunden. Ich konnte ihr Gesicht nichte erkennen, denn sie trug einen Stoffhaube darüber. Das einzige was ich wahrnahm war ihr leises Schluchzen.
Emilio trat mit der Frau zwischen Leano und mich.
"Knie dich hin meine Schöne", flüsterte er ihr, an der Stelle wo sich wohl ihr Ohr befand, entgegen. Sie gehorchte ihm und Emilio streichelte voller Begeisterung über ihren Kopf.
"Was soll das?", fragte ich die beiden. Keine Antwort.
"Was habt ihr vor?", versuchte ich es erneut mit wütender Stimme. Immer noch keine Antwort.
Ich wollte auf die Frau zugehen. Sie befreien, doch es war Emilio welcher mich abfing und in Position hielt.
"Ganz ruhig. Hör dir an was er zusagen hat." Emilio nickte in Leanos Richtung. Dieser trat einige Schritte zu der Frau hervor und stellte sich direkt neben sie.
"Weißt du Milena. Ich hatte viel Geduld mit dir, doch dass du nach so langer Zeit immer noch nicht verstehst, dass du zu mir gehörst verletzt mich wirklich sehr." Seine Stimme und der Ausdruck in seinen Augen waren so kalt, wie der Schauer welcher gerade meinen Rücken hinablief.
"Weißt du warum ich gegangen bin? Weil du mich wie eine billige Nutte hast liegen lassen. Du hast mich benutzt und dann bist du gegangen. Warum sollte ich so einem Mann gehören wollen?" Ich spuckte ihm diese Worte entgegen. Er sollte erkennen, dass er mich ebenso verletzt hatte. Seine Psychospielchen sollte er mit jemand anderem führen.
"Weißt du warum ICH gegangen bin?!", schrie er mir entgegen und nahm gleichzeitig die Haube der Frau ab.
Mein Herz hörte auf zuschlagen. Zumindest fühlte es sich so an.
"Was zum Teufel-", flüsterte ich, als ich erkannte um welche Frau es sich handelte.
Ich entriss mich Emilios Griff um mit tränenden Augen auf die Frau zu zueilen. Vor ihr angekommen, nahm ich ihre Wangen in beide Hände und musterte sie besorgt.
Es war Valentina. Meine ehemalige Arbeitskollegin und gute Freundin. Ich hatte sie seit meinem Einzug bei Leano nicht mehr sehen können.
"Ich habe sie zu uns geholt, damit du nicht mehr einsam bist. Du redest nicht viel mit mir über deine Probleme. Valentina wird dir sicher vertrauter sein als ich. Sie wird von nun an hier wohnen und für dich da sein." Leano erklärte mir was er getan hatte und mich überkam erneut ein Feuer aus purer Wut. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass Valentina unversehrt war, stand ich auf um Leano direkt gegenüber zutreten.
"Und deswegen entführst du sie?"
"Entführen ist ein sehr überzogenes Wort für diese Situation. Findest du nicht?", kam es nun von Emilio, welcher immer noch hinter mir stand. "Ausleihen trifft es besser", setzte er fort.
Ich wollte ihn schlagen. Wollte Leano schlagen. Wollte sofort durch diese Tür heraus und verschwinden, doch ich konnte nicht. Etwas unsichtbares hielt mich genau an Ort und Stelle.
"Milena, meinst du nicht für ein Geschenk müsste man sich bedanken?" Leano starrte mich erwartungsvoll an. "Als Dank begleitest du mich heute Abend zu einem Geschäftsessen."
"Vergiss es!", erwiderte ich ihm. Doch Leano würde nicht mit sich diskutieren lassen. Er griff zu seinem Hosenbund zog seine Pistole und richtete sie direkt auf Valentinas Kopf.
"Entweder du kommst mit oder sie stirbt. Du hast die Wahl!"
⭐️⭐️⭐️
Ohje...
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Miracle of the Mafia Boss
Romance~ Band 1 ~ Mafia | Slowburn | Dark Romance Milena arbeitet in ihrem Traumberuf bereits seit mehreren Jahren. Sie betreut Kinder in einer Kita. Ihr Alltag ist meist langweilig und wiederholt sich, allerdings liebt sie ihren Job. Eines Tages fällt ih...