Kapitel 1

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Ein nervtötendes Klingeln weckte mich. 7 Uhr. Zeit zum aufstehen. Ich musste mich für die Arbeit fertig machen.

Ich liebte meinen Job, allerdings lag meine Motivation heute aufzustehen bei Null. Aber alles half nichts, ich musste immerhin Geld verdienen. Und so stand ich auf und ging in das angrenzende Badezimmer.

Dort angekommen, betrachtete ich mich im Spiegel. Meine braunen, langen Haare standen in alle Richtungen ab. Mein zierliches Gesicht, war von Augenringen und Rötungen überzogen. Ich nahm mir meine Haarbürste und kämte zunächst meine verknoteten Haare durch. Als ich keinen Knoten mehr finden konnte, nahm ich mir einen Haargummi und band meine Haare zu einem bequemen Pferdeschwanz. Lange würde dieser im Arbeitsalltag sowieso nicht halten.

Nachdem ich noch mein Geschäft verrichtet und mir ein dezentes Tagesmake-up aufgelegt hatte, ging ich zurück in mein Schlafzimmer. Ich nahm mir meine Arbeitsleggings und einen oversized Pulli und zog beides an. Ich würde damit sicherlich keine Modenschau gewinnen, allerdings war es bequem und wer sollte mich auf Arbeit sehen, außer die Kinder die mich bereits kennen.

Ein prüfender Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich noch einige Minuten Zeit hatte. Somit entschied ich mich in die Küche zu gehen und etwas zu essen. Ich nahm mir eine Schüssel und mein Lieblingsmüsli. Schoko-Banane, keine andere Sorte versüßt mir mehr den Morgen, als diese. Ich kippte das Müsli in die Schüssel und ging zum Kühlschrank um etwas Milch hinzuzugeben. Aus dem Besteckkasten schnappte ich mir noch schnell einen Löffel und machte mich auf den Weg in mein Wohnzimmer, um mich auf die Couch zu setzen.

Ich nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernsehr ein. Wie jeden Morgen liefen die täglichen Nachrichten, in denen es überwiegend um Promis ging. Mich interessierte nicht wirklich, wer mit wem zusammen war oder wer sich getrennt hatte. Doch ein Beitrag weckte plötzlich meine Aufmerksamkeit, denn er war einfach unglaubwürdig.

In dem Beitrag ging es um einen Anschlang auf eine bekannte italienische Familie. Ich habe den Namen zwar noch nie gehört, aber ich kenne mich in der Promiszene auch nicht aus. Das Haus der Guerra's soll letzte Nacht gesprengt wurden sein, darin befand sich wohl noch die Frau und ein 10-Jähriges Kind. Beide sollen den Anschlag nicht überlebt haben. "Traurig, dass arme Kind. Noch so jung" dachte ich mir. Es traf mich immer sehr, wenn Kinder so früh von der Welt gehen müssen. Sie sind doch so klein und unschuldig.

Was die Nachrichtensprecherin allerdings im nächsten Moment sagte, ließ mich komplett verzweifeln.

"Die zuständigen Behörden gehen von einem Angriff der verfeindeten Mafiafamilie aus. Die Salvani's sollen in der Nacht den Sprengsatz angebracht und durch einen Fernzünder Stunden später gesprengt haben. Es handelt sich somit, um einem Mafiakrieg. Passen sie bitte auf sich auf." erzählte sie.

Mafia? Jetzt wird es aber absurd. "Die Mafia gibt es doch gar nicht, was für ein Schwachsinn" regte ich mich auf. Man kann vieles erklären, aber die Mafia in Italien und vorallem hier in Neapel. Unmöglich. Das ist doch alles nur für die Bücher erfunden. Meiner Meinung nach brauchten sie einen Sündenbock und nehmen dafür dann die nicht existente Mafia. Wer soll sowas
glauben?

Ich schaute auf die Uhr und sah
dass es Zeit war mich auf den
Weg zu machen. Ich schaltete den
Fernsehr aus, stellte meine Schüssel
in den Geschirrspüler und nahm
meine Arbeitstasche.
Ein letzter Blick bestätigte mir, dass
ich alles dabei hatte. So machte ich
mich auf den Weg zu meinem Auto
Es war ein kleines gemütliches, für
den Weg in den Kindergarten sollte
es allerdings reichen.

Ich drehte das Radio auf und fuhr
los. Die Straßen waren zum Glück
an diesem Morgen frei. Ich fuhr
durch die Straßen Neapels und driftete mit meinen Gedanken zu den vergangenen Wochen ab.

Heute war mein erster Arbeitstag
nach meinem Urlaub. Gemeinsam
mit meiner Freundin Valentina war ich die letzten 2 Wochen in Amerika
gewesen. Wir schauten uns gemeinsam New York an und erkundeten Los Angeles. Abends sind wir in die verschiedensten Clubs gegangen und haben uns betrunken. Es war schön, aber so
schnell wie der Urlaub gekommen
war, war er auch schon wieder vorbei. Die täglichen Pflichten ruften wieder nach mir.

Ich konnte mich nicht beschweren. Ich habe tolle Kolleginnen, die
Kinder sind ein Traum und geben
mir soviel zurück. Die Eltern
sind zwar gewöhnungsbedürftig.
aber auch mit ihnen komme ich
super zurecht. Ich liebe meinen
Beruf, aber trotzdem ist er sehr
nervenzerrend und anstregend.
Von der mangelnden Bezahlung
mal abgesehen. Ich verdiene nicht
schlecht, aber mehr ging immer,
gerade für die Verantwortung die
ich in diesem Beruf trage.

Angekommen beim Parkplatz machte ich mich auf die Suche nach einem guten Platz. Morgens war hier viel los, da die Eltern ihre Kinder brachten. Doch ich fand schnell meinen Lieblingsparkplatz und parkte, wie ein Profi ein. Der Platz unter zwei wunderschönen Bäumen spendete mir viel Schatten. Ich liebe den Anblick des Baumes, er erinnert mich an meine Mutter, die bei der Geburt meines Bruders gestorben ist. Sie liebte die Rosa Blüten der Japanischen Kirsche. Zu meinem Bruder habe ich sehr wenig Kontakt, wir sind beide beruflich sehr eingebunden. Wir telefonieren zwar ab und an, aber ich vermisse unsere gemeinsame Zeit, als wir unzertrennlich waren.

Ich nahm meinen Autoschlüssel und meine Arbeitstasche und stieg aus. Mein Auto schloss ich ab und machte mich auf den Weg zum Eingang. Davor angekommen warf ich einen letzten Blick zu den Blüten des Baumes und atmete tief durch.

"Na dann, auf gehts" flüsterte ich zu mir selbst und öffnete die Tür.

⭐️⭐️⭐️

So das erste Kapitel ist geschrieben. Ich hoffe es gefällt euch.

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Miracle of the Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt