Kapitel 22

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Ich las mir die Wörter in dem Buch aufmerksam durch. Es musste sich um ein Tagebuch handeln. Doch nicht Isalie hatte es geschrieben, sondern Leano und er widmete es ihr. Warum? Waren sie vielleicht ein Paar und er kam mit der Trennung nicht zurecht? Weswegen sollte er ein Tagebuch für eine andere führen? Das ganze schien meinen Kopf zu sehr zu zerbrechen. Ich schloss das Buch und verstaute es wieder in der Kommode.

Noch bevor ich überlegen konnte, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, klingelte mein Handy. Ich nahm es zur Hand und blickte auf den Bildschirm.

„Essen ist fertig, falls du noch Hunger hast."

Es war Leano. Ich wollte höflich ablehnen und tippte bereits die Worte ein, als sich mein Magen protestierend meldete. Na gut, ich hatte in meiner ganzen Spionageaktion vielleicht das Essen vernachlässigt und sollte dies dringend nachholen. Ich schaltete mein Handy aus und ohne Leano zu antworten steckte ich es wieder zurück in meine Tasche.

Anschließend machte ich mich auf den Weg in das Esszimmer und nahm die Treppe nach unten. Dort angekommen erblickte ich Leano am Tisch sitzen. Ich ging auf diesen zu, als mir auch Emilio auffiel. Er saß ebenfalls am Tisch.

„Setz dich. Emilio hat Pasta gekocht", sprach Leano zu mir, als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck wahrgenommen hatte.

„Ein Mann, der kochen kann. Sollte ich Angst haben und das lieber nicht essen?", scherzte ich. Doch es war nicht Leano welcher in derselben Sekunde laut auflachte, sondern Emilio.

„Pupetta, ich kann nicht nur gut kochen. Meine Finger besitzen auch ganz andere Fähigkeiten", lachte er noch immer und zwinkerte mir zu. Diese Aussage brachte mich so aus dem Konzept, dass ich nichts erwidern konnte.

„Emilio charmant wie immer", gab Leano in einem genervten Ton von sich. Ich schaute ihn an, jedoch lag sein Blick auf auf erst genannten und er verdrehte die Augen. Sie schienen sich gut zu kennen.

Ich ließ mich auf einen der Stühle nieder und visierte die zwei immer noch. Mir war nicht bewusst, was sie da gerade taten, allerdings sah es aus, als lieferten sie sich gerade ein Blickduell.

„Gewonnen, cretino!", rief Emiliano und schlug mit seiner Faust laut auf den Tisch, sodass die Teller und Gläser klirrten.

Ich erschrak bei seiner Geste und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu halten. Was war das zwischen den beiden?

Leano stand auf und füllte unsere Teller mit der Pasta auf. Die Gläser füllte er mit Rotwein, vermutlich kostete dieser auch ein Vermögen, so wie alles hier.

„Also pupetta, du passt jetzt also auf unsere kleine Adelia auf?"

„Scheint so", erwiderte ich Emilio kurz und knapp, da ich keine Ahnung hatte, in welche Richtung sich dieses Gespräch begeben sollte.

Ich sah, wie Emilio mich auf meine Aussage hin nur fragend musterte. Weswegen ich etwas mehr ergänzte: „Ich arbeitete vorher in einem Kindergarten, als Erzieherin. Adelia war Teil meiner Gruppe. Aus Kostengründen wurde ich allerdings gekündigt. Ich habe das Geld also mehr als nötig und solch ein Angebot hätte vermutlich niemand ausgeschlagen."

Ich nahm mir eine Gabel zur Hand und schob etwas von der Pasta auf diese. Leano beobachtete uns beide von der Seite, erwiderte jedoch nichts. Ich führte die Gabel zu meinem Mund und probierte von der Pasta.

Mir entkam ein Stöhnen, als sich der Geschmack auf meiner Zunge ausbreitete und ich es in vollen Zügen genoss.

„Siehst du, meine Kochkünste bringen dich bereits zum Stöhnen. Kaum auszumalen, was andere Körperteile mit dir anstellen würden." Auf seine Aussage hin färbten sich meine Wangen sofort rot. Emilio entgegenblickend nahm ich sein freches Grinsen wahr, jedoch war es Leano welcher ihn nun in Visier nahm.

„Geh und kümmere dich um deine Aufgaben", befahl er Emilio in strengem Ton.

„Aber, ..." setzte genannter an, wurde allerdings von Leano sofort unterbrochen.

„Nichts aber, geh und kümmere dich."

Sein Ton klang so bedrohlich und befehlshabend, dass Emilio sofort aufstand und in den Flur verschwand. Ich sah Leano an, welcher mir nur ein sanftes Lächeln zeigte.

„Er wird darüber hinwegkommen. Keine Angst er wird dich nicht anrühren"

Seine Worte trieben mir noch mehr Röte ins Gesicht. Die Vorstellung, Emilio würde mit mir schlafen, brachte meine Mitte zum Pochen. Solange hatte ich keinen Sex mehr gehabt.

Leano und ich beendeten ohne ein weiteres Wort das Essen. Die Pasta war so unheimlich gut und ich müsste Emilio unbedingt nach dem Rezept fragen.

Ich nahm das dreckige Geschirr und lief damit in die angrenzende Küche zum Spülbecken. Während das Wasser in dieses lief, begann ich bereits das Geschirr zu spülen.

„Du musst das nicht tun, dafür habe ich Personal", hauchte mir eine Stimme in meinen Nacken.

„Ich weiß", flüsterte ich automatisch zurück. Leano ließ seine Hände über meine wandern und half mir dabei den letzten Teller zu spülen. Seine Hände lagen nun auf meinen und er stand direkt hinter mir eng umschlungen.

An meinem Hintern spürte ich bereits seine Erregung, woraufhin sich meine Mitte schmerzhaft zusammenzog.

„Weißt du eigentlich, wie wunderschön du bist, il mio fiore?", flüsterte er mir in mein Ohr und verteilte danach sanfte Küsse an diesem. Dieses Gefühl von ihm begehrt zu werden und ihn zu erregen, erregte auch mich so sehr, dass ich meine Schenkel zusammenpressen musste, damit die Nässe nicht an ihnen herablief.

„Lass sie offen", befahl mir Leano und drehte mich in einer schnellen Bewegung um, um mir tief in die Augen zu schauen. Ich lehnte inzwischen an dem Küchentresen und Leano umzingelte mich mit seinen Armen.

Es gab kein Entkommen. Ich wollte es sowieso nicht, alles fühlte sich gerade so richtig an, wie schon so lange nicht mehr.

Mein Blick lag in Leanos wunderschönen braunen Augen, allerdings war es schwer diesen zu halten, denn seine weichen Lippen zogen meine Aufmerksamkeit auf sich. Mein Blick lag mittlerweile auf diesen, was auch Leano zu bemerken schien. Er legte eine Hand an mein Kinn und zog mich nah an sein Gesicht.

Es gab kaum noch Abstand zwischen uns beiden und mit jeder Sekunde, welche verging, fiel es mir schwerer nicht nachzugeben. Allerdings wurde mir diese Entscheidung von Leano abgenommen, als er in diesem Moment seine warmen, weichen Lippen endlich auf meine drückte.

Ein erlösendes Stöhnen entkam mir und ich genoss den Kuss. Als seine Zunge um Einlass bat, ließ ich mich fallen und gestattete ihr den Zugang. Es fühlte sich unglaublich an und ich schlang meine Arme, um seinen Nacken, um ihn dichter an mich zu ziehen.

Vielleicht irrte ich mich, und nicht Adelia, sondern Leano würde meine Heilung sein.

⭐️⭐️⭐️

Keine Angst im nächsten Kapitel geht es weiter. 🤭😏

Miracle of the Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt