»W-Was?«, Sam starrte die Scotts an und wusste nicht, was er sagen, fühlen oder denken sollte.
»Weißt du Sam, eine Familie hat man für immer. Egal ob volljährig oder nicht. Du hast Jay und seine Familie, aber du sollst auch einen Platz haben, an den du kommen kannst, wenn du mal eine Auszeit brauchst«, sagte Richard augenzwinkernd in Richtung Jay.
»Hey, von mir, oder was?«, entkam es dem Alpha gespielt beleidigt. Sam lächelte und drückte die Hand seines Mates. Tränen standen ihm in den Augen und er rang nach Worten.
»I-ich weiß nicht, was ich sagen soll. I-ich wäre ... wäre gern ein Teil dieser Familie. Aber was ist mit Eric und Daniel und mit dir?«, Sam sah zu Mason, welcher ihn verwirrt ansah.
»Mit mir?«
»Ja, willst du deine Eltern mit noch jemandem teilen?«, in Sams Stimme lag tiefe Schuld. Mason stand auf, ging um den Tisch und zog Sam auf die Beine. Ohne ein Wort zu sagen, zog er ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. Es war der Moment, in dem bei dem jungen Omega alle Dämme brachen. Er schluchzte auf und klammerte sich an den anderen. Nie hatte er eine wirkliche Familie. Seine Eltern wollten ihn nie, das Rudel kümmerte sich nur bis zu dem Tag um ihn, als er erfuhr, dass er ein Omega war. Jay war das eine, aber nun vielleicht noch ein weiteres Zuhause zu bekommen, war mehr, als er sich je hätte erträumen können. So schwer die letzten Tage und Stunden auch waren, er würde nun einen Platz haben, an den er immer kommen könnte.
»Ich nehme das als ein Ja«, sagte Richard und legte einen Arm um seine ebenfalls gerührte Frau. Sam löste sich von Mason und wischte sich die Tränen weg.
»A-Aber wie soll das gehen? Ich habe ja Eltern, die noch leben«, fragend sah er in die Runde, ehe er sich wieder setzte und auch Mason wieder auf seinen Platz ging.
»Nun darüber habe ich nachgedacht. Am Dienstag fahre ich mit Caleb ohnehin ins Shire-Rudel, um Cameron zu befragen, und bei dieser Gelegenheit werde ich mit deinen Eltern sprechen. Ich habe entsprechende Unterlagen, welche sie mir nur, unter den Augen eines Zeugen, unterschreiben müssten, und damit wäre die Adoption dann bereits erledigt. Natürlich weiß ich nicht, ob sie dies tun werden, aber selbst, wenn nicht, dann darfst du es mit achtzehn selbst entscheiden und ob wir nun noch ein Jahr warten oder nicht, wäre nicht wichtig«, erklärte Richard. Über das blasse Gesicht von Sam huschte ein scheues Lächeln.
»D-Dann ja, also ich wäre wie gesagt wirklich gern Teil dieser Familie«, sagte er dann.
»Äh ja, ich auch ... ähm ..., wenn dann auch nur als quasi Schwiegersohn«, sagte Jay und legte einen Arm um Sam. Nun war es Sandra die aufstand und Sam verstand sofort. Er sprang förmlich auf und umarmte die Frau.
»D-Danke«, flüsterte er, während er spürte, wie Sandra ihm sacht durch das Haar strich.
»Du musst uns nicht danken Sam. Du bist jetzt ein Teil von uns, von diesem Rudel und dieser Familie. Egal was am Dienstag passiert, aber du wirst hier ab heute immer ein Zuhause haben«, sagte Sandra und Sam wusste, hier bedurfte es keiner weiteren Worte.
»So dann erst mal im Namen der Red Lake Highschool herzlichen willkommen«, Alica Porters die Direktorin der Highschool reichte erst Sam und dann Jay die Hand. Es war Montag und sie waren zusammen mit Richard zur Highschool gefahren, um sie anzumelden. Richard hatte als Erster mit Alica gesprochen und ihr vor allem von der schwierigen Situation erzählt. Er hatte vieles nur angerissen, aber es reicht, damit die Direktorin einer Aufnahme der beiden sofort zustimmte.
»Setzen Sie sich beide doch«, bat sie und Jay und Sam nahmen vor dem großen Schreibtisch Platz.
»Also Richard hat mir bereits das Wichtigste erzählt. Zuerst möchte ich klarstellen, dass ich hier an meiner Schule keinerlei Ausgrenzung toleriere. Bisher hatten wir damit allerdings auch keine Probleme. Kleinere Rangkämpfe mal außen vor gelassen. Ihnen beiden wird sicher klar sein, dass wir auch Erfahrung mit männlichen Omega haben. Ian war hier sehr beliebt. Richard sagte mir auch, dass er versuchen würde, Sie Sam zu adoptieren?«, fragend sah die Frau zu dem jungen Omega.
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Verstoßen
WerewolfSamuel White hasste sein Leben. Als männlicher Omega ist er der rangniedrigste Wolf in seinem Rudel und das bekommt er nur zu oft zu spüren. Er wird geschlagen, ausgegrenzt und verachtet. Seine eigenen Eltern haben ihn verstossen und als er dann auc...