»Also dann, wir sehen uns. Passt gut aufeinander auf«, sagte Andrew Underwood am nächsten Morgen. Der Sturm war vorüber und die Sonne schien. Trotzdem war es inzwischen ziemlich kalt und der starke Wind der letzten Nacht, hatte viele der bunten Blätter von den Bäumen geweht. Jay stand mit Sam im Arm vor dem Alphahaus, während sein Vater gerade seine Tasche im Auto verstaut hatte.
»Machen wir Dad und du pass auf Mum und Isa auf. Ihr kommt bald mal her«, sagte Jay und in seiner Stimme lag eine kaum zu überhörende Bitte. Andrew umarmte seinen Sohn und auch Sam und nickte dann.
»Natürlich. Wir kommen bald her, aber ich weiß hier seid ihr momentan einfach sicherer«, sagte er traurig lächelnd. Jay nickte.
»Ja, ich weiß. Bis bald«, sagte er. Andrew stieg in den Pick-Up und fuhr davon. Jay sah ihm nach, bis er irgendwann Sams Hand an seinem Rücken spürte.
»Alles gut?«, fragte der junge Omega. Lächelnd drehte sich Jay zu ihm und zog ihn in die Arme.
»Ja, ich sagte doch, solange du da bist, ist alles gut«, sagte er und gab dem jungen Omega einen Kuss.
»Na ihr? Alles in Ordnung?«, Dr. Alexander Martin kam gerade aus Richtung der Krankenstation auf sie zu gelaufen.
»Ja, alles gut Doc«, sagte Jay und legte Sam einen Arm um die Hüfte.
»Das ist schön. Ist dein Vater wieder nach Hause gefahren?«, wollte der Arzt wissen und Jay nickte.
»Ja ist er. Caleb ist auch schon weg.«
»Ja, er muss sich auf den Termin mit Cameron vorbereiten, aber ... ja, deswegen bin ich nicht hier. Sag Sam, darf ich dich noch mal gründlich untersuchen? Bisher ging es eher um ... sagen wir Schadensbegrenzung, aber nun will ich schauen, ob wirklich alles in Ordnung ist«, erklärte der Arzt.
»Befürchtest du etwas?«, kam Jay, Sam mit seiner Frage zuvor. Sofort schüttelte Alex den Kopf.
»Nein, es geht eher um Allgemeines. Sagen wir, dass Mason und Ian aufgefallen ist, dass Sams Wolf doch sehr viel kleiner ist als Trapper, obwohl Ian und Sam sich in ihrer Menschengestalt von der Größe sehr nah sind«, sagte Alexander, während sie zusammen zur Krankenstation liefen.
»Das kann doch Zufall sein, oder?«, wollte Sam wissen, dem nun doch unbehaglich zu Mute war.
»Ja natürlich, wie gesagt keine Sorge«, sagte Alexander und ließ den beiden den Vortritt.
»So das war's. Fest drücken«, sagte Alexander und legte die letzte Phiole Blut, welche er ihm abgenommen hatte, in eine Schale. Dann ging er wieder zu Sam, der auf der Liege saß und nahm diesem den Tupfer ab.
»Schon verheilt. Scheint so, als sei Coda wieder voll da«, sagte er lächelnd. Sam nickte.
»Ja, ich spüre ihn so stark wie ... ich glaube noch nie.«
»Ja, das ist wirklich gut. Würdest du dich bitte hinlegen. Ich möchte noch einen Ultraschall machen«, sagte der Arzt dann. Jay kam nun an die Liege und legte seinem Mate beruhigend eine Hand auf das Bein.
»Wozu ist das genau?«, wollte Sam wissen und legte sich hin.
»Nun ich will mir deine Nieren ansehen und vor allem deine Fortpflanzungsorgane. Über männliche Omega wissen wir noch immer sehr wenig. Sie haben einen Uterus und Eileiter wie Frauen und eben auch männliche Anteile, wie Hoden und Samenstränge. Das macht ihre Konstitution einmalig, aber auch anfällig für Krankheiten«, erklärte der Arzt. Sam nickte zögernd.
»Okay, verstehe«, sagte er.
»Gut, könntest du deinen Pulli hochschieben und die Hose ein kleines Stück nach unten?«, bat Alexander und Sam tat wie ihm geheißen, während der Arzt nach einer Flasche griff.
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Verstoßen
WerewolfSamuel White hasste sein Leben. Als männlicher Omega ist er der rangniedrigste Wolf in seinem Rudel und das bekommt er nur zu oft zu spüren. Er wird geschlagen, ausgegrenzt und verachtet. Seine eigenen Eltern haben ihn verstossen und als er dann auc...