Tara starrte Cameron wütend an, als dieser in die offene Küche trat.
»Darling, würdest du uns kurz allein lassen?«, bat Andrew. Die Frau nickte und griff nach den Sachen, die ihr Mann zuvor auf den Küchentisch gelegt hatte.
»Ich bring das in den Jeep«, sagte sie knapp und verließ das Haus.
»Setz dich«, sagte Andrew und wies auf einen der Küchenstühle. Zögernd nahm Cameron Platz. Andrew selbst lehnte sich gegen die Kücheninsel und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Also?«, fragte er. Cameron war ungewohnt nervös und schien sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
»I-ich wollte nur wissen, ob ihr Sam gefunden habt?«
»Warum interessiert dich das? Du hast ihn zum Sterben ausgesetzt«, Andrews Augen funkelten wütend, sein Wolf knurrte in ihm.
»Du weißt, ich musste tun, was für mein Rudel am besten war und ...«
»Und das Beste war, einen siebzehnjährigen Jungen erst Jahre zu quälen und zu misshandeln, um ihn dann im Wald auszusetzen? Verstehe. Das Cameron ist absolut erbärmlich«, nun leuchteten Camerons Augen rot auf, aber nur einen Augenblick, dann hatten sie wieder dasselbe Braun wie immer.
»Ich hätte auch ...«, entkam es ihm, aber er besann sich und schwieg. Andrew richtete sich etwas auf.
»Was hättest du? Ihn töten können? Nun das hättest du um ein Haar und nun frage ich dich, wie viele Omega-Jungen sind seit der Sache in deinem Rudel getötete worden?«, Cameron riss die Augen auf und sprang auf.
»NIE, NIE WURDE EIN KIND GETÖTET!«, schrie er. Andrew blieb ruhig und rührte sich nicht.
»Bist du sicher? Fakt ist aber, dass du beinahe eines getötet hättest, und bestreite es nicht, ich habe gesehen, wie Sam aussah. Man hätte meinen können, er wäre Monate allein im Wald gewesen und dabei waren es kaum 24 Stunden.«
»Er lebt also?«, fragte Cameron, der sich inzwischen wieder gesetzt hatte.
»Ja, er lebt und Jay ist bei ihm«, erklärte Andrew knapp.
»D-Das ist gut. Hör zu Andrew, wir kamen doch immer gut aus. Es tut mir leid, was geschehen ist, aber der Rat? Ist das wirklich nötig?« Andrew Underwood legte den Kopf schief. Er konnte nicht fassen, dass Cameron einfach nicht verstand, was er getan hatte.
»Ich denke, wir beenden das an dieser Stelle. Ich möchte dich bitten zu gehen«, sagte er und trat auf den anderen zu. Cameron schien etwas sagen zu wollen, besann sich dann aber und erhob sich.
»Wie du meinst, aber ... ich warne dich ...«, weiter kam er nicht, denn Andrew stand nun sehr dicht vor ihm und seine Augen glühten golden.
»Was? Drohst du mir?«, ganz automatisch wich Cameron zurück.
»Nein, aber ich ... ich gehe«, sagte er, drehte sich um und verließ das Haus. Nur Augenblicke später kam Tara zurück und legte den Autoschlüssel auf den Tisch.
»Der war sauer«, sagte sie und Andrew, der sich die Augen rieb nickte.
»Ja, war er, aber ...«
»Andrew was ist?«, wollte Tara wissen.
»Nun ich weiß nicht, aber er wollte mir drohen. Er hat nicht zu Ende gesprochen, aber ich hab kein gutes Gefühl«, erklärte Andrew.
»Was meinst du, wird er tun?«
»Keine Ahnung. Fakt ist, was immer der Rat gegen ihn unternimmt, er wird es nicht einfach so hinnehmen«, sagte der Rudelalpha.
»Ob es Jay und Sam gutgeht?«, wollte Tara nun besorgt wissen. Andrew legte seiner Frau einen Arm um die Hüfte und küsste sie sacht.
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Verstoßen
Manusia SerigalaSamuel White hasste sein Leben. Als männlicher Omega ist er der rangniedrigste Wolf in seinem Rudel und das bekommt er nur zu oft zu spüren. Er wird geschlagen, ausgegrenzt und verachtet. Seine eigenen Eltern haben ihn verstossen und als er dann auc...