Kapitel 25

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Zur Feier meines Geburtstages das Letzte Kapitel für Band 1. Bitte hasst mich nicht :-D

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Außerhalb einer bescheidenen Wohnung in Boston fiel der Schnee in sanften, trügerischen Wirbeln, die eine friedliche Stille über die Welt legten. Innen jedoch herrschte eine ganz andere Atmosphäre. Cameron Asher saß regungslos, seine Augen auf das Fenster gerichtet, doch sein Blick schien durch die tanzenden Flocken hindurch auf etwas Fernes, Unerreichbares gerichtet zu sein. Die kleine Wohnung, in der er sich befand, war spartanisch eingerichtet, fast leer, bis auf die Couch, auf der notdürftig ein Bett hergerichtet worden war und die offene Küche. Dazu ein einfacher Unterschrank, auf dem ein Fernseher stand und mehr gab es nicht. Die Tür zum Zimmer öffnete sich, und Diana betrat zusammen mit Caden den Raum. Beide waren in dicke Mäntel gehüllt.

»Cameron, kommst du mit ins Kino?«, fragte Diana, ihre Stimme vorsichtig optimistisch, als könnte ein einfacher Familienausflug die düstere Stimmung ihres Mannes aufhellen. Camerons Reaktion kam prompt und war alles andere als freundlich. Er drehte sich mit einem Ruck zu ihr um, seine Augen funkelten vor Wut. »Nein, ich komme nicht mit«, schnappte er, seine Stimme hart und kalt, ein deutliches Zeichen seines inneren Aufruhrs. Diana zögerte einen Moment, als ob sie erwägen würde, weiter zu insistieren, entschied sich dann aber dagegen. Mit einem resignierten Seufzer verließ sie zusammen mit Caden das Zimmer, die Tür hinter sich schließend und Cameron in seiner selbstgewählten Isolation zurücklassend. Kaum waren sie gegangen, durchbrach das Klingeln seines Handys die Stille. Cameron griff langsam danach, sein Blick immer noch abwesend, als ob er von den Gedanken, die ihn umtrieben, gefesselt wäre. Er nahm den Anruf entgegen, seine Stimme angespannt, als er sprach: »Ist alles vorbereitet?«, die Antwort auf der anderen Seite ließ ihn schließlich aufblicken, ein Ausdruck von Entschlossenheit erschien auf seinem Gesicht. Ohne ein weiteres Wort legte er auf, sein Geist bereits bei dem, was kommen würde.

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Mitte Januar, in der stillen Wärme ihres Zimmers, wachte Jay in den frühen Morgenstunden auf. Neben ihm lag Sam, ruhig atmend, ein Bild der Ruhe. Jay konnte nicht anders, als ihn für einen Moment zu betrachten, die Erinnerungen der letzten Wochen durch seinen Kopf fließen zu lassen. Sie hatten zusammen ein wunderschönes Weihnachtsfest gefeiert, das erste, das Sam jemals richtig erlebt hatte. Es war ein Fest der Wärme und des Beisammenseins, geprägt von der Liebe und Akzeptanz, die sie beide in ihrer neuen Familie gefunden hatten. Für Sam war es eine völlig neue Erfahrung, Weihnachten nicht allein, sondern umgeben von Menschen zu verbringen, die ihn bedingungslos liebten und schätzten. Während Jay so da lag und über diese Momente des Glücks und der Zugehörigkeit nachdachte, glitt seine Hand sanft über das schmale goldene Armband an Sams Handgelenk. Es war Jays Weihnachtsgeschenk an Sam gewesen, ein bescheidenes, aber tiefgründiges Zeichen seiner Liebe. Das Armband war sorgfältig ausgewählt, nicht nur als Schmuckstück, sondern als ständige Erinnerung an das Band, das sie verband, an die Versprechen, die sie sich gegeben hatten. Die letzten Wochen waren eine Zeit der Reflexion und der Intimität gewesen, besonders jetzt, da sie gerade Sams vierte Heat hinter sich gebracht hatten. Diese Zeiten der Nähe hatten ihre Beziehung weiter gefestigt, hatten ihnen gezeigt, wie tief ihre Verbindung ging und wie sehr sie aufeinander angewiesen waren - nicht nur körperlich, sondern auch emotional und seelisch. Inzwischen hatten sie sogar gelernt zu streiten, ohne das es einen von beiden in eine tiefe Depression stürzte. Sie stritten nicht oft, aber wenn das leidenschaftlich und ebenso leidenschaftlich war dann die Versöhnung.
Als Sam sich schließlich regte, sich im Schlaf zu Jay hinüberdrehte, konnte dieser ein zärtliches Lächeln nicht unterdrücken. Dieser Moment, so einfach und alltäglich er auch sein mochte, war ein kostbares Gut. Als Sam langsam die Augen öffnete, fiel sein verschlafener Blick sofort auf Jay, der neben ihm lag und ihn liebevoll betrachtete. Er beugte sich vor und drückte seine Lippen sanft auf Sams, ein zärtlicher Morgenkuss, der mehr sagte, als Worte es je könnten. Sam, noch immer ein wenig benommen vom Schlaf, bemerkte langsam, dass die überwältigende Intensität der Heat verschwunden war.

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