Kapitel 2

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In meinem Büro angekommen, schmiss ich meine Tasche auf meinen Schreibtisch und fuhr meinen Computer hoch. Mein Handy legte ich auf die bestimmte Ablage zum Laden. Schnell fischte ich mein iPad aus der Tasche und klemmte es mir unter den Arm. Jetzt musste ich nur noch einmal den Kaffee für meinen Boss machen und ich bin gerüstet für meinen ersten Arbeitstag.
In ein paar Minuten musste ich das erste Mal bei Mr.Sins auftauchen. Dann würde ich ihn endlich persönlich kennenlernen. Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit, auch wenn ich alles andere als Perfekt bin. Schnell verließ ich mein Büro wieder, lief auf die Küche im obersten Stock zu, direkt auf die Kaffeemaschine. Meine Füße taten mir jetzt schon weh. Hoffentlich ist diese Tortour bald vorbei!
Ich schnappte mir die Lieblingstasse meines Bosses. Sie war weiß, leicht verformt, am Boden war ein Pfotenabdruck. Gut versteckt. Sie sah ziemlich selbstgemacht aus. Das widersprach sich etwas. Mr.Sins liebte Perfektion und diese Tasse war alles andere als Perfekt. Na wer weiß, vielleicht war sie von einem aus seiner Familie. Ich füllte seinen Kaffe ein, mit einem Schuss Milch, kein Zucker. Auch in meine Tasse füllte ich den Kaffe so ein, nur in meiner Tasse tat ich noch eine Prise Muskat hinein. Ich liebte diese Kombi. Das war mein kleines Geheimrezept. Die Tasse die ich nahm, sah fast so aus wie die Tasse meines Bosses. Nur hatte er keine Farbe an seinem Rand, meine hatte einen goldenen Punkt auf dem Boden. Jetzt durfte ich nur nicht vergessen welche Tasse für wen war.
Vor der Tür meines neuen Bosses atmete ich tief durch, schüttelte mich und wappnete mich nun auf die erste Begegnung.
So wie mir seine letzte Assistentin sagte, soll ich immer leise ins Büro kommen, da Mr.Sins fast immer am Telefonieren ist am Morgen. Dann soll ich seinen Kaffee abstellen und mich auf den rechten Sessel vor ihm setzten, mein iPad vorbereiten und warten. Cynthia, die letzte die für ihn gearbeitet hatte, hatte mich schon vorgewarnt. Es könnte sein das Mr.Sins sich mein Name nicht merken wird, bis ich in seinen Augen, genug Leistung erbracht hatte.
Leise öffnet ich die Tür mit meinem Ellenbogen und trat ein. Mein Boss saß auf seinem Sessel, am telefonieren, wie vorhergesagt. Er war von der Tür abgewandt, ich sah lediglich seine dunklen Haare des Hinterkopfes.
Gut dann werde ich noch etwas Schonfrist bekommen, bevor ich mich dem Löwen zum Fraß vorwerfe.
Leise stellte ich die Tasse an den vorhergesehenen Platz, dass ohne auch nur einen Schluck zu verschütten.
Langsam ließ auch ich mich in den rechten Sessel sinken, entsperrte das iPad und öffnete mir die heutige To do Liste.
Als ich seine Verabschiedung am Telefon hörte und sein Stuhlgewinde hörte, fing ich gleich an zu sprechen. Cynthia sagte mir Zeit ist Geld, Geld habe Mr.Sins aber keine Zeit.
,,Guten Morgen Mr.Sins. Heute stehen einige Punkte auf ihrer List. Um 09:30 Uhr beginnt ihre Telefonkonferenz mit Dior, die neue Werbeideen der schlauen Köpfe aus Etage 5 haben ihre Entwürfe schon in Ihr Postfach verfrachtet, um 11:30 Uhr haben
Sie eine Mitarbeiterkonferenz für die Ideen der Fotowerbung für Prada. Die neuen Produkte kommen bald auf den Markt.
Um 13:45 Uhr haben Sie ein Mittagessen mit ihrem Bruder Mr. Lechery Sins, vermutlich wird er sich jedoch verspäten, ich habe eine SMS von ihm erhalten, er glaubt es wird 15min später." Für einen Moment unterbrach ich mein tun und sah auf. Im selben Moment erstarrte ich. Mein Boss. Der Mann der vor mir saß kannte ich! Das war der unhöfliche gut aussehende Arsch von heute Morgen im Aufzug!
Seine grauen Augen waren auf mich gerichtet, musterten mich eingehend, seine Augenbrauen leicht zusammen gezogen. Seine sonst so harte Miene wurde jedoch durch ein leichtes Grinsen gebrochen, dass er jedoch versucht zu verstecken hinter seinen verschränkten Händen.
,,Guten Morgen Miss.Fischer. Was für eine Freude Sie wieder zu sehen. Wie ich sehe sind Sie doch besser vorbereitete als ich dachte." Er kannte meinen Namen noch!
,,Schön Sie kennenzulernen Mr.Sins." presste ich zwischen meinen Zähnen hervor.
Das hatte mir ja gerade noch gefehlt.
Verdammt ich wollte doch einen perfekten Professionellen ersten Eindruck hinterlassen! Das gerade der Kerl von heute morgen der war, der mich meine Brötchen verdienen lässt ist.
,,Ist die Verspätung von ihren Bruder in Ordnung? Ich frage, da Sie um 14:30 Uhr die nächste Telefonkonferenz ansteht. Um 16:30 Uhr steht der Fototermin für die neue Werbekampagne Projekt Red an."
Er betrachtete mich weiter.
,,Ja sagen Sie ihm, falls er nicht bis 14:00 Uhr hier auftaucht habe ich für sein Geschwafel kein Zeit mehr. Bitte benachrichtigen Sie mich alle 10 min vor einen Termin. Wenn ich mit meinen Kunden spreche, ist es schwer sie abzuschütteln." Naserümpfend notierte ich mir das auf meinem iPad, ich werde die Nachricht an seinen Bruder definitiv etwas netter formulieren.
,,Wenn Sie möchten kann ich noch Termine schieben. Sind zwar ein paar Anrufe aber ich kann ihnen mehr Zeit Schaufeln. Dann hätten Sie etwas mehr Zeit für ihre Mittagspause?" Ob das gerade so klug war?
,,Keine Sorge Miss.Fischer. Mein Bruder wird es schon verkraften. Das ist genug Pause. Wenn das alles wäre?" Warum musste dieser Mann nur so verdammt unhöflich sein. Mit seinen Worten schmiss er mich gerade aus seinem Büro.
,,Falls ich mehr für Sie habe, komme ich nochmal auf Sie zu Mr.Sins." Schnell erhob ich mich, streifte den Rock glatt, schnappte mir meine Tasse und lief zur Tür.
,,Immerhin werde ich schon nicht verhungern, immerhin habe ich doch Ihren Snickers." Verdammt!
Zog er mich wirklich auf? Bei der Tür angelangt drehte ich mich nochmals einen Moment.
,,Wenn Sie mir vor Feierabend ein echtes Lächeln schenken, bringe ich Ihnen gerne einen weiteren Snickers morgen mit." Ohne auf seine Antwort zu warten verließ ich fluchtartig den Raum.
Ob das Klug war?

Seven Deadly Sins / Pride / Bd. 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt