Kapitel 17

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Nervös schnappte ich mir ein Champagner der mir angeboten wurde. Etwas abseits von der Szene beobachtete ich die Menschen um mich herum. Pride war gerade im Gespräch mit einem Partner aus einer anderen Firma. Zwinkerte mir allerdings ab und zu zu. Er nahm mir etwas die Angst. Wohlfühlen tat ich mich trotzdem nicht. Wie ich gedacht hatte. Ich war wie ein Papagei mit meinem Kleid. Alle trugen legere Kleidung, die Frauen trugen nur schwarz oder rot, einmal hatte ich auch ein Mitternachtsblau erspähen können.
Aber es war nichts verglichen, zu meinem Kleid. Nur die Models die vorhin auf dem Catwalk liefen, hatte etwas mehr Farbe an sich.
,,Was stehst du den hier so alleine rum?" eine Hand die mich am Rücken berührte, ließ mich aufschrecken. Fast hätte ich den überteuerten Champagner ausgespuckt.
,,Lechery! Himmel, erschreck mich doch nicht so!" er lachte leise und nahm auch einen Schluck aus seinem Glas. Lechery hatte mal wieder Style bewiesen. Er trug ein schwarzes Hemd mit grünen Ornamenten, wieder waren ein paar Knöpfe geöffnet, er trug seine Rolex und seinen Löwenring. Passende schwarze Hose mit dem gleichen grünen Muster und Schuhe mit einem goldenen Rand. Er steht wohl echt auf Gold, während Pride lieber Silber bevorzugte.
,,Was machst du den hier?" Immerhin war das eine berechtigte Frage.
,,Ach, ich wurde eingeladen. Ich habe mal mit Gucci kooperiert, ich bin guter Kunde von denen. Also stehe ich auf jeder Gästeliste." Unbeeindruckt zuckte er mit den Schultern was mich die Augen rollen ließ.
,,Guterw Kunde für dich, oder für ein paar Frauen." Diesmal lachte er laut auf.
,,Hey, du kannst nicht behaupten das Frauen es nicht lieben solche Geschenke zu bekommen. Manchmal mache ich das, aber hauptsächlich schenke ich gerne meiner Mum was. Sie ist zwar eingefleischte Texanerin, aber sie liebt diese Sachen."
Diesmal wurde mir warm ums Herz. Für die Mutter also.
,,Außerdem habe ich Pride etwas geholfen, ich war ja erst der Meinung das Kleid wäre doch etwas ausgefallen für dich. Aber das muss ich Pride zu Gute halten. Du siehst fantastisch darin aus Ma Chére."
,,Pride hat mit dir geshoppt?" irgendwie brachte der Gedanke mich zum Lachen.
,,Du kannst mir glauben, das ich genauso geschockt war. Ich hab meinen Bruder noch nie so gesehen, du tust ihm gut Izzy."
Sofort stieg mir die Röte in die Wangen.
,,Er macht mich auch sehr glücklich Lechery. Ich weis gar nicht wie ich ihm das jeh zurück geben kann." das Lächeln in seinem Gesicht wurde weicher.
,,Lust zu tanzen Ma Chére? Bis mein Bruder fertig mit seinem Geschäft ist, wirst du dir Löcher in den Bauch stehen." Ich sah schnell zu Pride, dieser betrachtete auch in diesem Moment mich, schien zu ahnen was Lechery mich gefragt hatte und nickte mir zu. Ich wusste das Pride, vor einer Zeit noch eifersüchtig auf seinen Bruder war, dass war aber noch bevor wir uns so nah gekommen waren. Aber ich wollte ihn auch nicht provozieren.
Schließlich stellte ich mein Glas auf einen Tisch ab und nahm die Hand von Lechery an.
Lächelnd stellten wir uns auf die Tanzfläche in mitten anderer und fingen einen leichten Walzer an. Das konnte ich, für was anderes war ich viel zu tollpatschig.
,,Ich hoffe Pride versaut es sich nicht mit der Ma Chére. Ich glaube du bist das beste was ihm jeh passieren konnte." Ich war gerührt und nahm für einen Moment seine Hand fester in meine.
,,Bisher glaube ich, läuft es in die richtige Richtung mit ihm und mir. Ich glaube es ist schon fast zu harmonisch zwischen uns. Ich habe Angst das plötzlich etwas kommt, was uns auseinander reißen wird." er drückte mich etwas näher und drehte uns einmal, geschickt wichen wir anderen Tanzpaaren aus. Lechery war ein guter Führer, aber ich würde viel lieber mit Pride tanzen. So wie wir es oft machen, Abends in seinem Wohnzimmer. Wenn er klassische Musik abspielen ließ und wir auf die Lichter der Stadt blicken konnten. Das waren mit einer der schönsten Erinnerungen.
,,Du darfst nicht vor etwas Angst haben, was passieren könnte. Die Angst könnte dich vor etwas abhalten, was du eigentlich möchtest."
Ein träges Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich hatte Angst Pride meine Liebe zu gestehen, Angst er könnte mich dadurch abweisen. Obwohl er mir keinen Grund gab, dass es passieren könnte.
,,Weise Worte Lechery, hälst du dich den selbst daran?" Er schluckte, aufeinmal sah der König der Nacht nicht mehr so selbstsicher aus.
,,Es ist kompliziert Ma Chére, vielleicht werde ich mich irgendwann selbst an meine Ratschläge halten. Aber wenn du meinen Bruder liebst.." Ich wollte ihn unterbrechen.
,,Du brauchst nichts sagen hübsche Isabelle, ich sehe es in deinen Augen. Dann sollte dich Angst nicht davon abhalten. Wirklich nicht. Du tust ihm gut, und er tut dir gut. Mehr braucht es nicht fürs Leben. Liebe findet immer ihren Weg. Wer weiß, vielleicht schafft sie es ja irgendwann auch bei mir." Er wich geschickt aus, obwohl ich es in seinen Augen sehen konnte, das er noch immer den Nebel der Traurigkeit um sein Herz hatte, so sehnte er sich vermutlich nach dieser Zweisamkeit. Hoffentlich wird er jemanden finden der ihm den Nebel nehmen kann.
Bevor ich etwas sagen konnte, legte sich eine Hand auf unsere verschränkten Hände.
,,Darf ich abklatschen?" Grinsend trat Lechery beiseite und machte seinen Bruder Platz. Sofort nahm er seinen Platz ein und zog mich fest an seinen warmen trainierten Körper, den ich in letzte Zeit immer wieder bewundern durfte.
,,Denk an meine Worte Ma Chére." Damit ließ er uns alleine, Pride fing sofort an mich auf der Tanzfläche zu führen und zu drehen.
,,Was meinte er damit?" Pride grinste mich breit mit seinen weißen Zähnen an, geheimnisvoll zuckte ich mit den Schultern.
,,Ein Geheimnis, vielleicht wenn du heute ganz lieb bist, werde ich dir verraten über was wir uns unterhalten haben." Er legte seinen Kopf schief, drehte mich in seinen Armen und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich wusste das er mich eigentlich küssen wollte. Aber wir waren in der Öffentlichkeit, überall waren Fotografen. Selbst wenn man uns so ablichten würde, so könnten wir behaupten es wäre einfach Arbeit. Aber nicht wenn wir einen Kuss austauschen würden. Ich öffnete meine Augen, sah an einer Ecke eine Gruppe Frauen, die betrachteten mich abschätzig, ich sah wie sie flüsterten. Sogar mal mit einem Finger auf mich zeigten. Ich schluckte. Genau das wollte ich heute nicht sehen.
,,Pride.." Ich wollte mich aus seinen Armen winden. Allerdings drehte er mich nur und tanzte unbeirrt weiter.
,,Wir werden schon angestarrt Pride. Das will ich dir ersparen." Er zog nur die Augenbrauen zusammen, warf einen wütenden Blick zu den Haufen Frauen, und zog mich enger an sich.
,,Die sind nur neidisch Sunshine. Jede von Ihnen hat mich schon angesprochen ob ich mit ihnen tanze. Aber ich bin mit dir hier. Es gibt keinen Platz für eine andere." Mein Herz fing an zu rasen, als er mir wieder ein sanftes Lächeln zuwarf. Wieder nahm er mir meine Sorgen. Er könnte es alleine nur mit einem Wort. Sunshine. Ob es ihm eigentlich bewusst war, wie viel er mir bedeutete.
,,Lass uns den Abend genießen, es geht sowieso nicht mehr lange. Dann gehen wir nach Hause, bestellen uns was leckeres, schauen vielleicht einen Film, dabei massiere ich dir die Füße, und wenn du dann noch willst, verwöhne ich dich noch ein bisschen mehr." Ich lachte auf, wollte mich gegen ihn lehnen, ich stellte mich nur etwas auf die Zehnspitzen, hin zu seinem Ohr.
,,Warum verschwinden wir nicht gleich?" Sein Griff wurde etwas feste, ich spürte wie sich seine Beule etwas an mir rieb.
Das deute ich mal so, dass wir jetzt verschwinden.

Seven Deadly Sins / Pride / Bd. 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt