Aufgelöst saß ich nun in Lecherys Apartment. Einzelne Tränen rollten noch über meine Wangen, jedoch fühlte ich mich leer. Ich spürte nicht einmal mehr meinen Herzschlag. Alles war dumpf und schien ohne Farbe. Ich wollte nicht in meine Wohnung, zu groß ist die Angst Pride könnte dort auftauchen. Ich wollte keine Lügen mehr hören.
,,Komm, Ma Chére. Ich bin mir sicher dafür gibt es eine andere Erklärung." Lechery legte mir eine Decke über die Schultern und setzte sich mir danach gegenüber.
,,Hast..Hast du mir einen Scoth?" Trinken war vermutlich nicht die beste Lösung. Aber ich wollte wenigstens die Wärme des Alkohols spüren.
,,Narürlich, warte kurz." schnell flitzte er zu einem schönen goldenen Beistelltisch.
,,Er wird mich hier doch nicht finden, oder?" flüsterte ich leise, als er mir ein Glas reichte. Er seufzte, fuhr sich übers Gesicht.
,,Ich glaube nicht Ma Chére, ich habe 3 Wohnungen und ein Haus, etwas außerhalb. Außerdem noch ein Haus in Malibu. Er müsste vermutlich den ganzen Tag suchen. Könnte ja auch sein ich bin in einer meiner Clubs mit dir gefahren, von denen ich 4 Besitzer, bald sogar 5." ich nickte langsam, nippte an meinem Scoth. Er lief runter wie Butter. Irgendwie hatte er was süßliches. Damit hatte ich nicht gerechnet.
,,Das ist Butterscoth Izzy, ich denke das schmeckt dir besser, als Zeug was in der Kehle brennt." Ich wusste nicht ob ich ihm dankbar sein sollte. Eigentlich wollte ich ein brennen in meiner Kehle fühlen, damit den anderen Schmerz, Schmerz in meinem Herzen bekämpfen.
,,Sie hat.. sie hat gesagt, dass sie endlich den nächsten Schritt machen könnten. Das sie endlich heiraten könnten, eine Familie gründen würden. So wie sie sich es gewünscht hatten." Ich schluckte, meine Hände zitterten. Ich griff das Glas fester, nicht das der Tropfen auf Lecherys teuren Designermöbeln landet.
,,War..war ich einfach nur etwas Spaß? War alles eine Lüge?" Ich hörte mein Handy irgendwo in dauerscheife klingeln. Ich wollte seine Stimme aber nicht hören. hastig nahm ich einen größeren Schluck.
,,Hat er mir das alles nur vorgemacht? Wir sind uns so nahe gekommen Lechery. Ich habe ihm so vertraut. Ich habe geglaubt das er es ernst meint. War ich einfach nur eine Affäre?" Ich schluchzte.
,,Hey.. hey sag sowas nicht. Ich habe meinen Bruder nie so glücklich wie mit dir gesehen. Isabelle, ich glaube nicht das du eine Affäre warst. Ich dachte, ich dachte du bedeutest ihm viel mehr." zögerlich setzte er sich neben mich. Legte einen Arm um mich, und ich krümmte mich zu einem Ball zusammen. Drückte mich an seine Brust und ließ mich von ihm trösten.
,,Sie sagte das sie es wollten. Der nächste Schritt. Das kann ich doch nicht falsch verstanden haben." Lechery nahm mir das Glas wieder aus meinen Händen. Seufzte tief. Nahm selbst den letzten Schluck. Ob er überhaupt wusste wie man eine Frau tröstete? Ich glaube nicht das Lechery alle Tage eine Frau auf seinem Sofa sitzen hat, die wie ein Schlosshund heult.
,,Willst du nicht nochmal mit ihm reden? Vielleicht hat Amber sowas ja geplant. Ich meine es muss doch gar nicht sein Kind sein."
,,Sie sagt sie ist in der zwanzigsten Woche... da hatte Pride eine Verabredung mit ihr. Das weiß ich noch. Es würde ungefähr passen." Es passt eigentlich perfekt.
,,Fuck, so dumm kann er doch nicht sein."
Er klang verärgert. Ich zuckte lediglich mit den Schultern. Ich dachte wir hatten was besonders, aber da lag ich wohl falsch.
,,Außerdem, im Büro hat er sie nicht von sich fern gehalten. Sie hat ihn ständig berührt. Er hat nichts dazu gesagt. Sie nicht aufgehalten. Er hat es einfach passieren lassen. Auch als ich da war." seine Umarmung wurde fester. Lecherys Umarmung fühlten sich an, wie eine Bärenumarmung. Irgendwie schenkten sie mir Trost. Wo hätte ich den sonst finden sollen? Pride war der Grund, ich hatte noch nicht wirklich Freunde gefunden. Die von der Arbeit zählten nicht. Zu Sue meiner Nachbarin wollte ich nicht gehen, so eng war ich mit ihr nicht. Ich hatte nur Lechery, der irgendwie zu einem Freund geworden war.
,,Ständig hat er mir Honig um den Mund geschmiert. Mich seine Farben genannt. Sein Sunshine. Alles nur Lügen. Ich war eine einfache Affäre, war doch klar das der große Pride Sins, sich niemals mit sowas wie mir eine Zukunft aufbauen würde. War doch klar das es ein super Model oder eine Adelstochter wird." Ich vergrub mich stärker an seiner Brust.
,,Ich bin so dumm und naiv gewesen Lechery, ich hätte es niemals dazu kommen lassen dürfen. Jetzt muss ich kündigen und mir was neues suchen. Fuck was hatte ich mir nur dabei gedacht."
,,Das stimmt nicht Isabelle. Du warst nicht dumm und naiv. Außerdem bist du eine schöne, starke wundervolle Frau. Du bist perfekt wie du bist, du musst dich nicht mit anderen Frauen vergleichen. Ich weis nicht was abging, aber wie gesagt ich bin mir sicher es gibt eine Lösung. Aber vielleicht brauchst du erstmal Abstand. Vielleicht auch Pride. Und falls er nicht zur Besinnung kommt, werde ich ein ernstes Wörtchen mit ihm sprechen müssen." Ich konnte und wollte nicht glauben das es Pride doch ernst mit mir gemeint hatte. Er würde jetzt glücklich werden mit dieser absolut hinreißenden Amber Bradworf. Hochzeit und Kind.
,,Eine Pause...ja vielleicht... vielleicht sollte ich New York erstmal verlassen." Zögerlich entfernte ich mich von ihm, seine Blauen Augen musterten mich mitleidig. Er reichte mir sein Stofftaschentuch. Es brachte mich kurz zum Lächeln.
,,Wow ein Gentleman der alten Schule." auch er lächelte kurz.
,,Natürlich, Mum würde mir in den Arsch treten, wenn ich einer Frau in Tränen nicht helfen könnte."
Ich überlegte, Familie. Ja... Ich glaube ich brauchte Familie. Das würde mir helfen. Ich müsste über meinen Schatten springen.
,,Hast du den einen Ort um Pause zu machen? Ich kann dir auch mein Strandhaus anbieten, wird vermutlich der letzte Ort sein an dem Pride suchen würde." Versöhnlich streichelte ich kurz über seine Bärtige Wange.
,,Das ist nicht nötig Lechery, wirklich. Ich habe einen anderen Ort wo ich hin sollte. Allerdings wenn es klappt, benötige ich vielleicht ein letztes Mal deine Hilfe. Danach bist du mich los." er lächelte schief.
,,Ma Chére, ich würde dir immer helfen. Nur weil mein Bruder gerade dabei ist Scheiße zu bauen. Ich werde dich nicht im Stich lassen. Wer weiß, vielleicht wird doch wieder alles gut." Es war süß, anscheinend bedeutete ich ihm wohl auch etwas. Er war wirklich ein guter Freund. Würde er diese Seite nur einer anderen Frau zeigen und endlich loslassen, dann würde er auch sicher die richtige finden. Ich bin mir sicher er würde sie wie eine Königin behandeln.
Langsam erhob ich mich, nahm mein Handy in die Hand, streifte alle unzähligen Nachrichten und Anrufe beiseite. Ich wählte eine Nummer, von der ich hoffte das sie noch richtig war. Zögerlich wartete ich auf eine Meldung am anderen Ende.
,,Fischer?" Ich schluckte. Die rauchige Stimme klang noch immer wie in meiner Erinnerung.
Ich schluchzte wieder. War das wirklich der richtige Weg? War das weglaufen? Oder Selbstschutz? Aber ich brauchte er. Ich brauchte meine Familie. Ich hoffte sie waren nicht mehr sauer auf mich.,,Daddy? Kann ich nach Hause kommen?"
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Seven Deadly Sins / Pride / Bd. 1.
RomanceIsabelle Fischer betritt die Hochglanzwelt der Werbebranche wie ein lebendiges Gemälde, das mit jeder Farbe des Spektrums spielt. Zwischen den makellosen Linien von Pride Sins professioneller Welt wird sie zur Kunst, die den grauen Alltag mit einem...