Seven Deadly Sins / Pride / Bd. 1.

Kapitel 4.

Mit Lechery zusammen in einem Raum zu sein, war nicht so schlimm wie erwartet. Er ließ mich weitesgehend in Ruhe, arbeitete an seinem Laptop den er aus seiner Designerledertasche gezogen hatte. Tatsächlich hatte er uns beiden einen Kaffe geholt.
Und ich kam schneller mit meiner Arbeit zurecht als ich erwartet hatte. Irgendwie ging mir die Arbeit wirklich einfach von der Hand. Sodass ich sogar vor meiner Mittagspause mit allem fertig wurde und gleich meinem Boss sagen konnte, dass sein Bruder auf ihn gewartet hatte.
Jetzt saß mir Lechery gegenüber und wir teilten uns eine Packung Keckse die ich in meiner Tasche gefunden hatte.
,,War Pride denn bisher nett zu dir Izzy? Ich weis wie mein Bruder sein kann." Forschend beobachtete er mich.
,,Ich kann mich nicht beschweren Lechery. Heute Morgen hatte er mich sogar im Aufzug aufgefangen. Ich bin ihm in die Arme gestolpert. Kein guter erster Eindruck. Aber ansonsten kann ich nicht klagen. Ich habe alle seine Termine durchgetaktet. Er wird sich wohl kaum über etwas beschweren können."
Mittlerweile waren wir sogar beim Du angelangt. Es gefiel mir. Mich mit ihm so locker unterhalten zu können. Er hatte auch aufgehört mir ständig Komplimente zu geben, vielleicht hatte er eingesehen das er nicht mein Typ war. Obwohl es bestimmt viele Frauen gab, die nach seiner Aufmerksamkeit lechzten. Aber Jason Mamoa, war zwei heiß, aber nicht der Typ Mann den ich haben wollte.
,,Das ist gut, solange du deine Arbeitsmoral so oben hälst. Ich kann dir verraten das er leider zu oft die Geduld verliert, er kann manchmal etwas herrisch werden. Ich weiß wie mein großer Bruder sein kann." Es ist echt erstaunlich einen so großen Mann vor mir sitzen zu haben, der Mr.Sins großer Bruder nannte.
,,Bisher habe ich davon nichts mitbekommen, zu mir war er noch nicht all zu unfreundlich. Ein geschäftlicher Ton eben. Wir sind ja hier auch auf der Arbeit."
Ich grinste ihn breit an. Er soll auch nicht denken das ich über meinen Boss schlecht dachte, auch wenn er ein arroganter Arsch war.
,,Von seiner letzten Assistentin habe ich ein paar Unterlagen bekommen und Warnungen. Mal sehen, ich werde meinen Job gut machen!" redete ich mir selbst zu. Ich brauchte diesen Job so sehr und die Bezahlung ist auch klasse, ich kann es kaum erwarten meinen ersten Gehaltscheck zu bekommen.
,,Das ist gut Ma Chére. Lass dich nicht unterbuttern, er kann manchmal herrisch sein, aber ich habe im Gefühl, du wirst es hinbekommen." auch er lächelte wieder breit, seine perfekten gerade Zähne grinsten mich an. Gott, die Eltern von den Sins, müssen ja wahnsinnige Gene haben.
,,Das will ich meinen! Ich bin auf einer Ranch aufgewachsen in Texas. Ich weiß wie man seinen Dickkopf durchbringt! Glaub mir."
,,Ach daher der leichte Akzent! Und ich habe mich schon gefragt woher der kommt." Lechery war wirklich ein angenehmer Zeitgenosse. Bei ihm fühlte ich mich nicht dazu aufgefordert zu Kämpfen. Nicht wie bei seinem Bruder. Er war irgendwie anschmiegsam, auf seine raue männliche Art.
,,Und ich dachte ich hatte ihn mir vollends abgewöhnt."
Gerade als ich nach meinen Handy griff um meinem Boss den nächsten Termin zu nennen, wurde seine Tür die zu meinem angrenzte aufgerissen.
,,Miss. Fischer, haben sie schon mit meinem Bruder klären können das er sich zu beeilen hat. Der nächste Termin wurde abgeblasen, ich habe gerade eine Email erhalten." Er sah noch nichteinmal zu mir auf. Seine Augen waren fest auf sein Smartphone gerichtet. Ich sah für einen Moment zu Lechery, verdrehte die Augen, was er wieder mit einem breiten Grinsen quittierte.
,,Mr.Sins, dass wusste ich nicht. Ich habe keine Meldung erhalten. Ich kümmere mich darum. Allerdings ist ihr Bruder schon anwesend."
Mein Boss ließ ruckartig seinen Kopf nach oben schnellen. Sah erst zu mir, dann zu seinem Bruder. Betrachtete die Situation mit einem Stirnrunzeln, das Fragezeichen in seinen Augen wurde immer größer, als er die Tassen und die Kekse sah.
,,Hey Bruderherz! Nimms deiner Assistentin nicht krumm, sie hat sich hervorragend um mich gekümmert. Hatte sogar gewartete bis du mit deinem Termin fertig bist." Lechery erhob sich elegant aus seinem Stuhl und schlenderte zu seinem großen Bruder, drückte ihn einen Moment an sich.
,,Was machst du den schon hier? Wolltest du dich nicht sogar verspäten?" Seine Augen huschten wieder zu mir, war das etwa Wut?
Was glaubte er den bitte, wie ich mich um seinen Bruder gekümmert hatte?
Ich schnaubte, verdammt ich war doch nicht so Unprofessionel.
,,Klar, war aber früher mit meine Terminen fertig, hab den Rest hier erledigt. Lass uns was essen Lieblingsbruder und lass der Armen Izzy auch ihre Pause. Hat sie sich verdient. Sie ist sogar mit allem Fertig geworden." Lechery lobte mich in den Himmel, ich kicherte, verstummte jedoch als ich wieder diesen eiskalten schneidenden Blick meines Bosses abbekam. Herrje, was war er den bitte für ein Stoffel.
,,Lieblingsbruder? Nächste Woche ist es Greed, wenn du dir wieder einen neuen Club unter den Nagel reißen willst."
,,Hab dich nicht so, los ich verhungere noch." Lechery legte seinen Arm um die Schultern meines Bosses, was gar nicht so leicht war, auch wenn er ein Hüne war, war Pride mindestens 5cm größer.
Er zwinkerte mich allerdings zu als er Pride zur Tür zog, dieser schüttelte seinen Arm ab.
,,Miss.Fischer. Auf meinem Schreibtisch liegen noch einige Unterlagen die es zu sortieren gilt. Kümmern sich drum. Sobald ich wieder da bin begleiten sie mich zu einem weiteren Termin." Ich zwang mich zu einem Faden Lächeln. Also keine Mittagspause für mich, auch nicht schlimm. Ich habe ja meine Kekse.
,,Verstanden Mr.Sins. Guten Appetit." auch wenn er so scheiße unfreundlich zu mir war, würde ich ihm einfach weiterhin mit Freundlichkeit begegnen.
Mit einem knappen Nicken entließ er mich und ging aus der Tür.
Lechery drehte sich allerdings noch mal zu mir.
,,Vielen Dank für die nette Unterhaltung Ma Chére. Genies die Ruhe." mit einem Zwinkern zog er meine Tür hinter sich zu und ich konnte nur lächelnd die Augen verdrehen.
Ich wusste damit wollte er mir sagen, dass ich trotz der Anweisung von Mr.Sins etwas essen sollte.
Und mit einem hatte er Recht. Ich werde die Stunde die mein Boss nicht hier ist, in vollen Zügen genießen.