Kapitel 7.

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Nervös spielte ich mit meinem Bleistift in der Hand während ich beobachtete wie mein Program das letzte Protokoll übernahm. Ich spürte Mr.Roths Blick ekelhaft penetrant auf mir. Hergott konnte er nicht woanders hinsehen? Zu jeder Sekunde fühlte ich mich zunehmend unsicherer.
Mr.Sins Blicke waren fast immer kalt und undurchsichtig. Jedoch waren sie nie unangenehm. Es war eher so, als hinterließen sie ein heißes Prickeln.
Aber Mr.Roth, seine Blicke waren offen und widerwärtig. Sie bescherten mir eine panische Gänsehaut. Es war fast so als würde er mich mit seinen Blicken ausziehen, sich Dinge vorstellen an die ich nicht einmal denken wollte.
Hätte ich Mr.Sins darüber in Kenntnis setzten sollen? Hätte er mir geholfen? Vermutlich schon.
Jedoch war Mr.Roth ein langwieriger Mitarbeiter, vielleicht würde man mich auch als hysterisch abstempeln. Mir sagen ich würde Probleme sehen, wo keine sind. Dann hieß es, sowie in den letzten Wochen, Zähne zusammenbeißen und sobald mein Protokoll fertig ist, fluchtartig verschwinden.
,,Projekt Red verläuft gut, Mr.Sins kann wirklich stolz sein, so viele gute Arbeiter um sich herum zu haben, die das für ihn regeln." Überrascht hob ich meinen Blick. Mr.Roth lobte ganz eindeutig sich selbst. Sein Arroganter Blick fing meinen ein.
,,Ja, da haben Sie recht Mr.Roth. Aber ohne seine vielen Ideen, wären wir niemals so gut dabei weggekommen."
Ich beobachtete wie er sich von meiner Couch erhob. Langsam zu mir lief und sich auf meine Schreibtischkante setzte. Die unangenehme Gänsehaut wurde immer stärker. Wie ein Raubtier lies er seinen Blick über meine Beine wandern. Zum Glück hatte ich meine Schuhe angelassen. Für den Fall ich müsste fliehen. Aber wenn er so vor mir stand, nahm er mir jeden möglichen Raum zur Flucht.
,,Nennen Sie mich doch Carl, Isabelle." Ich schluckte, der Kloß in meinem Hals verdichtete sich immer weiter. Ich wollte nicht das er mich beim Vornamen nannte.
,,Wenn wir uns schon so oft über den Weg laufen, finde ich das angebracht." Seine Lippe zuckte, das Muttermal verzog sich. Izzy nicht drauf starren! Auch wenn sogar zwei Haare raus wuchsen.
,,Wenn es Ihnen, ich meine dir, lieber ist." Ich werde ihm nicht Izzy anbieten. Der Name ist nur für Leute die ich wirklich mochte.
Aber ich wollte noch nicht mal bei diesem Mann, dass er meinen Vornamen aussprach. Aber vielleicht übertrieb ich es ja nur. Wir sind Arbeitskollegen, vielleicht wollte er nur eine lockere Stimmung?
,,Es ist persönlicher, auch wenn ich nicht abgeneigt bin, wenn du mich bei gewissen Situation beim Nachnamen nennst." Seine Augen funkelten scheinheilig. Er redet doch nicht über das, was ich denke. Oder?
,,Natürlich wenn wir uns außerhalb bei einem Meeting treffen, werde ich dich Mr.Roth nennen. Sollte ja keiner denken wir wären unprofessionel." Ich probierte mich an meinem Lächeln, ihm so den Wind aus den Segeln zu nehmen.
,,Das habe ich nicht gemeint." Mein Atem stockte. Carl, so wie ich ihn nennen sollte, erhob sich von meinem Tisch und stellte sich vor meinen Stuhl. Keine Fluchtmöglichkeit.
Seine Hände umschlossen meine Armlehnen.
,,Ich habe deinen Blick gesehen Izzy, wie du mich bei diesem Meeting gemustert hast, deine Beine zusammen gedrückt hast. Das muss dir nicht peinlich sein." Ich versuchte meinen Rücken immer weiter in meinen Stuhl zu pressen.
,,Ich weiß nicht was du meinst Carl. Falls ich dir falsche Signale geschickt habe, tut es mir leid." Ganz sicher hatte er nicht diese Reaktion in mir hervorgerufen. Sondern mein Boss, an den ich überhaupt nicht denken sollte. Jetzt aber wäre es mir lieber, er wäre noch hier im Tower. Dann wäre ich mit Carl nicht allein.
,,Zier dich nicht so Izzy, ich sehe doch wie dich das anmacht. Lass uns das Spielchen beenden." Eine Hand legte sich auf meinen nackten Oberschenkel, wollte nach oben streichen. Panisch griff ich nach seiner Hand, hielt sie fest.
,,Carl, hör auf. Es ist ein Missverständnis und es tut mir leid wenn du es als Einladung von mir gesehen hast. Aber ich will das nicht." Panisch versuchte ich meine Stimme stark klingen zu lassen. Sie hörte sich jedoch dünn und zittrig an.
Carl jedoch schien das nicht zu interessieren. Ich konnte nicht so schnell schauen, so schnell umgriff er meine Handgelenke, umschloss sie wie ein Schraubstock. Ein entsetzter Schrei entfloh meiner Kehler als er mit einer anderen Hand in mein Haar griff und meinen Kopf in den Nacken riss. Ich wimmerte.
,,Carl! Hör sofort auf damit! Ich will das nicht." Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen schossen.
Er jedoch leckte sich die Lippen, seine Pupillen nahmen fast seine gesamte Iris ein.
,,Alle vor dir haben sich geziert, aber am Ende geben sie doch alle nach. Alle nehmen sie irgendwann meinen Schwanz auf Izzy, du willst es auch. Ich kann es doch in deinen Augen sehen." Er war Verrückt!! Haben Mr.Sins Assitentinen deswegen gekündigt? Nicht wegen meinem Boss, sondern wegen ihm?
Was hatte Cynthia gesagt?

Schau das du nie bis spät abends im Büro bleibst.

Ich dachte sie wollte mir damit sagen, ich soll einfach pünktlich Schluss machen. Das sie damit Mr.Roth gemeint haben könnte.
,,Bitte! Lass mich los. Wir können das ganze hier vergessen, ich werde es niemanden sagen. Aber bitte, ich will es nicht!" Ich flehte, versuchte aus seinem Schmerzhaften Griff zu entkommen. Er grinste nur weiter.
,,Ich liebe es, wie du dich zierst Izzy." fest presste er seine Lippen auf meine. Mir wurde augenblicklich schlecht. Galle schlich sich in meine Kehle. Tränen rannten über meine Wangen. Ich versuchte mich zu wehren, schüttelte mit dem Kopf, versuchte ihn mit meinen Beim zu treten. Aber er lies sich nicht davon beirren. Ich wollte ihn beißen aber seine Lippen gingen zu meinen Hals.
,,HÖR SOFORT AUF DAMIT! ICH WILL DAS NICHT!" verzweifelt versuchte ich ihn anzuschreien, doch er lachte nur, riss mich aus dem Stuhl, verdrehte meine Arme auf den Rücken und presste mich auf meinen Tisch. Ich spürte wie er sich an mir rieb. Wieso zur Hölle trug ich heute einen Rock! In Hosen könnte ich es ihm bestimmt schwerer machen.
Seine Hand ging aus meinen Haaren, stoppten meine Hilfeschreie. Auch als ich ihm in die Hand biss, hörte ich ihn nur Lachen.
,,Du gefällst mir Izzy, wie schön du Kämpfen kannst! Wie eine richtige Wildkatze." Tränenbäche stürzten über meine Wangen.
Kann mir den keiner Helfen! Ich trat nach seinem Schienbein, jedoch bezweckte ich nur das der Polizeigriff immer schmerzhafter wurde. Mein Schultergelenk schmerzte immer mehr. Meine Knochen jaulten vor Schmerz. Wie sollte ich das aushalten? Wieso kann niemand hier sein.
Sein ekelhafter Atem spürte ich an meinen Hals, ich schluchzte. Sowas war mir noch nie passiert, habe nie daran gedacht das mir sowas auf der Arbeit passieren könnte.
Warum ist niemand hier und hilft mir?

Seven Deadly Sins / Pride / Bd. 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt