Kapitel 19

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,,Hey Isabelle!" lächelnd lief ich auf die Rezeption zu.
,,Guten Morgen Julia, sind die erste. Abzüge von Dior schon da? Dann kann ich sie Mr.Sins gleich vorlegen." Julia grinste mich breit an hinter ihrem Schreibtisch und fischte einen dicken Umschlag hervor.
,,Du hast Glück, die sind heute Morgen eingetroffen. Lechery Sins wird auch gleich eintreffen, ich habe ihn gleich eine Nachricht geschickt. Er will die ersten Abzüge auch immer gleich sehen. Sag mal Isabelle, was hast du mit unserem Boss gemacht?" Verwirrt blinzelte ich sie an, drückte den Umschlag an meine Brust und rückte meine sechseckige Pinke Brille auf meiner Nase zurecht.
,,Ja, ich kenne Lechery. War klar das er sie gleich sehen will. Wie meinst du das?"
,,Na seit heute Morgen hat Mr.Sins jeden begrüßt. Und er lächelt! Lächelt!" Ich lachte laut auf.
,,Oh Julia, ich hab gar nichts gemacht. Wer weiß vielleicht hat er einfach einen guten Tag." sie lehnte sich nach vorne, hielt ihre Hand vor dem Mund.
,,Vielleicht liegt es auch an seinem Besuch, kennst du diese Bradworf? Sie ist gerade vor dir hier durchgelaufen." ein Schmerz breitete sich augenblicklich in meiner Brust aus, jedoch ließ ich nicht mein Lächeln fallen. Amber war hier? Was wollte sie? Eifersucht fraß sich durch meinen Magen. Aber das musste ich doch gar nicht sein. Pride und ich hatten etwas. Wir waren zwar noch ein etwas, aber es wurde mehr. Wir haben viele Schritte nach vorne gemacht. Meiner Meinung nach, waren wir fast soweit. Ich war doch seine Sunshine. Das musste doch etwas bedeuten. Vorallem seit diesem Wochenende, gab es soviel mehr zwischen uns.
,,Ja, ich glaube er ist vor ein Paar Wochen noch mit ihr ausgegangen. So weit ich aber weis gab es schon lange keine Dates mehr zwischen ihnen."
Sie nahm einen Schluck aus ihrer Teetasse und wackelte mit den Augenbrauen.
,,Sie sah ziemlich glücklich aus, ist direkt in sein Büro gestürmt. Vielleicht kannst du ja mal nachschauen. Ihr habt doch ein Büro zusammen?" Ich versuchte mich an einem Lächeln.
,,Klar, ich bring ihm erstmal die Bilder."
Ich verabschiedete mit einem Winken. Fast fiel ich über meine eigenen Füße. So schwach fühlten sich meine Knie an. Ich hatte doch nichts zu befürchten.
Oder?
Zögerlich ging ich durch mein altes Büro, hob meine Hand an die Klinke. Ich wollte nicht rein, ich wollte diese Schönheit, Amber Bradworf, nicht sehen. Reiß dich zusammen Izzy. Wird schon nichts passieren.
Tief atmete ich ein. Ich musste nicht klopfen, dass war auch mein Büro. Also machte ich die Tür auf und platzte hinein.
,,Mr.Sins, ich habe die Abzüge von Dior. Ich hoffe ich komme nicht ungelegen." Amber lehnte gegen Prides Schreibtisch. Sie lächelte hinreißend. Ihre blonden Haare waren kunstvoll zusammengesteckt, perfekt geschminkte rote Lippen. Ihr graues Kleid schmiegte sich an ihren perfekten straffen Körper. Jedoch hatte sie einen runden Bauch. Ihre Finger strichen über seine Schulter. Eifersucht schnürte mir die Kehle zu.
,,Ah perfekt Miss. Fischer. Geben Sie mir sie gleich." er streckte mir seine Hand entgegen. Allerdings machte er keine Anstalten Amber daran zu hindern, ihn zu berühren.
langsam nickte ich, ließ mir nichts anmerken. Reichte ihm den Umschlag.
,,Lechery wird auch gleich eintreffen, Julia hat sich darum gekümmert." Ich räusperte mich. Verdammt Pride, hindere sie daran! sag was! Mach was!
,,Können Sie bitte verschwinden? Pride und ich haben gerade ein Gespräch." sie klang so hinterhältig mit ihrem süßen Lächeln.
,,Tut mir leid Miss.Bradworf. Aber hier ist auch mein Büro." Ich wollte nicht so schnippisch wirken, aber was sollte ich tun. Mein Herz schlug immer schneller, als ich mich umdrehte und zu meinem Schreibtisch lief.
Ich versuchte diese bizarre Szene zu ignorieren. Fuhr mein Computer hoch, meine Finger wurden kalt. Warum verfiel ich den so in Panik. Ich wusste das Prides Augen auf mir lagen. Er beobachtete mich. Sagte nichts. Ich wollte ihn allerdings auch nicht ansehen. Verdammt Pride! Schick die Schnepfe einfach weg.
,,Naja, Sie sind seine Assistentin. Wird ja nicht so schlimm sein wenn sie es auch hören." Ich stockte. Was durfte ich hören?
,,Pride! Sieh mal!" Ich hörte sie in ihrer Tasche wühlen. Erfreut quiekte sie auf, als sie etwas in Prides Hände drückte. Ich hörte ihn keuchen.
,,Pride! Wir werden Eltern! Ist das nicht schön. Ich hatte mir so gewünscht das es funktioniert. Ich bin jetzt in der zwanzigsten Woche!" Ich riss meine Augen auf. Mein Knopf schnappte sie Pride. Wie konnte es sein? Pride hatte doch bisher immer aufgepasst?
,,Vater?" er schluckte. Seine Augen suchten die meine. Ich sah die Panik. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen schossen.
Vater..Baby...Amber... Eltern?
,,Wir können endlich den nächsten Schritt wagen Pride, wir bekommen ein Baby! Sind das nicht schöne Nachrichten! Wir heiraten, gründen endlich die Familie die wir uns gewünscht hatten." Mir fehlte die Luft zum Atmen. Der Raum wurde immer enger. Meine Brust schmerzte. Stolpernd stieß ich mich von meinem Tisch ab.
,,Isabella!" Ich hörte Prides Stimme nur verzehrt.
Alles schien wie in Watte gepackt.
Ich hörte Ambers schnurren, vermutlich ließ er sich von ihr festhalten.
Ich hastete aus dem Büro hin in den Flur, ich ignorierte Julia, die mir einen fragenden Blick zuwarf. Es war mir egal. Jetzt war alles vorbei. Ein Baby. Pride bekommt mit der hübschen Adelstochter ein Baby. Sie will ihn heiraten. Fuck. War alles gespielt? War das Prides Plan? Hatte er mich belogen? Ich dachte ich wäre die einzige Frau mit der er ohne Kondom geschlafen hatte. Amber konnte ja nicht vom heiligen Geist schwanger werden. Ich hörte die Aufzugstüren, stürmte hinein. Arme schlossen sich aufeinmal um meine Taille, fingen mich auf, bevor ich zu Boden fiel.
,,Ma Chére! Was ist los?" Lechery! Lechery war hier. Ich schluchzte. Die Tränen lösten sich. Fiehlen in Wasserfällen über meine Wangen.
,,Lechery.. Bitte bring mich hier weg! Bitte!" Ich hörte wie Türen aufgerissen wurden.
,,Sunshine! Warte!" Ich schluchzte lauter. Ich wollte nicht das er mich so nannte. Ich wollte seine Stimme nicht hören. Lügen. Nur Lügen. Ich war nicht sein Sunshine. Ich sah wie Lechery die Türen schließen ließ. Er umarmte mich fester. Es fühlte sich so an, als würde er meine Scherben zusammenhalten, nur damit ich nicht zerbrach. Ich war ihn unendlich dankbar. Er stellte noch keine Fragen, er war einfach nur für mich da.
,, Ein Baby Lechery.. ein verdammtes Baby mit Bradworf!" eine Hand von ihm fuhr in mein Haar, drückte mich an seine Brust.
,,Fuck! Beruhig dich Ma Chére. Da ist sicher mehr dahinter. Das kann nicht sein." auch er schien fassungslos.
,,Ein fucking Baby... alles Lügen. Nur lügen. Exklusiv, er will sehen wohin das führt. Nur Lügen!" Ich durchnässte Lecherys Hemd. Ich fühlte wie er mit mir den Aufzug verließ. Irgendwo hörte ich Mr.Parker. Ich hörte ein Auto. Ich wurde auf einen weichen Sitz verfrachtet. Doch die Tränen wollten einfach nicht aufhören. Sie versiegten nicht. Verdammt, Ich dachte wir hätten Zeit. Ich dachte er würde mich auch lieben. Ein Baby.. mit einer anderen Frau.

Seven Deadly Sins / Pride / Bd. 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt