Kapitel 19| Aufmerksamkeit

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1 Monat später

Mittlerweile ist es ein Monat her, dass unsere Hochzeit stattgefunden hat. Emir ist von morgens bis abends weg. Teilweise arbeitet er von zu Hause aus, aber auch da sehe ich ihn gar nicht. Wären wir nur in Samsun gewesen. Da hätte ich mich wenigstens mit Pelin verabredet. Nun sitze ich hier, als wäre ich in einem Gefängnis. Gerade als ich was essen wollte, höre ich mein Handy klingeln. ,,Pelom." Pelin ruft mich FaceTime an. ,,Dünyam." Ich muss lächeln. ,,Wieso rufst du mich nicht an?" ,,Du bist doch bestimmt auf der Arbeit." sage ich weshalb sie ihre Augen verdreht. ,,Ja und ruf doch an. Naja egal und wie ist die Ehe?" Nun bin ich die die ihre Augen verdreht. ,,Keine Ahnung wie sie ist."

Ich fühle mich so, als habe ich mit einem Typen geheiratet, nur damit ich bei ihm zu Hause sitzen kann. ,,Was soll das denn heißen?" fragt sie verwirrt. An ihrer Stelle wäre ich auch verwirrt gewesen, aber so ist das nun mal. ,,Das ich keine Ahnung habe. Er ist ständig mit der Arbeit beschäftigt. Ich sehe ihn täglich maximum 1-2 Stunden mehr nicht." ,,Ist das sein Ernst? Biz seni ona niye verdik? Damit du bei ihm zu Hause rumhocken kannst. Jetzt sag mir nicht das ihr auch noch getrennt schläft." ,,Nein das tun wir nicht." ,,Wenigstens etwas. Trotzdem was soll das?" regt sich Pelin auf. Ich seufze einfach weil ich sichtlich von der Situation genervt bin. ,,Zieh dich doch bisschen schöner an, bereite ihm was vor, plan etwas schönes. Vielleicht erwartet Enişte es von dir?" ,,Wieso soll ich mich schön anziehen? Ich habe nicht vor mit ihm intim zu werden." Pelin fängt an zu lachen. ,,Wieso lachst du jetzt?" ,,Nichts nur so." Dabei lacht sie immer noch.

Gerade als ich mich umdrehe entdecke ich Emir. Oh Gott nein bitte. Bitte er soll gerade in die Küche gekommen sein. Es sieht aber nicht so aus, dass er gerade in die Küche gekommen ist, da er grinst. Emir kommt auf mich zu. Dabei spüre ich seine Hände an meinem Bauch ehe er in die Kamera schaut. ,,Baldız naber?" ,,Was solls Enişte arbeiten du?" ,,Auch." sagt er als er mich etwas mehr zu sich zieht. ,,Ihr seht so süß aus zusammen. Du machst meine Freundin nicht traurig oder Enişte?" Er sieht mich an, was ich vom Bildschirm erkenne, weshalb ich ihn anschaue. ,,Üzüyor muyum?" fragt er mich sanft, was ich aber nicht kommentiere. Er macht mich zwar nicht traurig, aber er hält mich gefangen und das macht mich irgendwie traurig. Ich merke wie er mit seinem Daumen meinen Bauch umkreist. ,,Also ich mache sie nicht traurig, aber ob sie glücklich ist ich denke nicht." Nachdem seine Worte seinen Mund verlassen hat, sehe ich ihn an, da er es gemerkt hat.

,,Dann mach sie glücklich. Biz sana kızı niye verdik?" Er fängt an zu grinsen. ,,Du meintest ja vorhin, dass sie ja auch was planen kann, bence hiç fena bi fikir değil." Ich schließe meine Augen, da es mir unangenehm wird. Dabei spüre ich wie meine Wangen anfangen sich zu färben. Keine weitere Sekunde später merke ich Emirs Lippen an meinem Haaransatz. ,,Kannst du mir einen Kaffee zubereiten?" Ich nicke nur, da ich meine Stimme nicht wieder finde. ,,Man sieht sich baldız." sagt er ehe er mich erneut küsst. Doch diesmal auf die Wange bevor er geht. Er soll damit aufhören mich ständig zu küssen. Schließlich ist das nur eine Ehe die bestimmt bald enden wird. Er liebt mich nicht und ich liebe ihn nicht. Wenn er das Mädchen sieht, welches seine Mutter für ihn gefunden hat, wird er mich bestimmt verlassen. Wer bin ich denn schon? Vielleicht wird er mir sogar fremd gehen? Vielleicht wird er sie in unser Leben mit einschließen. ,,Huuu Dünya." ,,Ja Pelo?" ,,Ich lege auf." Ich nicke verstehend, weshalb wir uns gegenseitig zu winken und auflegen. Nebenbei bereite ich Emirs Kaffee vor. So wie bei der Verlobung, denn da hatte es ihm auch gefallen.

Mit dem fertigen Kaffee gehe ich in das Arbeitszimmer. Ich serviere ihm seinen Kaffee und beschließe mich auf die Couch hinzusetzen. Dabei überkreuze ich meine Beine bevor ich mein Handy öffne und mir schöne Orte in der Nähe anschaue. ,,Eline sağlık güzelim." Doch ich antworte ihm nicht, weil ich im Moment vertieft bin. Emir hustet einmal um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, aber ich beschäftige mich weiterhin mit meinem Handy. ,,Was schaust du so vertieft, dass du mir nicht antwortest?" sagt er, sodass er mich erschreckt, da er sich neben mich hingepflanzt hat. Wann ist er bitte aufgestanden? ,,Hmm du schaust also nach möglichen Orte zum Besichtigen?" Meiner Meinung nach sitzen wir ziemlich nah, weil er auch sein Arm um meine Schulter platziert hat. ,,Meine Mutter kommt die Tage, danach möchte ich mit dir nach Rize." sagt er als er mich lächelnd ansieht. ,,Bist du dir sicher dass du mit mir nach Rize möchtest?" Sein Gesichtsausdruck wird ernst. ,,Natürlich möchte ich mit dir dahin. Du bist meine Frau." ,,Wahrscheinlich nicht mehr lange." nuschle ich vor mich hin.

,,Was hast du gesagt?" ,,Nichts. Naja da du ja auch dein Kaffee getrunken hast, kann ich ja gehen oder?" Ich möchte aufstehen doch werde aufgehalten. ,,Was ist los?" Er blickt mich ernst an. ,,Nichts jetzt lass mich bitte." Doch er lässt mich nicht. Emir wartet auf eine Antwort, die ich ihm nicht gebe. ,,Was hast du vorhin gesagt?" Ich verdrehe die Augen ehe ich erneut aufstehen möchte. ,,So können wir nicht kommunizieren wenn du meinst ständig den Raum verlassen zu müssen. Ich versuche mit dir zu reden und das zu klären was ich sonst eigentlich nie mache." ,,Ständig? Willst du mir jetzt sagen, dass ich das schätzen und dankbar sein soll? Bin ich etwa undankbar?" sage ich nun gereizt. ,,Vielleicht möchte ich nicht mit dir gerade reden? Hast du mal daran gedacht?" ,,Nein weil ich es klären möchte." sagt er nun etwas lauter, was mich erschreckt. Ich will hier weg. ,,Sag jetzt was dein Problem ist. Obwohl du keins haben könntest, denn du sitzt eh zu Hause rum."

Meine Augen weiten sich bei seinem letzten Satz, weshalb ich mit meiner ganzen Kraft ihn weg schubse und den Raum verlasse. ,,Dünya!" ,,Fick dich!" schreie ich ehe ich in das Schlafzimmer gehe und sie abschließe. Als ob ich ein Problem besitzen oder zu Hause sitzen möchte. Was denkt er sich denn bitte? Ich ziehe mich um ehe ich das Zimmer verlasse und zur Haustür gehe. Da ziehe ich meine Jacke und meine Schuhe an und verlasse das Haus. Ich gehe die Straße entlang, doch wohin mich dieser Weg führt, weiß ich nicht, aber ich muss weg bevor ich eine Panikattacke bekomme. Denn ich hatte vorhin schon das Problem nicht atmen zu können. Irgendwann komme ich an der Küste vom Schwarzmeer an. Ich setze mich auf eines der Bänke und schließe dann meine Augen. Das Geräusch vom schwarzen Meer beruhigt mich seit meiner Kindheit. Zwar ist es kalt aber trotz dessen spüre ich die innere Ruhe. 

***

Huhuu

Da bin ich wieder 👀❤️

Dünya tut mir ehrlich leid 🥲

Was meint ihr was als nächstes passieren wird?🤔

Bis dann❤️

Benimsin..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt