Liam
Als wir uns voneinander lösen, grinst er mich an, als hätte ihn seit Ewigkeiten niemand mehr in den Arm geschlossen. Und irgendetwas in mir sagte mir, dass das auch so war.
Er strich sich das blonde Haar aus dem müden Gesicht, dessen Wangen plötzlich gerötet schienen. Mein Blick wanderte an ihm nach unten, ich musterte ihn ganz genau. So genau, dass ich mir dabei etwas seltsam vorkam.
Die dünnen Beine steckten in einer schwarzen, viel zu großen Jogginghose, über dem weißen Shirt trug er eine schwarze Kapuzenjacke, deren Ärmel er mit seinen Fingern festhielt.
Mittlerweile war auch Harry neben uns zum Stehen gekommen. Ein Grinsen zierte seine Lippen. Obwohl er ihn nicht kannte, ging er auf Niall zu und zog ihn in eine kurze Umarmung. Ich konnte nicht genau sagen, was Niall in diesem Moment dachte, aber ich konnte sagen, dass er ziemlich überrascht war.
Als er ihn wieder losließ, holte er tief Luft, sah mich an und grinste noch immer auf die gleiche Art und Weise wie noch vor zwei Minuten, als wir uns zum ersten Mal begegnet waren.
Als wir uns langsam auf den Weg zum Ausgang machten, konnte Harry sich weder Kraftausdrücke noch Flüche verkneifen, als wir uns bereits zum zweiten Mal verliefen. Unauffällig stupste mein Ellbogen den Seinen an - eine Geste, die ihn zum Schweigen bringen sollte. Ich lebte mit ihm zusammen, folglich war ich derartige Situationen gewöhnt - Niall hingegen dachte sich vermutlich seinen Teil.
Als ich ihm jedoch einen kurzen Blick zuwarf, um meine Theorie zu überprüfen, grinste er nur vor sich hin, während er seinen - in meinen Augen auffällig kleinen - Koffer hinter sich herzog. Harry konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, und ich wand meinen Blick erneut zu den zahlreichen Schildern, die die Menschen zum Ausgang lotsen sollten. Uns hingegen verwirrten sie bloß.
„Es ist wirklich traurig", seufzte Harry, „Dass keiner von uns dreien eine Ahnung hat, wie wir hier rauskommen sollen, andere sich aber allein zurechtfinden."
„Da", Niall deutete auf einen Gang am Ende des Flurs. Und tatsächlich prangte über diesem Gang ein Schild, das den Weg zum Ausgang markierte.
Ein tiefes Seufzen drängte sich aus meiner Brust.
Mittlerweile hatte ich darauf bestanden, Niall's Koffer zu tragen. Obwohl er nur widerwillig zugestimmt hatte, war es nicht schwer zu erkennen, dass er froh war, eine Last weniger mit sich herumtragen zu müssen.
Als wir den Ausgang schließlich nach weiteren zehn Minuten erreicht hatten, seufzte Harry glücklich auf. Sein Blick wanderte auf den Boden, und als er die vielen Pfützen bemerkte, sah er in den Himmel. Er rollte beide Augen.
„Es regnet", stellte er fest und sah erst zu mir, und dann zu Niall.
Ich fuhr mir mit beiden Händen über das Gesicht und zog die Autoschlüssel aus meiner Hosentasche. „Ich hol den Wagen. Wartet hier."
Niall
Es regnete in Sydney. Als Liam sich bereiterklärt hatte, den Wagen zu holen, stand ich allein mit seinem Zimmerkollegen am Haupteingang des Terminals und hoffte, er würde bald wieder zurück sein. Nicht, dass Harry mir nicht sympathisch gewesen wäre, aber ich fühlte mich nicht wohl in der Gegenwart fremder Menschen.
Er aber lächelte mich an und strich sich eine Strähne des lockigen Haares aus dem Gesicht. „Wie war dein Flug?"
Ich zuckte beide Schultern und dachte einen Moment lang darüber nach. „Anstrengend", zwang ich mich schließlich zu einem Lächeln und sah, wie er anfing, zu grinsen.
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Tumblr. (Niam AU)
FanfictionNiall und Liam kennen sich eigentlich gar nicht. Der einzige Kontakt besteht vorerst über Tumblr, einer Website, die schon vielen Menschen geholfen hat - für manche aber das genaue Gegenteil bedeutet. Nach einiger Zeit ist ihr Vertrauen so weit gewa...