Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! :)
Viel Spaß beim Lesen und lasst mir ein paar Votes und Kommentare da ^^
Hab euch lieb xx
All the love xxx
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Niall
Dass ich jeden Tag erst gegen Mittag aufwachte, lag wohl weniger an meinem Jetlag, als an allgemeiner Erschöpfung. Heute war es sogar fast ein Uhr geworden - dabei hatte ich mir geschworen, mindestens zwei Stunden früher aufzustehen.
Als ich mit einem vermutlich ziemlich verschlafenen Blick das Wohnzimmer betrat und mich noch immer übermüdet am Esstisch niederließ, konnte Liam sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Du siehst aus, als hättest du den Kater deines Lebens."
Ich seufzte. „Dazu hätte ich mich betrinken müssen."
„Das Traurige ist, dass du die ersten Stunden des Tages immer so aussiehst", mischte Harry sich ein und ließ sich amüsiert auf einem Stuhl mir gegenüber nieder. „Möchtest du etwas trinken?"
Ich nickte, und Liam machte einige Schritte in die angrenzende Küche und kam wenig später mit einem Glas Wasser wieder zurück. „Hast du Hunger?"
Ich zuckte beide Schultern, während ich das Glas in einem Zug leerte. Von Hunger konnte man nicht unbedingt sprechen, Appetit hatte ich hingegen sehr wohl.
„Harry und ich wollten nämlich etwas essen gehen, sobald du wach bist", grinste Liam und warf einen demonstrativen Blick auf die Uhr. Ich konnte spüren, wie mir die Farbe ins Gesicht schoss. „Hast du Lust?"
Ein etwas betretenes Nicken später scheuchte Liam mich ins Badezimmer, während Harry ein Fenster öffnete und in aller Gemütlichkeit eine Zigarette rauchte. Was hätte ich dafür gegeben, jetzt an seiner Stelle zu sein.
„Außerdem", fuhr Liam da fort, während er im Badezimmerschrank nach irgendetwas zu suchen schien, „Habe ich Harry versprochen, heute Abend mit ihm auf eine Studentenparty unserer Uni zu gehen."
Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. „Studenten scheinen ja ganz schön feierwütig zu sein."
Er zuckte beide Schultern. „Wir stehen kurz vor den Semesterferien - das ist ganz normal. Was ich damit sagen wollte, ist, dass du gerne mitkommen kannst, wenn du Lust hast."
Ich stieß ein tiefes Seufzen aus und dachte an meine finanziell scheinbar aussichtslose Lage. „Ich muss mein Geld zusammenhalten, Liam..."
„Die Party findet bei einem guten Freund von mir statt", ein aufmunterndes Lächeln fand sich auf seinen Lippen. „Wir müssen weder Eintritt, noch Getränke bezahlen."
Wie ein bettelndes Kind schob Liam seine Unterlippe vor und klimperte mit seinen Wimpern. „Was sagst du?"
Ich konnte mir ein helles Auflachen nicht verkneifen und nickte. „Meinetwegen."
Als wir eine halbe Stunde später zusammen in dem besagten Restaurant saßen, schwirrten Erinnerungen an den gestrigen Abend durch meinen Kopf. Mein Verstand war wach, und leider bedeutete das für mich, dass ich mich mit einigen Dingen auseinandersetzen musste. Beispielsweise der Frage, weshalb zur Hölle diese wohligen Gefühle in mir nach oben stiegen, sobald Liam mich auch nur ansah. Er musste mich noch nicht einmal berühren, es reichte ein flüchtiger Blick, ein angedeutetes Lächeln oder ein kurzes Gespräch, das er mit mir führte.
Verstehen wollte ich das nicht, aber im Nachhinein glaube ich sagen zu können, dass mir längst klar war, was mit mir los war.
Liam
Niall wirkte auf mich sehr nachdenklich. Nicht unbedingt auf die Art und Weise, die man sich darunter vorstellte - weggetretener Blick, Teilnahmslosigkeit, kein Interesse an potentiellen Gesprächen -, sondern auf eine mehr oder weniger unauffällige Art, die mir das Gefühl gab, er hinge mit seinen Gedanken, genau wie ich, am gestrigen Abend fest.
Ich konnte mir nicht erklären, weshalb ich mit einem Mal so intensive Gefühle für einen Freund hegte, dem gegenüber ich mit Sicherheit nicht mehr empfand, als enge Freundschaft - zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt -, aber mir war klar, dass ihn die gleichen Gedanken beschäftigten, wie mich.
„Wo müssen wir heute Abend überhaupt hin?", riss Harry mich aus meinen Gedanken, bevor er einen Schluck aus seinem Glas nahm.
Ich kramte einen Moment lang in meiner Erinnerung und glaubte sagen zu können, dass ich mich an Jamie's letzte Mail gut erinnern konnte. „Er wohnt nur ein paar Blocks von der Uni entfernt. Die genaue Adresse habe ich mir notiert."
Harry nickte und Niall zog beide Augenbrauen nach oben. „Wer will schon in der Nähe der Universität wohnen?"
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Freiwillig ist er dort mit Sicherheit nicht eingezogen. Aber wenn du dir keine Wohnung außerhalb des Studentenwohnblocks leisten kannst..."
„Weit davon entfernt sind wir auch nicht", kommentierte Harry und nippte erneut an seiner Limonade.
„Das ließe sich ändern, würdest du dir endlich einen Job suchen", schoss ich zurück und bemerkte Niall's Blick, der etwas unbeholfen zwischen Harry und mir hin- und her flatterte. Ich hatte mir für die zwei Wochen, in denen Niall uns besuchen sollte, frei genommen. Natürlich würde mir das Geld früher oder später fehlen, aber man musste Prioritäten setzen - und ich wollte, dass Niall von seinem Besuch hier möglichst viel hatte.
Harry erwiderte nichts mehr. Alles andere hätte mich ernstlich überrascht: Kritik an sich oder seinem Verhalten hatte er noch nie sonderlich gut vertragen.
Niall
Während ich mit meinen Gedanken längst wieder beim heutigen Abend war, schaufelte Harry gierig einen Teller Kuchen in sich hinein. Ich mochte keinen Kuchen. Ich hatte ihn noch nie leiden können - man musste schon einiges daran setzen, um mir einen Kuchen schmackhaft zu machen. Daran war selbst meine Mutter oft gescheitert, als sie noch gelebt hatte.
Selbst wenn das schon um eine Zeitspanne von fast einem Jahrzehnt zurücklag, konnte ich mich noch sehr lebhaft daran erinnern. Bei dem Gedanken an meine Mutter, meinen Vater und meinen Bruder, den Unfall und alles, was damit in Verbindung stand, packte mich die Melancholie wie aus dem Nichts. Ich fühlte mich mit einem Mal so niedergeschlagen, dass ich es noch nicht einmal fertigbrachte, meinen Blick vom Boden zu nehmen.
Es dauerte nicht lange, da stieß Liam mich sanft mit seinem Zeigefinger an. „Bist du okay?"
Ich nickte nur. Eine Angewohnheit, die mir noch nie Angenehmes beschert hatte. Natürlich war ich nicht in Ordnung, und ich war mir ziemlich sicher, dass Liam mein Stimmungsumschwung aufgefallen war.
„Bist du sicher?"
„Ja."
Er wand seinen Blick für einen Moment lang ab - offensichtlich ratlos -, und nippte an seinem Glas. „Habt ihr Lust, noch kurz in die Innenstadt zu fahren? Ich muss noch ein paar Getränke besorgen."
Ich nickte, teilnahmslos, aber bestimmt. Harry spülte den letzten Bissen Kuchen mit einem großen Schluck Limonade herunter und stieß ein entnervtes Seufzen aus. „Wenn's sein muss."
Also war es beschlossene Sache. Wir würden den nächstbesten Supermarkt unsicher machen, die nötigsten Getränke besorgen und heute Abend in schweren Plastiktüten zur Feier schleppen.
Obwohl ich nicht sagen konnte, dass ich mich auf den heutigen Abend freute - mir war sehr wohl bewusst, dass die Abende, auf die man sich am wenigsten freute, immer am ausgelassensten waren. Und so fand sich doch ein Funken Vorfreude zwischen meinen Gedanken.
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Tumblr. (Niam AU)
FanfictionNiall und Liam kennen sich eigentlich gar nicht. Der einzige Kontakt besteht vorerst über Tumblr, einer Website, die schon vielen Menschen geholfen hat - für manche aber das genaue Gegenteil bedeutet. Nach einiger Zeit ist ihr Vertrauen so weit gewa...