ღ33« α ℓιƒє ѕσ ¢нαηgє∂ღ

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Ich werde in nächster Zeit - wie ihr vielleicht bemerkt habt - mit Pech nur noch am Wochenende ein Kapitel hochladen können, weil ich in meinem Praktikum alle Hände voll zu tun habe und eine gute Bewertung brauche, danach meistens ziemlich erledigt bin und ich meinen Führerschein irgendwie schaffen muss ^^ Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür :)

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich auf eure Rückmeldungen! :)x

All the love xx

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Liam

Es war seltsam. Wir gingen nebeneinander her, die Hände in den Taschen; niemand sagte ein Wort. Die Luft war voller unausgesprochener Gedanken und Gefühle und ich suchte krampfhaft nach einem Weg, das Gespräch zu beginnen. Allerdings war das schwierig, wenn man nicht wusste, was man sagen sollte; wenn man nicht wusste, ob man Gefühle für seinen besten Freund hegte oder nicht. Wenn man sich schämte für das, was man getan hatte und für das, was man war; wenn einem schlagartig klar wurde, dass man in Sachen Sexualität sein Leben lang in die falsche Richtung gelaufen war...

Mir wurde ganz übel bei dem Gedanken daran, dass ich mit einem Mann geschlafen hatte. Andererseits war da dieses nervöse Prickeln unter meiner Haut, in der Magengegend - überall. Ich fühlte mich, als hätte jemand mich ins kalte Wasser geschmissen.

Niall räusperte sich. Für einen Moment lang glaubte ich, er würde das Gespräch endlich beginnen, irgendetwas sagen; irgendetwas. Mich beschimpfen, mir sagen, dass ich ein absolut hoffnungsloser Idiot war oder mir sagen, dass ich ihn tief verletzt hatte. Aber nichts von all dem geschah. Vielleicht war es meine Schuld, dass er es nicht mehr wagte, mit mir zu sprechen und dass es ihn Überwindung kostete, überhaupt allein mit mir durch die Straßen Sydneys zu gehen. Vielleicht war es aber auch die Schuld von uns beiden, weil wir uns unter Alkohol- und Drogeneinfluss zu Dingen hatten hinziehen lassen, die eigentlich gar nicht sein durften. Die verboten waren, die unsere Gesellschaft nicht duldete.

Mir wurde - langsam aber sicher - klar, dass ich dieses Gespräch beginnen musste, wenn es eines werden sollte. Niall würde nicht freiwillig mit mir sprechen, nicht nach all den Dingen, die sich in den letzten Stunden ereignet hatten.

Ich seufzte, atmete tief ein- und wieder aus und hielt einen Moment lang inne. Dann setzte ich mich wieder in Bewegung und seufzte erneut auf. „Es tut mir leid", sagte ich, so langsam, dass ich im Nachhinein das Gefühl hatte, schläfrig gewesen zu sein. „Es tut mir wirklich leid, was heute Morgen passiert ist."

Niall presste beide Lippen aufeinander, antwortete nicht sofort und hob seinen Blick schließlich von seinen Schuhen. Er sah geradeaus auf die rote Fußgängerampel, an der wir hatten halten müssen. „Du weißt nicht, wie sich ein Mensch in meiner Lage fühlen muss, Liam, denn du hast weder deine Familie verloren, noch musst du jeden Tag hungern, weil dein Geld nicht ausreicht, um dir eine anständige Mahlzeit zu erlauben; und du weißt auch nicht, wie man sich fühlt, wenn man von allen Menschen zurückgewiesen wird, weil man-"

„Hör auf", schnitt ich ihm das Wort ab, so scharf, dass ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, dass er zusammenzuckte. „Hör endlich auf, immer das Opfer zu spielen; ich weiß mittlerweile, dass du es nicht leicht hattest und dass du viele Menschen verloren hast, Niall, aber so geht es vielen anderen Leuten auch. Das ist keine Ausrede, sich immer im Recht zu fühlen."

Niall drehte sich ein Stück weiter in meine Richtung und schüttelte seinen Kopf. Er sah aus, als hätte ich ihm verbal ein Messer in die Brust gerammt. „Das Opfer spielen? So nennst du das also, ja?"

Niall

Er nickte. So deutlich, dass ein Irrtum völlig ausgeschlossen war. „Das sollte keine Beleidigung sein, Niall."

Tumblr. (Niam AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt